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# taz.de -- Ende der Verbrennermotoren in der EU: Volker Wissing droht mit Veto
> Der Bundesverkehrsminister will das in der EU ab 2035 geplante Aus für
> Autos mit Verbrennermotoren nicht mittragen. Er setzt immer noch auf
> E-Fuels.
Bild: Volles Rohr: Autos mit Verbrennermotoren sind ein Auslaufmodell. Der FDP-…
Berlin dpa/taz | Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) droht bei der
EU-Kommission in Brüssel mit einem Veto gegen [1][das ab 2035 in der
Europäischen Union geplante Aus für Autos mit Verbrennungsmotor]. Die
Nutzung von synthetischen Kraftstoffen (E-Fuels) für Autos müsse nach 2035
möglich sein, sagte Wissing der Bild-Zeitung.
„Vor dem Hintergrund der enormen Bestandsflotte an Pkws, die wir alleine in
Deutschland haben, kann es für die FDP nur einen Kompromiss bei den
Flottengrenzwerten geben, wenn auch der Einsatz von E-Fuels möglich wird“,
so der Minister. Sonst könne Deutschland bei den anstehenden Abstimmungen
nicht zustimmen.
Wissing sagte, es gebe einen klaren Arbeitsauftrag an die EU-Kommission,
die Nutzung von klimafreundlichen E-Fuels in Pkws zu ermöglichen. Das gelte
sowohl für die Bestandsflotte als auch für Verbrennungsmotoren, die nach
2035 neu zugelassen werden, sagte Wissing: „Bis heute kennen wir keine
Vorschläge, sondern nur ablehnende Äußerungen von Kommissar Frans
Timmermans.“
Nach den bisherigen Plänen sollen ab 2035 in der EU keine neuen Pkws mit
Verbrenner mehr zugelassen werden. Die EU-Länder hatten sich bereits im
Oktober auf einen Kompromiss verständigt. Zuletzt hatte das EU-Parlament
die neuen CO2-Vorgaben gebilligt, wonach in der EU ab dem Jahr 2035 nur
noch Neuwagen verkauft werden dürfen, die im Betrieb keine Treibhausgase
ausstoßen. Die EU-Staaten müssen noch zustimmen. Die Vereinbarung soll 2026
erneut überprüft werden können.
## Streit in der Bundesregierung
Über die Frage des Verbrennerverbots hatte es in der Bundesregierung Streit
gegeben. Das grün geführte Umweltministerium hatte sich für ein eindeutiges
Verbrenner-Aus ausgesprochen. Im Kompromisspapier ist auch eine Bitte an
die EU-Kommission festgehalten zu überprüfen, ob E-Fuels für Autos künftig
infrage kommen könnten. Darauf hatte in der Bundesregierung vor allem die
FDP gedrungen.
Wissing hatte schon nach dem Beschluss des EU-Parlaments Mitte Februar
betont, um Klimaziele zu erreichen, müssten alle Möglichkeiten und
Technologien offengehalten werden. Sowohl für die Bestandsflotte als auch
für neue Fahrzeuge böten E-Fuels klimaneutrale Mobilität mit
Verbrennungsmotoren. Auch der Verband der Automobilindustrie (VDA) hält
synthetische Kraftstoffe für unerlässlich, um die Klimaziele zu erreichen.
Allerdings haben sich die großen Autohersteller längst auf die E-Mobilität
eingestellt. Grund: der schlechte Wirkungsgrad von E-Fuels. [2][Um die
gleiche Strecke zu fahren, benötigt ein Verbrenner mit E-Fuel mehr als
6-mal so viel Strom wie ein vergleichbares E-Auto].
28 Feb 2023
## LINKS
[1] /EU-besiegelt-Verbrenneraus/!5912669
[2] /Die-FDP-und-die-Verbrennungsmotoren/!5863127
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