Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Naturschutzorganisation WWF in Russland: Der Pandabär darf nicht m…
> Noch vor einigen Jahren lobte Putin die Arbeit der Umweltorganisation.
> Nun führt er sie – und einige andere NGOs – als „ausländische Agenten…
Bild: Ist jetzt eine „unerwünschte Organisation“ in Russland: WWF
Berlin taz | Aus für den World Wide Fund for Nature (WWF) in Russland: Am
Donnerstag teilte der russische Ableger der Natur- und
Umweltschutzorganisation mit, alle Beziehungen zur Zentrale in der Schweiz
abbrechen zu wollen. Das Logo mit dem Pandabären und die Abkürzung WWF
würden nicht mehr verwendet.
Dem Schritt vorausgegangen war eine Entscheidung der russischen
Generalstaatsanwaltschaft vom Vortag. Sie hatte den WWF zu einer
„unerwünschten“ Organisation erklärt. Zur Begründung hieß es, der WWF w…
„als Fassade für Projekte benutzt, die eine Bedrohung für die Sicherheit
des Landes im wirtschaftlichen Bereich darstellen“.
Die Aktivitäten des WWF seien darauf gerichtet gewesen, die Umsetzung des
politischen Kurses für [1][die industrielle Entwicklung der Arktis] zu
behindern. Zudem habe die Organisation die Umweltgruppen Drusja Baltiki
(Freunde des Baltikums) und Ekologischeskaja Wachta Sachalina (Ökologische
Wache Sachalins) unterstützt, deren Mitglieder wegen Beteiligung an
Protesten juristisch belangt worden seien. Die Unterstützung stelle eine
Einmischung in die inneren Angelegenheiten der Russischen Föderation dar.
Sowohl der WWF als auch besagte zwei Gruppen werden als „ausländische
Agenten“ geführt. Ein Gesetz von 2012 zwingt NGOs, die Gelder aus dem
Ausland erhalten, sich in ein eigens dafür vorgesehenes Register eintragen
zu lassen. Das Gesetz, das 2022 verschärft wurde, ist ein probates Mittel,
um Kritiker*innen kaltzustellen.
## Seit Mai ist auch Greenpeace gelistet
Die Beteiligung an Aktivitäten einer „unerwünschten“ Organisation ist eine
Straftat und kann mit einer Geldbuße oder Haft bis zu vier Jahren geahndet
werden. Die Liste der „unerwünschten“ Organisationen wird vor allem seit
dem [2][Beginn von Moskaus Angriffskrieg gegen die Ukraine] am 24. Februar
2022 stetig länger. Derzeit sind dort 88 Organisationen aufgeführt (Stand:
21. Juni 2023) – seit dem 18. Mai auch Greenpeace.
Der WWF war seit 1988 in Russland (damals noch Sowjetunion) tätig. Die
Vertretung in Russland nahm 1994 ihre Arbeit auf. Laut eigenen Angaben sind
in dieser Zeit rund 1.500 Projekte zur Erhaltung und Verbesserung der
natürlichen Ressourcen in 47 Regionen des Landes durchgeführt und dafür 133
Millionen Euro ausgegeben worden.
2014 anlässlich des 20. Geburtstags des WWF hatte Präsident Wladimir Putin
der Organisation seine Anerkennung ausgesprochen. In seinem
Glückwunschtelegramm fand der Kremlchef für einige Projekte lobende Worte –
so die Wiederherstellung der europäischen Bisonpopulation, den Schutz des
Amur-Tigers und des Schneeleoparden vor Wilderei sowie die Rückkehr des
Leoparden in den Kaukasus.
Expert*innen, die der russische Dienst der BBC zitiert, werten den
wachsenden Druck auf Umweltschützer*innen als Indiz für eine
Verschärfung des Kampfes um Ressourcen [3][angesichts der Sanktionen]. Er
sei auch als Teil der Isolierung Russlands vom Westen zu sehen.
23 Jun 2023
## LINKS
[1] /Russland-fackelt-Gas-ab/!5876560
[2] /-Nachrichten-im-Ukraine-Krieg-/!5942539
[3] /Selenski-auf-dem-G7-Gipfel/!5933147
## AUTOREN
Barbara Oertel
## TAGS
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Russland
WWF
NGO
Umweltschutz
Russland
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Schwerpunkt Pressefreiheit
Abschiebung
## ARTIKEL ZUM THEMA
+++ Wagner-Aufstand in Russland +++: Wagner-Söldner werden nicht belangt
Der Aufstand der Söldnertruppe Wagner ist beendet. Wladimir Putin lässt
verkünden, auf eine Bestrafung Prigoschins und seiner Leute zu verzichten.
Repression in Russland: Voranschreitende Radikalisierung
Willkür, Repression und eine rabiate Sprache zeigen: Die Stimmung im
Russland wird immer rauer. Selbst in Unterhaltungssendungen zeigt sich das.
Pressefreiheit in Russland: Alles „Agenten“ und „Spione“
Seit dem Angriff auf die Ukraine schüchtert Russland Journalist*innen
massiv ein. Unsere Autorin stellt sich täglich die Frage: Gehen oder
bleiben?
Russischer Umweltaktivist: Druck auf Faeser in Fall Dolgov
Der russische Umweltaktivist Roman Dolgov wurde nach Schweden abgeschoben.
Nun protestiert auch die sächsische SPD gegen die Entscheidung.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.