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# taz.de -- Reisewarnung des Auswärtigen Amts: Deutsche sollen Iran verlassen
> Wegen der gewaltsamen Unterdrückung von Protesten in Iran rät die
> Bundesregierung zur Ausreise. Es drohten willkürliche Festnahmen und
> lange Haftstrafen.
Bild: Antideutscher Protest vor der Deutschen Botschaft in Teheran am Dienstag
Berlin dpa | Die Bundesregierung hat deutsche Staatsbürger angesichts des
[1][gewaltsamen Vorgehens gegen die systemkritischen Proteste in Iran] zur
Ausreise aus dem Land aufgefordert. „Für deutsche Staatsangehörige besteht
die konkrete Gefahr, willkürlich festgenommen, verhört und zu langen
Haftstrafen verurteilt zu werden“, hieß es am Donnerstag auf der
Internetseite des Auswärtigen Amts in Berlin.
„Vor allem Doppelstaater, die neben der deutschen auch noch die iranische
Staatsangehörigkeit besitzen, sind gefährdet“, hieß es in der Mitteilung
weiter. In jüngster Vergangenheit sei es zu einer Vielzahl willkürlicher
Verhaftungen ausländischer Staatsangehöriger gekommen. Wer sich noch in dem
Land aufhalte, solle sich sehr umsichtig verhalten, Demonstrationen und
Menschenansammlungen sollten großräumig gemieden werden.
Kommunikationsdienste seien weitgehend eingeschränkt, dies sei auch weiter
zu erwarten.
Ein Sprecher des Auswärtigen Amts sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Die
heutige Ausreiseaufforderung ist nötig, um der veränderten Sicherheitslage
und dem Schutz der noch im Land befindlichen deutschen Staatsangehörigen
Rechnung zu tragen.“ Er ergänzte: „Das eskalierende, gewaltsame Vorgehen
der iranischen Sicherheitskräfte erfordert diesen Schritt.“ Die Arbeit und
Besetzung der deutschen Botschaft in Teheran seien davon nicht betroffen,
sie setze ihre Arbeit im Land fort.
Irans Oberster Religionsführer Ali Chamenei hatte die Proteste kürzlich als
„hybriden Krieg“ bezeichnet und auch „heimtückische und böswillige
europäische Mächte“ dafür verantwortlich gemacht.
Auslöser der Proteste war [2][der Tod der 22 Jahre alten iranischen Kurdin
Mahsa Amini]. Die Sittenpolizei hatte sie festgenommen, weil sie gegen die
islamischen Kleidungsvorschriften verstoßen haben soll. Die Frau starb
Mitte September in Polizeigewahrsam. Seit fast sieben Wochen
[3][demonstrieren Zehntausende Menschen] gegen die repressive Politik und
den autoritären Kurs der Islamischen Republik. Mehr als 280 Menschen wurden
nach Angaben von Menschenrechtlern getötet, mehr als 14.000 verhaftet.
3 Nov 2022
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