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# taz.de -- Wärme durch erneuerbare Energien: Klotzen, nicht kleckern
> Bis 2030 kann mehr als die Hälfte der Wärmeversorgung ohne die Fossilen
> erfolgen, sagt der Bundesverband Erneuerbare Energien. Das schöpft
> Hoffnung.
Bild: Diesen Anblick müsste es öfter geben: Lüftungsanlage einer Wärmepumpe…
Berlin taz | Die Bundesregierung hat das Ziel, bis 2030 die Hälfte der
[1][Wärmegewinnung aus erneuerbaren Energien] zu beziehen. Dieses Ziel ist
realistisch, aber kein Selbstläufer. Die Voraussetzungen dafür seien
weniger Bürokratie, eine verstärkte und verlässliche Förderung sowie
größere Anstrengungen für die Gewinnung von Fachkräften, sagte Simone
Peter, [2][Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie] (BEE) bei
der Vorstellung des „Wärmeszenarios 2045“.
Dem Bericht zufolge stehen bei der Wärmegewinnung alle Formen der
erneuerbaren Energien vor einem großen Ausbau, sodass sie bis 2045 fossile
Energieträger nahezu ersetzen könnten. Heute liegt dessen Anteil bei 16,5
Prozent. Laut Ampelkoalitionsvertrag soll der Anteil bis 2030 auf 50
Prozent steigen.
„Das ist ambitioniert, aber möglich“, sagte Peter, die früher Vorsitzende
der Grünen gewesen ist. Dem BEE-Szenario zufolge könnte 2030 der Anteil bei
54 Prozent liegen. „Die technischen Lösungen sind vorhanden und noch lange
nicht am Ende angekommen“, sagte sie. Beim Ausbau müsse „geklotzt und nicht
gekleckert“ werden.
Große [3][Hoffnungen liegen auf Wärmepumpen]. Bislang sind 1,3 Millionen in
Gebäuden installiert, bis 2030 sollen es 6 Millionen und bis 2045 bis zu 18
Millionen sein. „Die Weichen dazu sind gestellt“, sagte Karl-Heinz
Stawiarski vom Bundesverband Wärmepumpe. Probleme bereiten allerdings
Personalmangel und Lieferschwierigkeiten von Material. „Wir müssen viele
Heizungsbauer umschulen“, sagte er.
## Flächen sollen künftig für Biodiversität genutzt werden
Der Anteil der Biomasse an der Wärmegewinnung könnte bis 2045 verdoppelt
werden. „Es gibt viele ungenutzte Potenziale“, sagte Horst Seide vom
Fachverband Biogas. Kritiker:innen halten es allerdings für unethisch,
Felder nicht für die Nahrungsmittel-, sondern für Energiegewinnung zu
bestellen.
Das große Potenzial der Biomasse könne auch gehoben werden, ohne dass
Flächen zur Nahrungsmittelgewinnung genutzt werden müssen, sagte Seide. Er
geht davon aus, dass künftig große Flächen für die Biodiversität zur
Verfügung gestellt, also nicht bewirtschaftet werden. „Wenn die Blume der
Biene gedient hat, hat sie immer noch Energie“, sagte er.
21 Nov 2022
## LINKS
[1] /Weltweite-Nutzung-fossiler-Energien/!5896149
[2] /Simone-Peter-macht-wieder-Umweltschutz/!5484273
[3] /Experte-ueber-klimataugliche-Waermepumpen/!5789960
## AUTOREN
Anja Krüger
## TAGS
Biogas
fossile Energien
Erneuerbare Energien
Energiewende
Energie
Simone Peter
Biogas
Lesestück Recherche und Reportage
fossile Energien
Verkehrswende
Ampel-Koalition
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