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# taz.de -- Pressefreiheit in Deutschland: Abstieg um fünf Plätze
> Im Pressefreiheits-Ranking von Reporter ohne Grenzen rutscht Deutschland
> auf Rang 21 ab. Hauptproblem sind mehr Angriffe auf Medienschaffende.
Bild: Gefährlicher Einsatz für Journalist*innen: Demo von „Querdenkern“ i…
Berlin taz | Krisen, Kriege und die anhaltende Ausbreitung des
Autoritarismus haben dazu geführt, dass die Lage der Pressefreiheit laut
der NGO Reporter ohne Grenzen (ROG) 2022 so „instabil war wie seit Langem
nicht“. Einer anlässlich des Welttags der Pressefreiheit am 3. Mai
veröffentlichten Rangliste von ROG zufolge ist die Situation in 31 Ländern
„sehr ernst“, in 42 „schwierig“, in 55 gibt es „erkennbare Probleme�…
in 52 ist die Lage „gut“ oder „zufriedenstellend“.
Deutschland belegt Rang 21. Grund für den Abstieg um fünf Plätze im
Vergleich zum Vorjahr ist unter anderem die wachsende Zahl der Angriffe auf
Journalist:innen: Mit 103 physischen Angriffen auf Medienschaffende
dokumentiert ROG den höchsten Stand seit Beginn der Zählung im Jahr 2015.
Im Kalenderjahr 2021 hatte es 80 Angriffe gegeben, 2020 waren es 65. „Viele
Regierungen und gesellschaftliche Gruppen versuchen, kritische
Berichterstattung zu unterbinden“, sagte ROG-Vorstandssprecher Michael
Rediske.
Erschreckend sei, dass die Zahl der Übergriffe in Deutschland auf ein
Rekordhoch gestiegen ist. „Demokratische Regierungen müssen Medien in ihren
eigenen Ländern unterstützen, den Druck auf autoritäre Regime erhöhen und
auch Exilmedien stärken. Desinformation darf nicht die Oberhand behalten.“
Der Vorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbands (DJV), Frank Überall,
schlug am Dienstag eine zentrale Koordinierung von Schutzmaßnahmen für
bedrohte Medienschaffende in Deutschland vor. Nach Angaben von Überall
hatte das Bundeskriminalamt gegenüber dem DJV erklärt, „keine erhöhte
Gefährdungsrelevanz“ für diejenigen Medienschaffenden zu erkennen, deren
Namen auf [1][„Feindeslisten“ bei Razzien im rechten Reichsbürger-Milieu]
gefunden worden seien. „Was muss eigentlich noch passieren, bis die
Sicherheitskräfte erkennen, dass Journalistinnen und Journalisten im Visier
der Rechtsextremisten sind?“, fragte Überall.
[2][Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP)] hat Medienschaffenden die
Unterstützung der Bundesregierung gegen Einschüchterungsversuche zugesagt.
„Wir sehen leider auch in Deutschland, dass versucht wird, die Arbeit von
Journalistinnen und Journalisten zu behindern“, erklärte Buschmann am
Dienstag zum Tag der Pressefreiheit. „Das dürfen wir nicht zulassen.“
3 May 2023
## LINKS
[1] /Rechtsextreme-nehmen-Gegner-ins-Visier/!5926589
[2] /Einigung-auf-Gesetzentwurf/!5931168
## AUTOREN
Christian Jakob
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Schwerpunkt Pressefreiheit
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Whistleblower
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