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# taz.de -- Konferenz zur Ukraine-Hilfe: Wiederaufbau unter Bomben
> Berlin versucht, Mittel und Mitstreiter für den Wiederaufbau der Ukraine
> zu organisieren. Der Schaden soll schon bei 100 Milliarden Euro liegen.
Bild: Eine von Bomben getroffene Schule in der Gegend von Charkiw
Die Bundesregierung will sich beim [1][Wiederaufbau der Ukraine] an die
Spitze setzen. Bereits kurz nach Kriegsbeginn hat das
Bundesentwicklungsministerium über ein Sofortprogramm 185 Millionen Euro
locker gemacht. Vor allem Wohnraum für Binnenvertriebene sollte damit
geschaffen werden, Kommunen unterstützt und medizinisches Material
bereitgestellt werden. Bei der ersten Ukraine-Konferenz im schweizerischen
Lugano im Juli hatte die Bundesregierung dann weitere 406 Millionen Euro
zugesagt.
Das Bundesentwicklungsministerium sagte der taz, dass in enger Abstimmung
mit dem Auswärtigen Amt vor allem für Unterkünfte gesorgt werde.
Fertigbauten werden errichtet, öffentliche Gebäude zu Wohnraum umgebaut. In
Lwiw und Czernivtsi wird etwa die Versorgung und Unterbringung von
Binnenvertriebenen in 55 Berufsschulwohnheimen unterstützt. Ein Fokus liegt
auf Hilfen für Familien.
Gemeinsam mit dem internationalen Verbund Plan International werden
Schulen, Kindergärten oder Jugendeinrichtungen wiederaufgebaut. Insgesamt
sollen damit rund 38.000 Menschen erreicht werden. Etwa 80 Prozent davon
sind Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren. In den befreiten Gebieten der
Nordukraine werden mit der Organisation arche noVa auch Wohnraum und
zerstörte Infrastruktur saniert. 24.000 Menschen sollen davon profitieren,
mehr als die Hälfte davon Frauen.
Die Kriegshandlungen gehen mit unvermittelter Härte derzeit weiter,
verstärkt bombardieren die russischen Truppen zivile Infrastruktur in der
Ukraine. Deutschland, das derzeit den Vorsitz der G7 führt, lädt für Montag
und Dienstag zu den nächsten [2][Wiederaufbaukonferenzen] für die Ukraine
nach Berlin ein. Bundeskanzler Olaf Scholz hat das Who ’s who
internationaler Organisationen geladen.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will am Dienstag kommen, der
ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal trifft sich bereits am Montag
mit Wirtschaftsvertreter:innen. Zudem sollen Expert:innen von
Internationalem Währungsfonds (IWF), der Organisation für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), des Entwicklungsprogramms der
Vereinten Nationen sowie der Weltbank zu Wort kommen. Der ukrainische
Präsident Wolodimir Selenski wird digital am Dienstag zugeschaltet.
In einem am Samstag veröffentlichten [3][Video-Podcast schwört Kanzler
Scholz] die Weltgemeinschaft auf langjährige Hilfen für die Ukraine ein.
„Wir werden sehr viel investieren müssen, damit das gut funktioniert“, so
der Kanzler. Die Ukraine und auch die EU könnten dies nicht allein. Er will
über Geld sprechen, über einen konkreten Plan für den Wiederaufbau – und
ein Zeichen der Hoffnung setzen.
Gegenüber der taz spricht das Bundesentwicklungsministerium vom
Wiederaufbau der Ukraine als „Mammutaufgabe“, für die alle
gesellschaftlichen Kräfte gebraucht werden. Wirtschaft, Wissenschaft,
Zivilgesellschaft sind eingebunden. Schnell soll es gehen, wenn der Krieg
sich dem Ende zuneigt, beim Wiederaufbau sollen trotzdem auch Umwelt- und
Klimaaspekte bedacht werden.
Da der Winter droht, müsste grundlegende Versorgung wie Strom, Wasser oder
Telekommunikation jetzt wieder repariert werden. Insbesondere die
Energieversorgung ist in einigen Gebieten eingeschränkt oder zerstört
worden. Schätzungen zufolge liegt der Schaden insgesamt derzeit bereits bei
bis zu 100 Milliarden Euro.
23 Oct 2022
## LINKS
[1] /Russische-Angriffe-auf-Kiew/!5886695
[2] /Plan-fuer-Ukraine-nach-dem-Krieg/!5865344
[3] https://www.bundesregierung.de/breg-de/mediathek/kanzler-kompakt
## AUTOREN
Tanja Tricarico
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Infrastruktur
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