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# taz.de -- Frauen im Berliner Senat: Willkommen im Jahr 2023
> Man kann von der Berliner GroKo halten, was man will. Immerhin ist sie
> divers. Berlin ist vielleicht nicht mehr so sexy wie einst, aber dafür
> modern.
Bild: Die designierten SPD-Senator:innen am 24.04. in Berlin
Berlin ist nicht mehr arm und sexy, Berlin ist modern. Der neue Senat aus
CDU und SPD ist weiblicher und diverser als jede Hauptstadtregierung zuvor:
7 Frauen und 4 Männer, eine im Iran geborene Justizsenatorin, ein
Kultursenator, der aus einer Diplomatenfamilie aus Tansania kommt, eine
Sozialsenatorin, deren Eltern aus der Türkei stammen.
Herzlichen Glückwunsch, [1][Berlin] – und willkommen in der Realität. Denn
[2][Deutschland ist längst ein Einwanderungsland], ein Viertel der
Berliner:innen kommen aus der Türkei, Polen, Vietnam, Russland,
Ukraine. In anderen Großstädten hat sogar die Hälfte der
Einwohner:innen Migrationshintergrund. Und – man wagt es kaum zu
schreiben, so altbacken klingt es – die Hälfte der Menschheit ist weiblich,
also sollten Frauen gemäß diesem Anteil an der Bevölkerung auch in
politischen Ämtern vertreten sein.
Die Wirklichkeit holt jahrelange Debatten ein: sowohl die über [3][die
Frauenquote] als auch jene über die Einbindung von Menschen, die nicht in
Deutschland geboren wurden oder deren Familien aus verschiedenen Teilen der
Welt stammen. Was vor Jahren noch unvorstellbar erschien, wird zur
Normalität: Frauen und Menschen mit Migrationshintergrund haben ähnliche
Chancen wie Männer und sogenannte Biodeutsche – in der Berliner Politik
sogar in einer konservativen Partei.
Sind Quoten damit hinfällig? Nein. Erst der jahrelange Diskurs über
beispielsweise die gesetzliche Beteiligung von Frauen in Führungspositionen
und in Parlamenten haben dafür gesorgt, dass in der Hauptstadt nun mehr
Frauen als Männer regieren. Gleichstellung heißt aber auch, dass Frauen und
Migrant:innen nicht mehr so wie bislang etwa dreimal so gut sein müssen
wie ihre Vorgänger, um anerkannt zu sein, sondern sie dürfen auch dieselben
Fehler machen wie sie und denselben Unsinn erzählen.
In Berlin geht es schon los: Die neue alte SPD-Innensenatorin Iris Spranger
fiel am Montagabend nach den Straßenblockaden der Letzten Generation mit
fragwürdigen Kommentaren auf.
26 Apr 2023
## LINKS
[1] /Schwarz-rote-Koalition/!5927367
[2] /Studie-ueber-Migration/!5900133
[3] /Gleichstellung-in-der-Politik/!5883312
## AUTOREN
Simone Schmollack
## TAGS
Frauenpolitik
Parität
Schwarz-rote Koalition
Gleichberechtigung
GNS
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Paritätsgesetz
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