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# taz.de -- Tote und Verletzte in Mali: Erst Autobomben, dann Schüsse
> Bei einem Angriff mutmaßlicher Dschihadisten werden in Mali zehn
> Zivilisten und drei Soldaten getötet. Die Attacke soll russischen
> Militärs gegolten haben.
Bild: Ihnen galt wohl der Angriff: Russische Wagner-Söldner in Mali
Bamako afp | Im Kampf gegen Dschihadisten im westafrikanischen Mali hat es
am Samstag erneut Tote und Verletzte gegeben. Bei einem Angriff
mutmaßlicher Dschihadisten auf einen Flughafen und einen angrenzenden
Militärstützpunkt im Zentrum des Landes seien zehn Zivilisten und drei
Soldaten getötet worden, teilte die Regierung mit. 61 weitere Zivilisten
seien verletzt und 88 Angreifer seien „neutralisiert“ worden.
Die Angreifer brachten den Angaben zufolge mehrere mit Sprengstoff beladene
Fahrzeuge zur Explosion. Dabei seien auch mehrere Häuser zerstört worden,
erklärte die Regierung. Augenzeugen schilderten der Nachrichtenagentur AFP,
zunächst seien vier laute Explosionen und dann Schüsse aus
Automatikgewehren zu hören gewesen. In der Nähe des Flughafens sei Rauch
aufgestiegen.
In Behörden- und Diplomatenkreise hieß es, bei dem Ziel des Angriffs in der
Nähe der Stadt Sévaré in der Region Mopti habe es sich um einen Stützpunkt
russischer Soldaten gehandelt. Die in Mali herrschende Militärjunta hatte
vergangenes Jahr nach eigenen Angaben begonnen, mit russischen
„Militärausbildern“ zusammenzuarbeiten. Kritikern zufolge handelt es sich
um Mitglieder der berüchtigten [1][russischen Söldnergruppe Wagner].
Ein Behördenvertreter sagte, der Angriff habe sich gegen „das Lager der
Russen und ihre Flugzeuge“ gerichtet. Ein anderer Behördenvertreter sagte,
nach dem Angriff seien senegalesische Soldaten der [2][UN-Blauhelmmission
Minusma] eingeschritten. Das vier Hektar große Minusma-Camp befindet sich
in der Nähe des Flughafens in Sévaré und des malischen Armeestützpunkts, in
dem die russischen Kämpfer untergebracht sind. Die Minusma verurteilte den
Angriff auf den Militärstützpunkt und bot den malischen Behörden Hilfe bei
den Ermittlungen an.
Aus Malis Hauptstadt Bamako wurde derweil der Absturz eines
Armeehubschraubers nach einem Einsatz gegen Dschihadisten gemeldet. Nach
dem Einsatz im Norden des Landes sei der Helikopter in einem Wohngebiet von
Bamako abgestürzt, erklärte der Generalstab der Armee. In der Mitteilung
war von „möglichen Opfern“ die Rede.
Mali ist seit Jahren Schauplatz eines Aufstands islamistischer Extremisten,
der 2012 im Norden des Landes begann und später auch auf die Nachbarländer
Niger und Burkina Faso übergriff. Das westafrikanische Land wird inzwischen
von einer [3][Militärjunta unter General Assimi Goïta] regiert, die eine
engere Anbindung an Russland anstrebt und den Einsatz internationaler
Truppen erschwert.
23 Apr 2023
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