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# taz.de -- Allianz gegen Freihandelsabkommen: Fridays for Farmers
> Das EU-Mercosur-Handelsabkommen bedroht Existenzen in Europa und
> Südamerika. Das kritisiert eine Koalition aus Klimaaktivisten und Bauern.
Bild: Die Pressekonferenz zum EU-Mercosur-Abkommen am Montag
Berlin taz | Südamerikanische Steaks würden Regenwald und europäische
Landwirtschaft bedrohen, während subventionierte EU-Exporte dortige Bauern
und Bäuerinnen unter Druck setzten. So in etwa lassen sich die Sorgen
zusammenfassen, die eine neue Koalition aus Klimaschützer:innen und
Landwirt:innen vereint.
Parents und Fridays for Future haben am Montag gemeinsam mit
[1][Landwirtschaft verbindet Deutschland (LSVD)] und Arbeitsgemeinschaft
bäuerliche Landwirtschaft eine Erklärung abgegeben. Darin kritisieren sie
das Freihandelsabkommen zwischen EU und Mercosur.
Der südamerikanische Wirtschaftsraum Mercosur besteht aus den Ländern
Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay. Das Abkommen wurde von
Mercosur und EU ausgehandelt und befindet sich momentan in der juristischen
Prüfung. Sollte es verabschiedet werden, würde es mit 770 Millionen
Menschen die größte Freihandelszone der Welt schaffen.
Nach Angaben der Europäischen Kommission ergeben sich durch den Zollabbau
für EU-Exporteure Einsparungen von vier Milliarden Euro im Jahr. Für die
deutsche Industrie ist insbesondere die Abschaffung der Zölle auf
Autoexporte interessant. Für die südamerikanischen Länder dürfte allen
voran der zollbefreite Handel mit landwirtschaftlichen Produkten wie
Rindfleisch, Geflügel oder Zucker einen Unterschied machen.
## Mehr Regenwald abgeholzt
Hier setzt aber auch die Kritik an: Der zunehmende Export südamerikanischer
Agrarprodukte erhöhe dort den Bedarf an Flächen, erklärt die Allianz. Das
werde dazu führen, dass mehr Regenwald abgeholzt wird und Gebiete indigener
Bevölkerungen schwinden. Gleichzeitig kommen europäische Landwirt:innen
unter Druck durch die transatlantische Konkurrenz.
Fridays for Future tritt zur Zeit verstärkt in Allianzen mit anderen
Verbänden auf. Zuletzt etwa durch einen gemeinsamen Streik mit der
Gewerkschaft [2][Verdi] und nun mit Verbänden aus der Landwirtschaft. „Die
Zusammenarbeit lief sehr, sehr gut“, sagt Matthias Everhinghoff vom LSVD
dazu. Man nehme zwar unterschiedliche Wege beim Klimaschutz, aber: „Bei
gemeinsamen Zielen ist es wichtig, miteinander zu sprechen.“
23 May 2023
## LINKS
[1] /Rechtsradikale-und-Agrarproteste/!5920354
[2] /Protest-von-Fridays-for-Future-und-Verdi/!5916338
## AUTOREN
Jannik Grimmbacher
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Mercosur
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Landwirtschaft
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