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# taz.de -- Streit um die A100 in Berlin: Wer will da schon eine Autobahn?
> Am Sonntag treffen sich Initiativen gegen die A100 im About Blank. Ein
> zentrales Thema soll die Nutzung der Vorhalteflächen für die
> Autobahntrasse sein.
Bild: Freie Fahrt für Beton: Autobahnbau der A100 in Neukölln
[1][„Spektakel auf der Autobahn“] lautet der Titel einer Veranstaltung, zu
der am Sonntag Stadtteilinitiativen ab 16 Uhr in den Club About Blank am
Markgrafendamm einladen. Denn nach dem [2][bundesweiten Verkehrswegeplan]
soll auch dieser Friedrichshainer Club der nächsten Trasse der A100
weichen. Wenn es nach dem zuständigen Bundesverkehrsminister Volker Wissing
(FDP) geht, soll dieser Plan in den nächsten Jahren umgesetzt werden.
Dagegen gibt es Widerstand von Verkehrswendeaktivist*innen,
Stadtteilinitiativen sowie Mieter*innen und Gewerbetreibenden, die für
die Autobahn vertrieben werden.
Am Sonntag wollen sich diese unterschiedlichen Gruppen vorstellen und die
Proteste im neuen Jahr koordinieren. Auch die kulturellen Aspekte sollen
nicht zu kurz kommen. So wird der Buchautor Conrad Kunze zum Auftakt der
Veranstaltung aus seinem im vergangenen Jahr herausgegebenen Buch
„Deutschland als Autobahn“ lesen, eine „Kulturgeschichte von Männlichkei…
Moderne und Nationalismus“, wie es im Untertitel heißt und die vielleicht
auch erklären mag, warum rechte Parteien wie die AfD jede Einschränkung des
Pkw-Verkehrs massiv bekämpfen.
Ein zentrales Thema wird am Sonntag die Nutzung der Vorhalteflächen sein,
die rund um die S-Bahn-Trasse seit Jahren für die A100-Trasse freigehalten
werden.
Seit zwei Jahren gibt es verstärkt die Diskussion, diese Gelände für
verschiedene Projekte zu nutzen. Vorangetrieben hat die Diskussion auch das
[3][Institut für Urbane Mobilität] (IUM), das sich für die Umsetzung der
Verkehrswende einsetzt. „Durch die Zwischennutzung wird deutlich, dass die
Flächen anders als für eine Autobahn genutzt werden können“, meint Tim
Lehmann vom IUM gegenüber der taz. Er hätte sich vom Land Berlin eine
deutlichere Position gegen den Weiterbau der A100 gewünscht.
Die bisherige Koalition konnte sich nur darauf einigen, dass sie deren Bau
nicht vorangetrieben haben will. Zu den entschiedenen Gegner*innen der
A100 gehören die Grünen: Julian Schwarze, der für die Partei im
Abgeordnetenhaus sitzt, erklärt im Gespräch mit der taz, dass durch die
Zwischennutzung die A100 juristisch zwar nicht verhindert werden kann. Doch
mit jedem neuen Projekt würde der Widerstand gegen die Erweiterung der
Trasse wachsen.
Das ist auch die Hoffnung von Tobias Trommer vom Netzwerk „A100 stoppen“.
Ein Pilotprojekt gibt es schon. Der Kulturstandort [4][Zukunft Ostkreuz]
hat bereits einen Vertrag auf einer dieser Flächen unterschrieben, weil es
sein bisheriges Domizil verlassen muss.
23 Feb 2023
## LINKS
[1] https://suppeundmucke.de/allgemein/aktuelles/spektakel-auf-der-autobahn-abo…
[2] /Ampel-Streit-um-Verkehrspolitik/!5912252
[3] https://www.iumberlin.de/
[4] /Autobahnausbau-in-Berlin/!5907905
## AUTOREN
Peter Nowak
## TAGS
A100
Friedrichshain
Autobahnbau
Clubsterben
Queer
Zwischennutzung
Schwerpunkt Klimawandel
Sonnenallee
A100
Schwerpunkt Gentrifizierung in Berlin
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