| # taz.de -- Handelsbeschränkungen für Burkina Faso: Zollfreier Zugang gesperrt | |
| > Die US-Regierung hat Burkina Faso aus dem Wirtschaftsabkommen AGOA | |
| > ausgeschlossen. Washington reagiert damit auf die politischen Unruhen. | |
| Bild: Beisetzung der Soldaten, die von Islamisten getötet wurden, am 8. Oktobe… | |
| WASHINGTON reuters | Als Reaktion auf politische Unruhen im Land hat die | |
| US-Regierung Burkina Faso aus dem Handelsabkommen [1][African Growth and | |
| Opportunity Act] (AGOA) ausgeschlossen. Das westafrikanische Land soll | |
| künftig nicht mehr vom zollfreien Zugang zum US-Markt profitieren. | |
| Das Weiße Haus sei „zutiefst besorgt über den verfassungswidrigen | |
| Regierungswechsel“ in Burkina Faso, teilte das Büro des | |
| US-Handelsbeauftragten (USTR) mit. Das Land werde „klare Vorgaben“ für die | |
| Wiederaufnahme in das Handelsprogramm erhalten. Das im Jahr 2000 | |
| verabschiede Handelsabkommen ermöglicht den zollfreien Import von mehr als | |
| 6.500 Produkten. | |
| Als Gegenleistung fordert die Regierung in Washington, dass die 36 | |
| beteiligten südlich der Sahara gelegenen Staaten Afrikas Hindernisse für | |
| den US-Handel und Investitionen beseitigen. Um die AGOA-Anforderungen zu | |
| erfüllen, müssen die Länder eine marktwirtschaftliche Ordnung, | |
| Rechtsstaatlichkeit, politischen Pluralismus und das Recht auf ein | |
| ordnungsgemäßes Gerichtsverfahren einführen – oder erkennbare Fortschritte | |
| beweisen. | |
| So sollen wirtschaftliche und politische Reformen in den Ländern | |
| unterstützt werden, begründen die USA die Auflagen. Von der Streichung der | |
| Zollvergünstigungen sind laut der Gesellschaft der Bundesrepublik | |
| Deutschland für Außenwirtschaft und Standortmarketing (GTAI) Produkte wie | |
| Bekleidung, Rohstoffe, industrielle Vorprodukte und Textilerzeugnisse | |
| betroffen. | |
| ## Schon zuvor prekäre Marktsituation | |
| Bereits 2022 hat die US-Regierung Äthiopien, Mali und Guinea aus dem | |
| Handelsabkommen ausgeschlossen – ebenfalls aufgrund von politischen | |
| Unruhen. Teile Burkina Fasos stehen unter der Kontrolle von Dschihadisten. | |
| Die politische Unsicherheit in dem westafrikanischen Land hat sich im | |
| vergangenen Jahr zugespitzt. 2022 fanden zwei [2][Militärputsche] statt. | |
| Die Kämpfe haben zu einer [3][humanitären Krise] geführt, fast zwei | |
| Millionen Menschen wurden vertrieben. | |
| Das UN-Welternährungsprogramm attestierte Burkina Faso neben weit | |
| verbreiteter Armut und der Gefahr von Unterernährung bereits vor dem | |
| Ausschluss aus dem Handelsabkommen schlecht integrierte Märkte. | |
| 2 Jan 2023 | |
| ## LINKS | |
| [1] https://ustr.gov/issue-areas/trade-development/preference-programs/african-… | |
| [2] /Neuer-Militaermachthaber-in-Burkina-Faso/!5882255 | |
| [3] /Flucht-in-der-Region-Sahel/!5898885 | |
| ## AUTOREN | |
| Ann Esswein | |
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