# taz.de -- Ukrainische Waisenkinder in Polen: Ein Schloss für Kinder | |
> In Polen kümmert sich eine Stiftung um Waisenkinder aus der Ukraine. Doch | |
> Sicherheit und Geborgenheit spenden ihnen weiterhin ihre Pflegeeltern. | |
Bild: Kinderhaus statt Herrenhaus: Das Schloss in Stary Wołów | |
WROCłAW/STARY WOłÓW taz | Auf der roten Ziegelmauer des großen Balkons | |
stehen ordentlich aufgereiht ein paar bunte Kinderschuhe. Sie sollen im | |
Sonnenschein trocknen. Immer wieder kommen Mädchen und Jungs mit einem | |
Waschkorb auf den Balkon des alten Schlosses und stellen nasse Turnschuhe, | |
blitzblanke Badelatschen und sogar ein Paar hellblaue Gummistiefel auf die | |
Mauer. Andriy*, ein zehnjähriger Junge aus Mariupol im ostukrainischen | |
Donezbecken, hilft den Kleineren, ihre Pyjamas, T-Shirts und Socken auf den | |
wackeligen Wäscheständer zu hängen. Am nächsten Tag soll es losgehen: Rund | |
zwei Dutzend geflüchtete Kinder werden von Stary Wołów (Alt-Wohlau) und | |
Wrocław (Breslau) im polnischen Niederschlesien in die Ferien fahren. | |
Abenteuer, Sport und Erholung warten auf sie. | |
„Diese Freizeit ist für die Kinder und für ihre Pflegeeltern enorm | |
wichtig“, sagt Małgorzata Sawicka. Die 54-Jährige ist Gründerin und Chefin | |
der niederschlesischen Stiftung Przystanek Rodzina. Auf deutsch: | |
Haltestelle Familie. Sawickas Handy klingelt, entschuldigend stellt sie es | |
stumm. Dann fügt sie hinzu: „Kinder und Erwachsene sind durch den Krieg in | |
der Ukraine traumatisiert. Die Kinder haben zudem oft Schlimmes | |
durchgemacht, bis sie endlich von Pflegeeltern aufgenommen wurden.“ Aus | |
diesem Grund habe die Stiftung nun auch eine Psychologin und einen | |
Psychologen angestellt. Sie sollen dabei helfen, die Traumata zu | |
bewältigen, aber auch Hilfe leisten, wenn es aktuell in den Familien zu | |
Problemen kommen sollte. | |
Neugierig nähert sich die fünfjährige Weronika dem Tisch. Sie will wissen, | |
was die Erwachsenen da im ehemaligen Ballsaal des Schlosses zu besprechen | |
haben. Alexandra Nawrocka, 46, die Anwältin der Stiftung, nimmt das Mädchen | |
kurz in den Arm, schenkt selbstgemachte frische Zitronenlimonade in ein | |
Glas und lässt sie daran nippen. Dann rennt die Kleine auch wieder zu ihren | |
Spielgefährten. | |
„Die Familien geben den Kindern Stabilität, viel Liebe und eben ein | |
Zuhause“, erklärt Leiterin Sawicka und streicht sich ihre schulterlangen | |
blonden Haare zurück. „Neben unseren 68 polnischen Pflegefamilien mit | |
insgesamt 321 Kindern betreuen wir zurzeit auch 47 ukrainische Waisenkinder | |
und ihre 14 Pflegeeltern.“ Die ehemalige Bankmanagerin schaut aufs Handy, | |
murmelt leise „Später!“, und fährt fort: „Direkt nach dem Überfall | |
Russlands auf die Ukraine setzte eine regelrechte Massenflucht ein. | |
## Ein Deutscher besitzt das Gebäude | |
Auch ukrainische Waisenhäuser und Pflegefamilien machten sich auf den Weg | |
nach Westen. Unsere Stiftung hat innerhalb von nur einer Woche drei | |
verschiedene Unterkünfte für insgesamt 150 Kinder und ihre Pflegeeltern | |
organisiert.“ Sie lächelt stolz, setzt aber gleich hinzu: „Ohne die große | |
Hilfsbereitschaft der Polen und Polinnen wäre das nicht möglich gewesen!“ | |
Wieder vibriert das Handy. Dieses Mal ist es wichtig, und Sawicka geht | |
hinaus auf den Balkon, um dort zu telefonieren. | |
Anwältin Alexandra Nawrocka hakt sofort ein. „Hier dieses alte Schloss zum | |
Beispiel stand einige Zeit leer. Ein Deutscher hatte es gekauft, wollte | |
hier wohl investieren, doch dann musste sein Projekt – aus welchem Grund | |
auch immer – erst mal auf Eis gelegt werden.“ Immerhin sei das Dach bereits | |
erneuert worden. Auch die Türen, die Treppen und Fußböden seien neu. Als | |
der russische Krieg in der Ukraine begann, habe der Mann spontan | |
entschieden, aus seinem Schloss eine Flüchtlingsunterkunft zu machen. | |
Dorfbewohner, Freunde und Bekannte hätten auch helfen wollen und gesagt: | |
„Wir machen das Schloss wieder bewohnbar, bauen Bäder und Küchen ein, | |
weißen die Wände und organisieren Möbel, Töpfe, Teller und Tassen'“. | |
Als der Deutsche, der anonym bleiben möchte, davon hörte, dass die Stiftung | |
„Haltestelle Familie“ Häuser für ukrainische Waisenkinder und ihre | |
Pflegeeltern suchte, habe er Sawicka kontaktiert. Er habe ihr angeboten, | |
ein solches Projekt im Schloss auf die Beine zu stellen. „Und so kamen wir | |
überein – also unsere Stiftung und er, dass hier demnächst vor allem | |
ukrainische Flüchtlingskinder und ihre Pflegefamilien ein neues Domizil | |
finden sollten.“ | |
Das Schloss, das wie ein schlichtes zweistöckiges Herrenhaus aussieht, | |
gehörte vor dem Zweiten Weltkrieg der Familie von Sydow mit Sitz in Breslau | |
und Berlin. In der Zeit der kommunistischen Volksrepublik Polen wurden hier | |
Büros und Wohnungen für die Mitarbeiter einer Maschinenbaufabrik | |
eingerichtet. Das Kellergeschoss legte man frei und entfernte die locker | |
gesetzten Büsche vor den Fenstern. Anstelle der Freitreppe, die vom | |
Ballsaal im Parterre in den Park führte und nun – nach den Umbaumaßnahmen �… | |
gewissermaßen in der Luft hing, entstand ein rechteckiger rundum verglaster | |
Anbau mit einem Balkon als oberem Abschluss. | |
In den vergangenen Jahren wurde der marode Putz bis auf die Ziegel | |
abgeschlagen. Für die Kinder ist das von der Straße abgelegene und mit | |
einem großen Park umgebene Schloss ein Paradies. Hier können sie Versteck | |
spielen, um die Wette laufen, Fahrrad fahren und mit den Pudeln von Natalia | |
Nykonenko spielen. | |
Die Ukrainerin aus der Großstadt Saporischschja kocht mit ihrer ältesten | |
Pflegetochter das Mittagessen: einen Riesentopf mit ukrainischem | |
Borschtsch, einen ebenso großen Topf mit Kartoffeln, zwei große Pfannen mit | |
Hühnerfilets und eine Schüssel Gurkensalat in Sahnesoße. Sie wischt sich | |
den Schweiß von der Stirn, lacht: „Für heute ist es geschafft!“ Auf der | |
Anrichte vor dem Fenster, das zur Rückseite des Schlosses weist, steht eine | |
Schale mit Obst: Orangen, Bananen, Äpfel und Trauben. | |
Natalia Nykonenko sieht man ihre 52 Jahre nicht an. Die quirlige Ukrainerin | |
mit dem dunkelbraunen Pagenkopf ist ständig in Bewegung, ruft etwas aus dem | |
Fenster zu den dort spielenden Kindern, schöpft Borschtsch in zwei Teller | |
und bringt sie irgendjemandem im Haus, kommt zurück und küsst ihre Tochter: | |
„Super hast du das gemacht! Magst du ein paar Trauben?“ | |
Nykonenko führt ein sogenanntes Familien-Kinderheim. Außer zwei eigenen | |
Kindern, einer 33-jährigen Tochter, die mit ihrem sechsjährigen Sohn | |
mitgeflohen ist, und einem 22-jährigen Sohn, der in der Ukraine bleiben | |
musste, da er im wehrfähigen Alter ist, hat sie noch neun Pflegekinder – | |
acht Töchter und einen Sohn. | |
„Alle meine Pflegekinder sind Waisen, die ersten vier Töchter kamen schon | |
2014 zu mir, die anderen erst im letzten Jahr“, erzählt sie. Die Mädchen | |
stammten aus zwei Familien, seien also Geschwister. „Maxim, mein Sohn, ist | |
ebenfalls Waise. Er ist seit seiner Geburt geistig behindert. Als er zu mir | |
kam, war er sechs Jahre alt. Jetzt ist er 15. Ich suche hier in Polen noch | |
eine geeignete Schule für ihn.“ Die Mädchen scharen sich um ihre Mutter. | |
Sie haben in den paar Monaten, die sie jetzt in Polen sind, schon gut | |
Polnisch gelernt und helfen jetzt Natalia mit der einen oder anderen | |
Vokabel aus. | |
„Dass ich einmal eine so große Familie haben würde, hätte ich mir nicht | |
träumen lassen. Erst nahm ich ein Mädchen auf, dann noch einen Jungen – | |
beide sind heute längst erwachsen. Na, und dann konnte ich bei den anderen | |
Kindern einfach nicht Nein sagen. Ich habe mich sofort in sie verliebt.“ | |
Die 14-jährige Ola überreicht ihr zärtlich einen Pudelwelpen. Natalia | |
Nykonenko knuddelt ihn und lacht: „Ich habe drei große Leidenschaften: | |
meine Kinder, meine Pudel und meine Pflanzen.“ Sie macht eine kurze Pause | |
und setzt hinzu: „Na, und meinen Mann. Der läuft außer Konkurrenz | |
sozusagen.“ | |
Ob es den Kindern in Polen gefällt? Ob sie Heimweh haben? Die 15-jährige | |
Viktoria schüttelt den Kopf: „Solange in der Ukraine Krieg ist, können wir | |
sowieso nicht zurück! Außerdem – hier ist es toll! Ich mag auch die | |
Schule.“ Maria kniet sich zu einem der Pudel runter: „Gut, dass wir sie | |
mitgenommen haben. Wer hätte sich in Saporischschja um sie gekümmert? Mir | |
gefällt hier am besten, dass wir so viel Rad fahren. Aber ich würde auch | |
gerne wieder tanzen gehen.“ | |
Nykonenko streicht ihr über den Kopf: „Wir finden schon eine Tanzschule für | |
euch alle. Es geht halt nicht so schnell.“ Dann geht sie zu einem der | |
Fenster in ihrer Schloss-Wohnung. Überall stehen und hängen grüne | |
Jungpflanzen in Wassergläsern und Fläschchen. Voller Stolz holt sie eine | |
blühende Anthurie hervor. „In der Ukraine habe ich die Jungpflanzen übers | |
Internet verkauft. Noch weiß ich nicht, wie so ein Business in Polen | |
rechtlich aussieht, aber ich würde den Pflanzenverkauf hier gerne | |
fortsetzen.“ | |
Es klopft an der Tür. Alla Sokolova, die Nachbarin im Schloss, hält eine | |
große Platte mit noch warmem Apfelkuchen in der Hand: „Wer will noch mal, | |
wer hat noch nicht?“, fragt sie gut gelaunt. Sie habe gleich drei Bleche | |
gebacken. Alle strecken die Hand aus. Der duftende Kuchen mit Rosinen und | |
Butterstreuseln ist im Nu verputzt. Die 48-Jährige geht nach unten. Sie | |
will nun selbst auch ein Stück Kuchen essen und dazu eine Tasse Kaffee | |
trinken. Im ehemaligen Ballsaal, der heute als Spielzimmer und | |
Aufenthaltsraum für alle dient, setzt sie sich an einen runden Tisch mit | |
Blick in den Park. | |
„Ich bin froh, dass wir heil aus Mykolajiw herausgekommen sind. Wir wohnten | |
in der Südukraine zwischen Mykolajiw und Cherson. Die erste russische | |
Rakete schlug bereits am 25. Februar im Friedhof ein“, erzählt Sokolova mit | |
tiefer Stimme. „Dann hagelte es Bomben. Ständig. Ohne Unterlass. Die Kinder | |
saßen zehn Tage und Nächte im Keller. Für uns Ältere war da kein Platz | |
mehr. Niemand hat damit gerechnet, dass wir den Keller einmal als | |
Luftschutzbunker brauchen würden.“ Sie nimmt einen Schluck Kaffee. „Ständ… | |
heulten die Sirenen. Es war schwer, Essen zu besorgen. Am 7. März sind wir | |
dann – mein Mann, die neun kleinen Kinder und ich – nach Odessa | |
aufgebrochen.“ | |
Die eigenen vier Kinder seien bereits erwachsen und aus dem Haus, ebenso | |
wie die ältesten vier der insgesamt 13 Pflegekinder. „Als wir das Auto | |
beluden, raste eine Rakete ins Dach des Nachbarhauses.“ | |
Von Odessa aus seien sie mit drei Autos Richtung Moldau gefahren. „Wir | |
hatten keine Ahnung, wohin wir fliehen sollten. Eigentlich wollten wir über | |
Lwiw (Lemberg) nach Polen fahren, aber da wurden die Brücken schon | |
bombardiert.“ Insgesamt fünf Familien seien im Konvoi mit ihren Autos bis | |
nach Italien gefahren. Dort seien sie zunächst in einem Kloster | |
untergekommen. „Aber man hat uns schnell zu verstehen gegeben, dass wir in | |
Italien nicht übermäßig willkommen waren. Übers Internet haben wir dann von | |
der Stiftung erfahren, Kontakt aufgenommen und sofort Zugkarten nach | |
Breslau gekauft.“ Auch die schwangere Tochter mit ihrem einjährigen Sohn | |
war willkommen. | |
Jetzt erst lässt sie sich ein kleines Stück Apfelkuchen auf der Zunge | |
zergehen. „Mein Gott, was sind wir froh, hier gelandet zu sein“, sagt sie | |
erleichtert und seufzt. Aber ob es ein Zurück gebe, sei noch nicht sicher. | |
„Mein Mann hatte eine Spedition, ich ein Café und zwei | |
Beerdigungsinstitute. Unsere sieben Angestellten mussten wir entlassen. | |
Jetzt bauen wir uns hier erst mal eine neue Existenz auf.“ Und wenn der | |
Krieg vorbei sei, sehe man weiter. Der zehnjährige Daniil trägt einen | |
kleinen Koffer bis zum Tisch, öffnet ihn und fragt: „Mama, habe ich alles | |
richtig gepackt? Oder fehlt noch was?“ | |
Małgorzata Sawicka und Alexandra Nawrocka von der Stiftung wollen noch in | |
der niederschlesischen Kulturmetropole Breslau nach dem Rechten sehen. Dort | |
stellte schon in den ersten Kriegstagen eine reiche Immobilienbesitzerin | |
ein zweistöckiges und voll eingerichtetes Penthouse für die ukrainischen | |
Waisenkinder und Pflegefamilien zur Verfügung. „Das war großartig. Wie | |
mussten nur noch ein paar Gipswände einziehen, 15 Etagenbetten für die | |
Kinder aufbauen, 30 neue Matratzen und Bettzeug für alle kaufen, einen | |
weiteren großen Kühlschrank und eine weitere Gefriertruhe“, sagt Sawicka. | |
Für die Erwachsenen gab es schon Schlafzimmer. Auch Geschirr war genügend | |
vorhanden. | |
Die Tür öffnet Maria Perepyatenko, 44, blond, schlank und hochgewachsen, | |
freundlich, aber auch sehr bestimmt. Sie setzt sich an das Ende des langen | |
Esstisches, bietet Obst und Tee an. Von überall her, so scheint es, laufen | |
Kinder herbei, um zu schauen, wer gekommen ist. Doch die anderen | |
Erwachsenen sammeln sie wieder ein und locken mit verschiedenen Spielen. | |
Unvermittelt beginnt Perepyatenko zu erzählen. „Wir kommen aus Pokrow, | |
einer Stadt im Gebiet Dnipropetrowsk. Ich führe seit inzwischen 14 Jahren | |
ein sogenanntes Familien-Kinderheim.“ Sie nimmt ein Obstmesser, teilt ein | |
paar Pflaumen und verteilt sie mundgerecht auf kleine Tellerchen. | |
„Als der Krieg ausbrach, war ich zum ersten Mal seit vielen Jahren im | |
Urlaub – zusammen mit meiner 70-jährigen Mutter und meiner 15-jährigen | |
Tochter“, erzählt sie. Für den 24. Februar um 5 Uhr früh war der Rückflug | |
gebucht. Erst am Flughafen erfuhren sie, dass in der Ukraine das | |
Kriegsrecht ausgerufen worden sei und es keinen Rückflug mehr geben würde. | |
Ägypten habe zwar angeboten, dass die gestrandeten Urlauber aus der Ukraine | |
im Lande bleiben konnten, doch für Perepyatenko kam das nicht in Frage. | |
„Ich hatte nur einen Gedanken: ‚Ich muss die Kinder da rausholen!‘“ Fü… | |
Zeit des Urlaubs hatte sie sie in einem ukrainischen Sanatorium | |
untergebracht. | |
## Alle kommen zum Fest – fast alle | |
Sie buchte Tickets nach Szczecin (Stettin) in Polen und trat dann eine | |
regelrechte Odyssee an: Von Stettin nach Przemysl an die | |
polnisch-ukrainische Grenze, von dort mit dem Zug nach Lemberg, weiter nach | |
Dnipro und Odessa. Von dort mit vier Kindern zurück über Lemberg nach | |
Breslau. | |
Währenddessen suchte sie auch im Internet nach Informationen für | |
ukrainische Pflegefamilien. „Über die polnischen SOS-Kinderdörfer bekam ich | |
die Adresse der Stiftung hier in Breslau.“ Sie lächelt, als habe sie mit | |
dem bereits Erzählten das Schlimmste hinter sich gebracht, nimmt sich vom | |
Obststeller eine halbe Pflaume und sagt: „Ich bin jetzt hier mit meiner | |
Mutter, meiner eigenen Tochter und vier von insgesamt elf Pflegekindern. | |
Die anderen sind schon erwachsen und in der Ukraine geblieben. Ich bin | |
froh, dass wir hier so gut aufgenommen wurden, auch wenn ich mir große | |
Sorgen um die Daheimgebliebenen mache.“ | |
Am nächsten Tag treffen sich alle ukrainischen Kinder und ihre Pflegeeltern | |
aus Breslau und Stary Wołów (Alt-Wohlau) auf dem großen Abschiedsfest. Der | |
Bus ist schon da, mit dem rund zwei Dutzend Kinder für ein paar Tage auf | |
eine Freizeit voll Abenteuer, Sport und Spiel fahren werden. Doch das Fest | |
ist auch für diejenigen Kinder gedacht, die – dieses Mal zumindest – noch | |
nicht mitfahren werden. Gekommen sind auch viele Nachbarn aus der Umgebung, | |
Freunde der Stiftung, Mitarbeiterinnen und ein paar Lehrer und | |
Erzieherinnen aus der nahe gelegenen Schule. Nur der geheimnisvolle | |
Deutsche, der neue Schlossbesitzer, scheint es nicht geschafft zu haben. | |
„Wer weiß, ob wir uns je so wiedersehen werden“, ruft Natalia Nykonenko in | |
die Runde. „Wenn ja, dann aber bei uns. Nächstes Jahr in Saporischschja!“ | |
*Die Namen der Kinder wurden auf Wunsch der Pflegeeltern und der Stiftung | |
Przystanek Rodzina geändert. | |
27 Oct 2022 | |
## AUTOREN | |
Gabriele Lesser | |
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