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# taz.de -- Bauern und Rechtsradikalismus: Die falschen Verbündeten
> Mit Politikern von Rechtsaußen an ihrer Seite können die Bauern keine
> Mehrheiten gewinnen. Ohne diese gibt es aber keine neue Agrarpolitik.
Bild: Hans-Georg Maaßen, Gast bei einer Bauern-Veranstaltung in Berlin
Bauern tun ihrer Sache keinen Gefallen, wenn sie Rechtsaußen-Politiker wie
den Ex-Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen und knallharte Leugner des
menschengemachten Klimawandels zu Podiumsdiskussionen einladen. Dennoch
kursiert in Landwirtskreisen gerade eine [1][Einladung] zu genau so einer
Diskussionsveranstaltung in Berlin. Auf diesem Weg werden sie nicht die
Mehrheiten erreichen, um die Agrarpolitik zu verändern.
Im Gegenteil verscherzen sich die Landwirte Wohlwollen in der
Mehrheitsgesellschaft und in freiheitlich-demokratischen Parteien. Zur
Erinnerung: Maaßen hat wiederholt rechtsradikale Inhalte verbreitet. Wer
sagt, es gebe eine „grün-rote Rassenlehre, nach der [2][Weiße als
minderwertige Rasse] angesehen werden und man deshalb arabische und
afrikanische Männer ins Land holen müsse“, zielt auf ein übles Milieu. Er
ist [3][zwar noch CDU-Mitglied], aber er redet allzu oft wie ein Politiker
der AfD.
Maaßen passt zu Angelika Barbe, die ebenfalls in der CDU ist und bei den
Bauern sprechen will. Die frühere DDR-Bürgerrechtlerin hat [4][dazu
aufgerufen, die AfD zu wählen]. Inhaltlich wie taktisch ungeschickt ist es
auch, „Klimaskeptikern“ wie Klaus Ermecke ein Podium zu geben. Der
Diplomkaufmann streitet ab, dass es eine menschengemachte Erderwärmung
gibt, und stellt sich damit gegen Tausende WissenschaftlerInnen weltweit.
Wenn Bauern so einem Outlaw hinterherlaufen, lancieren sie sich selbst ins
politische Aus.
Doch offenbar gibt es Landwirte, die zunehmend mit der AfD sympathisieren,
weil sie von der Agrarpolitik beispielsweise der CDU oder der Grünen
enttäuscht sind. Dabei ist es extrem unwahrscheinlich, dass Bauern mit
Rechtsradikalen an der Regierung besser fahren würden. Die AfD hat keine
überzeugenden Konzepte, den Bauern ein ausreichendes Einkommen zu
garantieren und gleichzeitig Umweltprobleme wie das [5][Artensterben] zu
lösen, das den Landwirten langfristig auf die Füße fallen wird.
Diese Bauern denken: Gegen uns Biodeutsche auf dem Land haben die ja
nichts. Das ist egoistisch. Denn damit unterstützen solche Landwirte eine
menschenverachtende Politik etwa gegen Minderheiten mit
Migrationsgeschichte.
1 Sep 2023
## LINKS
[1] https://moderner-landwirt.de/termine/
[2] https://www.alexander-wallasch.de/gastbeitraege/nach-gruen-roter-rassenlehr…
[3] /Debatte-um-Hans-Georg-Maassen/!5915195
[4] https://www.afd-vogtland.de/buergerrechtlerin-angelika-barbe-cdu-ruft-in-sa…
[5] /Artenvielfalt-in-Gefahr/!5916498
## AUTOREN
Jost Maurin
## TAGS
Hans-Georg Maaßen
Landwirtschaft
Schwerpunkt Klimawandel
Rechtsradikalismus
Umweltzerstörung
Schwerpunkt Bio-Landwirtschaft
Gewässerschutz
Bundesamt für Verfassungsschutz
Schwerpunkt Gentechnik
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