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# taz.de -- Brandstiftungen bei der Bahn in Hamburg: Karlsruhe ermittelt zu Kab…
> Nach den Bränden von Kabelschächten bei der Bahn in Hamburg übernimmt die
> Bundesanwaltschaft den Fall. Zuvor war ein Bekennerschreiben aufgetaucht.
Bild: Polizisten sichern den Tatort an einem Hamburger Bahndamm nach mutmaßlic…
Karlsruhe/Hamburg dpa | Der Generalbundesanwalt hat die Ermittlungen zu den
[1][mutmaßlich politisch motivierten Brandstiftungen] an Bahnanlagen in
Hamburg übernommen. Die Karlsruher Behörde ermittle seit Mittwoch wegen
Bildung einer kriminellen Vereinigung, sagte ein Sprecher am Donnerstag.
An drei Orten an Bahnstrecken in Hamburg hatten [2][in der Nacht zum
vergangenen Freitag Kabelschächte gebrannt]. Die Feuer wurden zwischen 2.30
Uhr und 3.40 Uhr entdeckt. Die Hamburger Polizei geht nach eigenen Angaben
davon aus, dass die Brände vorsätzlich gelegt wurden. Als Hintergrund dafür
sehen die Ermittler ein politisches Motiv.
Auf der linken Plattform Indymedia war ein [3][Bekennerschreiben
aufgetaucht]. „In der Nacht des 7. September haben wir in Hamburg
Verkehrsadern der kapitalistischen Infrastruktur sabotiert“, hieß es dort.
„Einige Liter Benzin in den Kabelschächten an den Schienen sollten zu
möglichst langfristigen Ausfällen oder Einschränkungen beim Transport von
zum Beispiel im Zuge neokolonialer Ausbeutung und erdzerstörendem
Extraktivismus beschafften Rohstoffen führen.“
Die Sicherheitsbehörden gehen nach Informationen der Deutschen
Presse-Agentur inzwischen davon aus, dass das Schreiben authentisch ist.
Aufgrund der Vorgehensweise wird angenommen, dass für die Anschläge eine
umfangreiche Koordinierung und Vorbereitung notwendig war und dass mehrere
Täter an den Angriffen beteiligt waren.
## Debatte um Schutz der Bahninfrastruktur
Bundesinnenministerin Nancy Faeser hatte versichert, die Täter zu ermitteln
und [4][Bahntrassen besser zu schützen]. Bis nächstes Jahr werde man die
Zahl der Kameras an Bahnanlagen von 9.000 auf 11.000 erhöhen.
Ampel-Politiker plädierten [5][in der taz für noch weitere Maßnahmen].
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) forderte ein konsequentes
Durchgreifen des Rechtsstaats. „Solche Anschläge sind eine Form von
Terrorismus“, sagte Wissing. „Wir können nur von Glück sprechen, dass kein
Mensch körperlichen Schaden erlitten hat.“
Infolge der Brände waren zahlreiche Fernverkehrszüge zwischen Hamburg und
Berlin ausgefallen. Nach Angaben der Deutschen Bahn waren auch
Nahverkehrsverbindungen betroffen. Insgesamt seien 27 Züge komplett, 65
Züge teilweise ausgefallen, 70 Züge mussten laut Bahn über Uelzen und
Hannover umgeleitet werden und verspäteten sich um rund eine Stunde. Das
große Chaos an den Hauptbahnhöfen in Hamburg und Berlin blieb allerdings
aus. Bis zum Sonntagmorgen normalisierte sich der Bahnverkehr zwischen den
beiden Städten wieder.
Die Bundesanwaltschaft kann staatsschutzrelevante Straftaten verfolgen,
wenn sie von einer sogenannten besonderen Bedeutung sind. Aus diesem Grund
hatte die Karlsruher Behörde beispielsweise auch die Ermittlungen zu den
mutmaßlichen Bahn-Sabotagen in Berlin und Nordrhein-Westfalen im
vergangenen Oktober übernommen. Diese laufen noch, wie der Sprecher der
Deutschen Presse-Agentur sagte.
14 Sep 2023
## LINKS
[1] /Debatte-nach-Kabelbraenden-bei-der-Bahn/!5956495
[2] /Bahnstrecke-Berlin--Hamburg-lahmgelegt/!5959002
[3] /Debatte-nach-Kabelbraenden-bei-der-Bahn/!5956495
[4] /Debatte-nach-Kabelbraenden-bei-der-Bahn/!5956495
[5] /Debatte-nach-Kabelbraenden-bei-der-Bahn/!5956495
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