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# taz.de -- Angriff auf Mahnwache vor Iran-Botschaft: Baerbock verurteilt Attac…
> Noch laufen die Ermittlungen zur Attacke auf die Mahnwache vor der
> iranischen Botschaft. Außenministerin Baerbock verurteilt den Angriff
> scharf.
Bild: Will keine Repressionen dulden: Annalena Baerbock reagiert auf Attacke
Taschkent taz | In der Nacht zu Sonntag haben Unbekannte die [1][Mahnwache
vor der iranischen Botschaft] in Berlin angegriffen. Bundesaußenministerin
Annalena Baerbock (Grüne) hat die Tat nun scharf verurteilt. „Wer meint,
Angst und Schrecken gegen Demonstrierende auch nach Deutschland auf unsere
Straßen tragen zu können, liegt falsch und muss mit aller Härte des
Rechtsstaates rechnen“, sagte Baerbock am Rande ihrer Reise nach
Zentralasien auf Anfrage. „Wir werden nicht dulden, dass die freie
Meinungsäußerung bedroht wird.“
Noch ist unklar, wer hinter der Tat steckt. Der polizeiliche Staatsschutz
des Landeskriminalamt Berlin ermittelt. Die Aktvist:innen, die mit der
Mahnwache [2][gegen das repressive Regime der Mullahs im Iran]
demonstrieren, vermuten, dass Anhänger der Revolutionsgarden hinter der
Attacke stehen.
Seit mehr als sechs Wochen protestieren hunderte Menschen nahezu täglich
auf den Straßen Teherans und in anderen Städten im Iran gegen das Regime.
Sicherheitskräfte schießen auf die Demonstrierenden, von roher Gewalt ist
die Rede. Schätzungen zufolge wurden bei den Protesten bisher rund 10.000
Menschen verhaftet, mindestens 250 wurden getötet. Ausgelöst wurden die
Proteste [3][durch den Tod der 22 Jahre alten Kurdin Mahsa Amini]. Weil sie
gegen islamische Bekleidungsvorschriften verstoßen haben soll, nahm die
Sittenpolizei sie fest. Amini starb in Polizeigewahrsam.
## Außenministerin zeigt Solidarität
Die Mahnwache vor der iranischen Botschaft in Berlin gibt es seit dem 17.
Oktober. Nach Angaben der Aktivist:innen seien sie immer wieder bedroht
und beleidigt worden.
Außenministerin Baerbock bekräftigte ihre Solidarität mit den
Demonstrierenden. „Was für eine Zukunft hat eine Regierung, die ihre eigene
Jugend verprügelt? Die ungehemmte Brutalität mit der die iranischen
Sicherheitskräfte gegen die Menschen vorgehen, Mädchen zu Tode schlagen,
Frauen vergewaltigen und Hunderte verschleppen wird von Tag zu Tag
schlimmer.“
Baerbock [4][reist derzeit durch Zentralasien]. Ziel der Gespräche in
Kasachstan und Usbekistan ist es, die wirtschaftlichen Beziehungen zu
stärken, um mehr Unabhängigkeit von China und Russland zu schaffen.
Voraussetzung für Kooperationen sollen Nachhaltigkeit, Menschenrechte und
Rechtsstaatlichkeit sein. Eine Wirtschaftsdelegation begleitet Baerbock.
2 Nov 2022
## LINKS
[1] /Angriff-auf-Iran-Mahnwache/!5888765
[2] /Shirin-Ebadi-ueber-die-Proteste-im-Iran/!5888438
[3] /Cousin-von-Mahsa-Amini-im-Interview/!5891384
[4] /Aussenministerin-Baerbock-in-Kasachstan/!5891643
## AUTOREN
Tanja Tricarico
## TAGS
Proteste in Iran
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Zentralasien
Islamismus
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