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# taz.de -- Uran im Iran: Hat Teheran bald eine Atombombe?
> Im Iran soll hochangereichertes Uran lagern. Die UN-Atombehörde und die
> Regierung verhandeln. Das Atomabkommen liegt weiter auf Eis.
Bild: Irans Atomprogramm: immer noch einen Schritt weiter weg vom alten Abkommen
Beirut taz | Der Iran soll so viel angereichertes Uran besitzen, dass es
fast zum Bau einer Atombombe reicht. Das geht aus einem Bericht der
Nachrichtenagentur Bloomberg hervor. Demnach sollen Inspektor*innen der
Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) auf 84 Prozent angereichertes
Uran gefunden haben. Das Medium beruft sich auf Informationen von zwei
Quellen aus diplomatischen Kreisen.
Die Inspektor*innen müssten feststellen, ob [1][der Iran] das Material
„absichtlich produziert“ hat oder ob die Konzentration das Ergebnis einer
„unbeabsichtigten Anhäufung“ sei. Die Atombehörde erklärte am Sonntag auf
Twitter, den Medienbericht zu kennen. Die Organisation führe Gespräche mit
dem Iran über die „Ergebnisse der jüngsten Überprüfungsaktivitäten“. A…
die Vorwürfe ging die Behörde nicht ein.
Im derzeit [2][auf Eis liegenden Internationalen Atomabkommen] von 2015
hatten die USA mit dem Iran vereinbart, dass die Urananreicherung einen
Schwellenwert von 3,67 Prozent nicht überschreitet. Im Gegenzug hatten die
USA wirtschaftliche Sanktionen gegen das Land aufgehoben. Ex US-Präsident
Donald Trump hatte das Abkommen im Jahr 2018 aufgekündigt. Daraufhin
reicherte der Iran massiv Uran an. Zuletzt war bekannt geworden, dass
Teheran auf 60 Prozent angereichertes Uran produziert und damit erheblich
mehr als im Atomabkommen vorgesehen.
Der Iran hat die Meldung über die erhöhte Uran-Anreicherung zurückgewiesen.
Die Islamische Republik habe kein Uran mit einem Reinheitsgrad von mehr als
60 Prozent angereichert, sagte der Sprecher der nationalen
Atomenergiebehörde, Behrus Kamalwandi, am Montag nach einer Meldung der
staatlichen Nachrichtenagentur Irna.
## Verhandlungen über neues Atomabkommen stagnieren
Unter Präsident Joe Biden hatten sich die USA bemüht, das Abkommen
wiederzubeleben. [3][Mit Hilfe von Vermittler*innen aus Deutschland,
Großbritannien, Frankreich, Russland und China sollte eine Einigung mit dem
Iran erzielt werden.] Doch die Gespräche in Wien zogen sich mehr als ein
Jahr in die Länge. Immer wieder wurden neue Entwürfe und ein
„abschließender Text“ zwischen Washington und Teheran hin und her geschickt
und verkündet, die Verhandlungen seien kurz vor einem Durchbruch. Im
September sprach ein hochrangiger Beamter der Biden-Regierung im
Politik-Magazin Politico dann von einer Rückwärtsbewegung in den
Verhandlungen seitens des Iran.
Seit September liegen die Verhandlungen auf Eis. Die USA haben Sanktionen
gegen den Iran verhängt, um die islamistischen Machthaber in Teheran
angesichts der starken Proteste im Land von außen unter Druck zu setzen.
Seit September protestieren die Menschen im Iran massiv gegen das Regime.
Die Regierung geht mit aller Härte gegen die Protestierenden sowie
Journalist*innen vor.
„Zusammen mit unseren Partner*innen werden wir das iranische Regime
weiterhin zur Rechenschaft ziehen, solange es auf Gewalt, Scheinprozesse,
die Hinrichtung von Demonstrant*innen und andere Mittel zur
Unterdrückung seines Volkes zurückgreift“, sagte der Unterstaatssekretär
des Finanzministeriums für Terrorismus, Brian E. Nelson, in einer
Pressemitteilung Ende Januar. Teheran hingegen behauptet, Washington sende
heimlich Botschaften, um eine Einigung zu erzielen.
20 Feb 2023
## LINKS
[1] /Omid-Nouripour-zum-Iran/!5909592
[2] /Atomverhandlungen-mit-Iran-ausgesetzt/!5892268
[3] /Atomabkommen-Iran/!5878867
## AUTOREN
Julia Neumann
## TAGS
Atomabkommen mit Iran
Schwerpunkt Iran
IAEA
Atombombe
Urananreicherung
Sanktionen
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Uran
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Proteste in Iran
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