# taz.de -- Offshore-Windanlagen in der Nordsee: Richtige Antwort auf die Krisen | |
> Neun europäische Länder wollen bei der Windenergie kooperieren – gut so. | |
> Das erleichtert auch den Umgang mit dem Artenschutz im Meer. | |
Bild: Ein Offshore-Windpark nördlich von Borkum | |
Das ist mal eine richtig gute Nachricht: Die Nordsee soll mithilfe dort | |
errichteter Windparks bis zum Jahr 2050 zum größten Energielieferanten in | |
Europa werden. [1][Eine entsprechende Vereinbarung haben neun | |
Regierungsvertreter:innen beim Nordsee-Gipfel in Ostende | |
beschlossen]. Mit dem produzierten Strom können nach Angaben der belgischen | |
Regierung 300 Millionen Haushalte versorgt werden. | |
Für den Ausbau der sogenannten Offshore-Windkraft werden voraussichtlich | |
800 Milliarden Euro investiert werden müssen – und jeder ist gut angelegt. | |
Denn dieses Projekt ist die richtige Antwort auf die Energie- und die | |
Klimakrise. Der Bedarf an Öko-Strom wird enorm steigen. Die Produktion muss | |
gigantische Mengen erreichen, wenn die EU bis 2050 klimaneutral werden | |
will. Es ist deshalb erforderlich, in großen Maßstäben zu denken und zu | |
planen. Und was dem Ausstieg aus fossilen Energien und aus der in anderen | |
europäischen Staaten verbreiteten Atomkraft dient, ist ohnehin sinnvoll. | |
Aber nicht nur das macht die Sache so reizvoll. Sieben EU-Länder sowie | |
Norwegen und Großbritannien stoßen dieses zukunftsweisende Projekt | |
gemeinsam an. Deutschland und die anderen wollen eine gemeinsame | |
Infrastruktur aufbauen. Das ist die Abkehr von Kleinstaaterei. Für eine | |
gute und saubere Energieversorgung zu sorgen, ist nicht Sache eines | |
einzigen Landes. | |
Regeln und Standards müssen angeglichen werden, das beschleunigt | |
länderübergreifende Projekte erheblich. Diejenigen, die wie das Atomland | |
Frankreich wenig Erfahrungen mit erneuerbaren Energien und | |
Offshore-Windkraft haben, können auf die derjenigen zurückgreifen, die in | |
diesem Feld weit fortgeschritten sind wie Großbritannien. | |
Sicher wird es bei dem Megaprojekt früher oder später [2][ökologische | |
Probleme geben, etwa beim Artenschutz]. Das liegt leider in der Natur der | |
Sache. Auch hier sollten die neun Länder europäisch denken und gemeinsame | |
Regeln schaffen, die das Dilemma zwischen Natur- und Klimaschutz auflösen. | |
25 Apr 2023 | |
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## AUTOREN | |
Anja Krüger | |
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