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# taz.de -- Frauen und ihre Teilzeitjobs: Work-Life-Balance in Progress
> Frauen arbeiten häufiger in Teilzeit als Männer. Das zeigt mal wieder:
> Deutschland hinkt in der Gleichberechtigung seinem Anspruch hinterher.
Bild: Einmal Teilzeit, immer Teilzeit: Viele Frauen finden keine Vollanstellung…
News aus der Arbeitswelt: Die Hälfte der arbeitenden Frauen haben
Teilzeitstellen. Äh, wo ist da die News? Ja, richtig, es ist eine
neverending story. Dabei räumt die Gesellschaft mit dem traditionellen
Geschlechterbild seit Jahrzehnten mehr oder weniger auf.
Ebenso klar ist seit langem, dass die Berufstätigkeit von Frauen vor allem
für sie selbst von Vorteil ist: materielle Unabhängigkeit, eine eigene und
im besten Fall auskömmliche Rente, soziale Kontakte, Wertschätzung.
In Endlosschleife fest hängen zudem die Begründungen zu den aktuellen
Zahlen, die die Bundesregierung auf eine Anfrage der Linkspartei bekannt
gegeben hat: [1][fehlende Kitaplätze] und Betreuungspflichten gegenüber
Pflegepersonen, familiärer Beschluss (mein Mann verdient einfach mehr),
eigene Entscheidung (ich will mich nicht so kaputtrackern). Manche Frauen
aber finden keine Vollzeitstelle (mehr). Das wiederum ist angesichts des
Arbeits- und Fachkräftemangels in nahezu allen Branchen überraschend.
Möglicherweise steckt dahinter nach wie vor ein traditionelles Denken von
Arbeitgeber:innen: einmal Teilzeit, immer Teilzeit.
Fatal – zuallererst für die Frauen, von denen viele aus ihren prekären
Stundenjobs nicht mehr rauskommen, aber auch für die Wirtschaft und die
Gesellschaft und selbst für die Familien. Denn auch das belegen Studien
seit Jahren: Sind die Eltern zufrieden, geht es auch den Kindern gut. Es
kommt stärker auf die Qualität der gemeinsamen Zeit an und nicht
vordergründig auf die Quantität. Und immer mehr Väter wollen intensiver für
die Familie da sein.
Doch zwischen Anspruch und Tat klafft bekanntermaßen nach wie vor eine
Lücke. Um die [2][Gleichstellung, die noch immer stark mit dem Arbeitsmarkt
verknüpft ist,] ist es wohl doch nicht so gut bestellt, wie wir gemeinhin
glauben. Warum ist es so schwer, die erfolgreiche Work-Life-Balance der
Niederlande, die 32-Stunden-Woche für Mutter und Vater, hierzulande zu
etablieren? Denn wollen müssten sie es alle: Fachkräfte suchende
Unternehmen, arbeitswillige Frauen, familienorientierte Männer.
10 Aug 2023
## LINKS
[1] /Krise-der-Kinderbetreuung/!5952401
[2] /Teresa-Buecker-ueber-Arbeit-und-Freizeit/!5935548
## AUTOREN
Simone Schmollack
## TAGS
Care-Arbeit
Frauenrolle
Arbeit
Gleichberechtigung
Arbeitszeit
Schwerpunkt Armut
Kolumne Starke Gefühle
Männer
häusliche Gewalt
Lesestück Recherche und Reportage
Sexuelle Gewalt
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