| # taz.de -- Tourismus in Deutschland erholt sich: Mehr Urlaub auf Campingplätz… | |
| > Die Deutschen verreisen wieder. Dennoch ist das Niveau von vor Corona | |
| > noch nicht erreicht. Hoffnungsträger der Branche ist das 49-Euro-Ticket. | |
| Bild: Insbesondere im Sommer lief es für den Tourismus wieder besser | |
| Berlin taz/dpa/rtr | Der Tourismus in Deutschland erholt sich – das Niveau | |
| der Zeit vor der Coronapandemie blieb allerdings auch 2022 noch unerreicht. | |
| Das zeigen die Übernachtungszahlen des vergangenen Jahres, die das | |
| Statistische Bundesamt am Freitag veröffentlichte. Mit insgesamt rund 451 | |
| Millionen Übernachtungen stiegen die Buchungen im Vergleich zum noch stark | |
| krisengeplagten Vorjahr um 45,3 Prozent. | |
| Verschiedene Unterkünfte profitierten unterschiedlich stark von der | |
| Erholung: Hotels, Gasthöfe und Pensionen hatten es weiter schwer und lagen | |
| trotz kräftig steigender Übernachtungszahlungen 12,5 Prozent unter dem | |
| Vorkrisenniveau. „In der Hotellerie hatten wir damit das dritte Verlustjahr | |
| in Folge“, sagt Tobias Warnecke, Geschäftsführer des Hotelverbands | |
| Deutschland. | |
| Unter den Umständen des vergangenen Jahres – Pandemie, [1][Inflation und | |
| Energiekrise] infolge des russischen Angriffskrieges – seien die Zahlen | |
| gut. Vor allem mache Hoffnung, dass sowohl aus Deutschland als auch aus dem | |
| Ausland wieder mehr Gäste kamen. | |
| Warnecke sagt jedoch auch: „In den Übernachtungszahlen sind keine | |
| betriebswirtschaftlichen Kennzahlen enthalten.“ Zahlreiche Betriebe hätten | |
| immer noch mit den gestiegenen Energiekosten und Lebensmittelpreisen zu | |
| kämpfen, die nicht komplett auf die Gäste umgelegt werden konnten. Der | |
| Geschäftsführer blickt trotzdem positiv auf die nächsten Jahre und ist | |
| optimistisch, dass die Hotelbranche spätestens 2024 wieder auf dem | |
| Vorkrisenniveau aus dem Jahr 2019 ankommt. | |
| ## Zahlreiche Buchungen im Sommer | |
| Unterkünfte wie Ferienhäuser und Campingplätze, die als vergleichsweise | |
| kontaktarm gelten, stellten teilweise schon 2022 die bisherigen Rekorde | |
| ein. Bei Ferienunterkünften lagen die Zahlen nur 2,4 Prozent unter dem | |
| Vorkrisenniveau. [2][Auf Campingplätzen] wurde die Zahl der Übernachtungen | |
| aus dem Jahr 2019 sogar um 12,4 Prozent übertroffen. | |
| Die veröffentlichten Erhebungen machen deutlich, dass die Erholung der | |
| Branche vor allem zahlreichen Buchungen in der Sommerzeit zu verdanken ist | |
| – im Frühjahr, Herbst und Winter 2022 waren die Urlauber:innen | |
| weiterhin zurückhaltend. Huberta Sasse, Sprecherin des Deutschen | |
| Tourismusverbandes, führt das vor allem auf die Energiekrise und damit | |
| einhergehende Unsicherheit in den eher kalten Jahreszeiten zurück. | |
| „Die Einbrüche der Coronajahre sind aber sowieso nicht auf einmal | |
| aufzuholen“, so Sasse. Viele Tourismusanbieter hätten die Pandemieflaute | |
| genutzt, um sich neu auszurichten, etwa stärker auf Nachhaltigkeit zu | |
| setzen oder die Rolle des [3][Tourismus an bestimmten Urlaubsorten] zu | |
| hinterfragen. Übernachtungszahlen seien deshalb nicht das einzige, was | |
| zählt. „Aber natürlich müssen die Betriebe ihre Kosten decken, um überhau… | |
| innovativ werden zu können.“ | |
| ## Das 49-Euro-Ticket soll zum 1. Mai starten | |
| „Das eigene Heimatland wird wie bereits seit Jahren das Lieblingsreiseziel | |
| der Mehrzahl der Deutschen bleiben“, sagte der Geschäftsführer des | |
| Deutschen Tourismusverbands Norbert Kunz der Nachrichtenagentur Reuters. | |
| Die beliebtesten Reiseziele im Inland blieben die Berge und die Küsten. | |
| „Das bundesweit [4][einheitliche 49-Euro-Ticket] wird nachhaltige Mobilität | |
| gerade in den städtischen Räumen unterstützen helfen“, sagte Kunz. Es soll | |
| zum 1. Mai starten und an das beliebte 9-Euro-Ticket vom vergangenen Sommer | |
| anknüpfen. | |
| Unterkünfte wie Ferienhäuser und Campingplätze, die als vergleichsweise | |
| kontaktarm gelten, stellten teilweise schon 2022 die bisherigen Rekorde | |
| ein. | |
| 12 Feb 2023 | |
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| ## AUTOREN | |
| Nanja Boenisch | |
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