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# taz.de -- Geplantes Abschiebezentrum am BER: Kritik an Abschiebepolitik
> „Wir packen's an“ wird für die Nothilfe an den EU-Außengrenzen gewürdi…
> und nutzt die Bühne für eine Protestaktion.
Bild: Preisverleihung in Potsdam: Protestaktion gegen Abschiebezentrum
Potsdam taz | Auf der Bühne werden Blumensträuße überreicht, es folgen
warme Worte, ein Foto mit den Geehrten zwischen Franziska Giffey,
Regierende Bürgermeisterin von Berlin, und Dietmar Woidke,
Ministerpräsident von Brandenburg (beide SPD). In der Staatskanzlei in
Potsdam wird am Montag das „Band für Mut und Verständigung“, ein Preis f�…
zivilgesellschaftliches Engagement, übergeben. Das Team von „Wir packen’s
an“ nutzt den Moment für eine Protestaktion. Auf ihren neonpinken T-Shirts
steht in Weiß: „[1][Abschiebezentrum] BER verhindern“. Die
Aktivist*innen achten darauf, dass die Bänder der Sträuße den Aufdruck
nicht bedecken. Noch bevor Miriam Tödter das Mikrofon überreicht wird,
ergreift die Vorstandsvorsitzende des Vereins das Wort: „Wir wollen keine
Blumen, sondern einen Stopp des Abschiebezentrums!“
Der Protest kommt zur rechten Zeit: In den nächsten Wochen wird die
Entscheidung über den Bau des [2][Abschiebezentrums] am Flughafen BER
fallen. Grundlage ist der Haushalt 2023/24, der momentan im Landtag von
Brandenburg diskutiert wird. Für die Abwicklung des gemeinsamen Projekts
mit dem Bund ist das Land zuständig. Geplant ist laut Initiative
„Abschiebezentrum BER verhindern“ ein Gebäude, in dem 120 Personen in
Abschiebegewahrsam genommen werden können. Das Abschiebezentrum solle zudem
alle Institutionen unter einem Dach vereinen, die eine schnelle Abwicklung
von Flughafenasylverfahren und die Koordination und Durchführung von
Abschiebungen ermöglichen.
## Humanitäre Hilfe an den EU-Außengrenzen
„Wir packen’s an“ leistet politische Lobbyarbeit für Geflüchtete und
humanitäre Hilfe für die Menschen an den EU-Außengrenzen. Der Vorstand Axel
Grafmanns erklärt, der Verein habe sich vor dem Hintergrund der Pläne
schwergetan, den Preis anzunehmen: „Für uns ist das ein Gegensatz: auf der
einen Seite diesen Preis gegen Rassismus zu stiften und auf der anderen
Seite ein rassistisches, intransparentes Abschiebezentrum in Schönefeld zu
bauen.“
Und damit seien der Widersprüche nicht genug, so Grafmanns: Ein
Abschiebezentrum passe auch nicht vor die Tore der weltoffenen Metropole
Berlin, deren „großes Plus die Vielfalt sei“, wie Giffey eben noch bei der
Preisverleihung betonte.
Das Publikum reagiert auf die Aktion mit kräftigem Applaus, Giffey und
Woidke wirken sichtlich angespannt. Nach der Veranstaltung zeigt sich
Tödter froh über die Resonanz sowie darüber, dass das Thema auch von
anderen Preisträger*innen aufgegriffen worden ist.
Eine [3][Petition] gegen das Abschiebezentrum haben innerhalb einer Woche
über 10.000 Menschen unterschrieben.
8 Nov 2022
## LINKS
[1] /Flughafen-BER/!5805962
[2] /Abschiebezentrum-am-BER/!5875651
[3] https://weact.campact.de/petitions/kein-abschiebezentrum-am-flughafen-ber-i…
## AUTOREN
Hanna Fath
## TAGS
Geflüchtete
Abschiebung
Schwerpunkt Flucht
Asylpolitik
Brandenburg
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Asyl
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