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# taz.de -- Entwicklungsministerin über Ukraine: Verstärkt gegen Korruption v…
> Svenja Schulze geht den Wiederaufbau der Ukraine an. Im Mittelpunkt: Der
> Erhalt der Sozialsysteme und der Kampf gegen Korruption.
Bild: Zerbombt und zertrümmert: Der Wiederaufbau der Ukraine kostet Geld – u…
BERLIN – Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) will beim
[1][Wiederaufbau der Ukraine] verstärkt gegen Korruption vorgehen.
„Korruption war in der Vergangenheit ein schwieriges Thema, mit dem wir
umgehen müssen“, sagte Schulze im Interview mit der taz am wochenende. „Wir
arbeiten sehr viel mit der kommunalen Ebene und mit mehreren Ministerien
zusammen. Dieser dezentrale Ansatz hat sich gegen Korruption bewährt.“
Zugleich wolle ihr Ministerium sicherstellen, dass die Mittel, die an die
Zentralregierung gingen, korrekt verwendet würden.
Insgesamt wurden bereits 185 Millionen Euro an Sofort-Aufbauhilfen
eingesetzt, weitere 426 Millionen Euro sind zugesagt. Die Mittel fließen in
den Aufbau von Strom- oder Wasserversorgungssysteme oder in den Bau von
Unterkünften innerhalb der Ukraine. Zudem soll der Erhalt von Banken- und
Sozialsystemen gewährleistet werden. Viele Menschen in der Ukraine hätten
derzeit keine Einkünfte. „Das heißt, sie sind auf Leistungen des Staates
angewiesen. Wenn die nicht mehr geleistet werden könnten, würde das die
ukrainische Gesellschaft in einer entscheidenden Phase schwächen“, betonte
die Ministerin.
Einer der Schwerpunkte der Ministerin ist ein feministischer Ansatz in der
Entwicklungspolitik. „Frauen müssen beim Wiederaufbau ihre Perspektive
einbringen, sie tun dies auch jetzt schon“, sagte Schulze. „Wir werden
darauf achten, dass Frauen an allen Entscheidungen angemessen beteiligt
werden. Und wir sehen, dass nicht nur die Männer, die gekämpft haben,
Kriegsversehrte sind.“ Gewalt gegen Frauen und Vergewaltigungen seien auch
Teil dieses Krieges. Das Entwicklungsministerium bietet gemeinsam mit
Unicef Traumatherapien an. Solche Angebote bräuchten auch jene Frauen, die
innerhalb der Ukraine geflohen sind.
## Afghanistan: Bereits 11.000 Ortskräfte gerettet
Mit Blick auf die [2][Forderungen vieler Menschen in Afghanistan], die für
das Entwicklungsministerium oder zugehörige Organisationen gearbeitet
haben, Unterstützung zu bekommen, bestätigte Schulze, dass bisher rund
11.000 Ortskräfte aus der Entwicklungszusammenarbeit mit
Familienangehörigen nach Deutschland geholt worden seien. Man sei dabei,
weitere gefährdete Menschen zu retten.
Aber: „Bei Weitem nicht jeder, [3][der für Deutsche gearbeitet hat], wird
deshalb verfolgt und ist unmittelbar gefährdet. NGOs, deren Arbeit in
Afghanistan wir finanzieren, stellen aktuell ja auch wieder nationale
Beschäftigte an. Das würden sie nicht tun, wenn es systematische Verfolgung
gäbe“, so Schulze. Man könne nicht alle, die in Afghanistan gute Arbeit
geleistet hätten, rausholen.
Als Entwicklungsministerin werbe sie dafür, auch an die vielen anderen zu
denken. „Dort hungern Menschen, vor allem Frauen und Kinder. Wir lehnen die
Taliban ab, aber diese Menschen brauchen dringend Hilfe.“
Ab 18 Uhr finden Sie das Interview mit Entwicklungsministerin Svenja
Schulze (SPD) im Wortlaut auf taz.de.
24 Sep 2022
## LINKS
[1] /Deutsche-Hilfe-fuer-die-Ukraine/!5878971
[2] /Bundestags-Gremium-zum-Afghanistan-Abzug/!5879832
[3] /Ein-Jahr-Afghanistan-unter-den-Taliban/!5871682
## AUTOREN
Tanja Tricarico
Tobias Schulze
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