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# taz.de -- Soldaten der russischen Armee: Aus dem Knast an die Front
> Die russische Armee braucht Soldaten. Bei der Rekrutierung greift sie auf
> immer verzweifeltere Mittel zurück.
Bild: Der russische Verteidigungsminister Schoigu braucht Soldaten, hier bei ei…
Die russische Armee werde alles bekommen, was sie brauche, hatte Präsident
Wladimir Putin noch am Mittwoch [1][großspurig vor hochrangigen
Militärvertretern in Moskau angekündigt]. Offensichtlich gehören dazu auch
Migranten aus Tadschikistan ohne jegliche Kampferfahrung
Zwei von ihnen liegen jetzt in ihrer Heimat auf dem Friedhof. Das berichtet
das russischsprachige Webportal Nastojaschee vremja unter Verweis auf den
tadschikischen Dienst von Radio Freies Europa. Demnach hätten Boboaziz
Tujdijew und Manutscher Schodow in Russland mehrjährige Haftstrafen
abgesessen und seien direkt [2][in den Ukrainekrieg] geschickt worden.
Laut Tujdijews Vater habe sein Sohn, wegen eines Drogendelikts zu sechs
Jahren Freiheitsentzug verurteilt, am 23. September am Telefon von diesem
Himmelfahrtskommando berichtet, jedoch gesagt, er habe keine andere Wahl
gehabt.
Die Leiche des 22-Jährigen wurde in der vergangenen Woche bestattet. „Er
war am Hinterkopf verwundet, fast die Hälfte seines Kopfes fehlte“, so ein
Onkel, der sich um die Überführung des Toten gekümmert hatte. Die
russischen Behörden hätten zwar finanzielle Unterstützung versprochen,
jedoch keine Kopeke herausgerückt. Für die Lieferung der „Fracht 200“ habe
die Familie selber aufkommen und dafür Geld bei Migranten sammeln müssen.
Im Fall des zweiten Tadschiken sei dessen Familie nicht über den Einsatz in
der Ukraine informiert worden.
## Migranten aus Zentralasien werden angeworben
Die Behörden Tadschikistans hätten die Information, dass tadschikische
Bürger in Russland aus Gefängnissen in den Krieg geschickt werden, weder
bestätigt noch dementiert, berichtet Nastojaschee vremja. Aus dem
tadschikischen Konsulat in Jekaterinburg hieß es, man stehe in ständigem
Kontakt mit inhaftierten Tadschiken, habe jedoch bezüglich von Personen,
die zur Armee geschickt würden, weder „Beschwerden“ noch „genaue
Informationen“ erhalten.
Laut Medienberichten werden in Russland vor allem auch Migranten aus
Zentralasien gezielt für einen Einsatz in der Ukraine angeworben. Neben dem
Versprechen einer für russische Verhältnisse überdurchschnittlichen
Entlohnung wird als Köder auch ein schnellerer Erhalt der russischen
Staatsbürgerschaft in Aussicht gestellt.
22 Dec 2022
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## AUTOREN
Barbara Oertel
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