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# taz.de -- Fehlende Lehrkräfte an Schulen: Jede:r dritte 50 oder älter
> In Schulen herrscht Personalmangel. Im Osten ist die Altersstruktur an
> Schulen ungünstig – aber die Teilzeitquote niedriger.
Bild: Führen wenige Lehrkräfte zu mehr Ausfallstunden?
Berlin taz | Der Personalmangel an Schulen ist ein drängendes Problem: Rund
12.000 Stellen sind derzeit unbesetzt. Wie stark der Bedarf in den
kommenden Jahren weiter steigen wird, machen neue Daten zur Altersstruktur
der gut 700.000 Lehrkräfte in Deutschland deutlich. Wie das Statistische
Bundesamt (Destatis) am Montag mitteilte, war im vergangenen Schuljahr mehr
als jede:r dritte Lehrer:in über 50 Jahre und fast jede:r neunte
bereits über 60.
Besonders hoch fällt die Altenquote im Osten aus. In Sachsen-Anhalt,
Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen ist mehr als jede zweite
Lehrkraft 50 Jahre oder älter. Die meisten alten Lehrkräfte beschäftigt
Sachsen-Anhalt (60,8 Prozent sind über 50) – die wenigsten das Saarland
(27,3) und Bremen (28,1).
Die Altersstruktur unter Lehrkräften ist einer der Gründe, warum den
Schulen bis 2030 nach Schätzung der Kultusministerkonferenz (KMK) 31.000
Lehrkräfte fehlen werden. Ein anderer ist die Entwicklung der
Studierendenzahlen.
So entscheiden sich immer weniger Abiturient:innen für ein
Lehramtsstudium – und auch hier hielten die Statistiker:innen aus
Wiesbaden unerfreuliche Nachrichten bereit: Im Studienjahr 2021/22 begannen
knapp fast 14 Prozent [1][weniger Personen ein Lehramtsstudium] als im Jahr
zuvor. Derzeit bilden die Länder im Schnitt 18 Prozent weniger Lehrkräfte
aus, als sie für den Unterricht benötigen. KMK-Vorsitzende Astrid-Sabine
Busse (SPD) hat zuletzt angemahnt, mehr Personen für ein Lehramtsstudium zu
gewinnen und die vergleichsweise hohen Abbrecherquoten zu senken.
## Im Vergleich zu anderen Berufen hohe Teilzeitquote
Neben der Altersverteilung machte das Statistische Bundesamt auch Angaben
zum Beschäftigungsumfang der Lehrkräfte: Demnach arbeiteten mit 40,6
Prozent zuletzt so viele Lehrkräfte in Teilzeit wie seit zehn Jahren nicht
mehr. In Bremen und Hamburg arbeiten sogar mehr Lehrkräfte in Teil- denn in
Vollzeit, in Thüringen und Sachsen-Anhalt ist es nur etwa jede:r fünfte.
Im Vergleich zu anderen Berufen ist die Teilzeitquote bei Lehrkräften
überdurchschnittlich hoch, was auch am recht hohen Frauenanteil (73
Prozent) liegt. Weibliche Lehrkräfte gehen doppelt so häufig in Teilzeit
wie männliche.
Wegen des [2][akuten Personalmangels] an Schulen prüfen die
Bildungsministerien derzeit, ob und wie sie die hohen Teilzeitquoten unter
Lehrkräften reduzieren können. Sachsen und Nordrhein-Westfalen haben in den
vergangenen Tagen angekündigt, ab dem Sommer entsprechend striktere Regeln
bei der Gewährung von Teilzeit aufstellen zu wollen.
13 Feb 2023
## LINKS
[1] /Personalmangel-in-den-Schulen/!5908061
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## AUTOREN
Ralf Pauli
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