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# taz.de -- Bündnis Zwangsräumung verhindern: Für das Recht auf Widerstand
> Ein Jahr nach einer Zwangsräumung hat der damalige Protest ein
> juristisches Nachspiel. Das Bündnis Zwangsräumung verhindern ruft zur
> Prozessbeobachtung.
Bild: Beim Protest gegen eine Zwangsräumung in Berlin
Berlin taz | Fast genau ein Jahr nach einer von Protesten begleiteten
Zwangsräumung eines Bewohners in der Kreuzberger Adalbertstraße am 26.
Oktober 2021 hat die Aktion für einen Teilnehmer der damaligen Kundgebung
ein juristisches Nachspiel. Er ist wegen des Angriffs auf und des
Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte angeklagt.
Der Angeklagte hatte einen Strafbefehl von 100 Tagessätzen zu 30 Euro
erhalten. Das Widerspruchsverfahren wird nun am 25. Oktober um 12 Uhr vor
dem Amtsgericht Tiergarten in der Kirchstraße verhandelt. Das Bündnis
Zwangsräumung verhindern und weitere Stadtteilinitiativen rufen zur
solidarischen Prozessbegleitung auf.
Am Tag der Zwangsräumung vor einem Jahr hatte ein
Unterstützer*innenbündnis eine Kundgebung vor dem Haus in der
Adalbertstraße angemeldet. „Die Gerichtsvollzieherin rückte mit mehreren
Polizeifahrzeugen an. Anstatt die Straße zu sperren und die
Protestkundgebung im gesellschaftlichen Raum zu ermöglichen, wurden die
Kundgebungsteilnehmer*innen zwischen parkenden Fahrzeugen hindurch
auf den Gehweg gedrängt“, schildert die Aktivistin die Situation, bei der
die angeblichen Straftaten passiert sein sollen.
Im vergangenen Jahr hatte es über mehrere Monate eine Kampagne von
Stadtteilinitiativen gegeben, um die Zwangsräumung abzuwenden. Der Bewohner
hatte sich mit einer Genossenschaft, der das Haus seit Jahrzehnten gehörte,
zerstritten. [1][Der Konflikt eskalierte]. Zunächst wurde der Mieter aus
der Genossenschaft ausgeschlossen, dann gekündigt.
Mieter*nneninitiativen hatten vergeblich die Aussetzung der Räumung
und einen Dialog unter den Bewohner*innen gefordert.
Das Bündnis Zwangsräumung verhindern bereitet auch weitere Proteste gegen
die Vertreibung von Mieter*innen vor. Am 30. November soll ein Mieter
nach 40 Jahren aus seiner Wohnung in Steglitz zwangsgeräumt werden. Seit
mehren Wochen protestiert das Bündnis jeden Donnerstagabend vor dem Büro
des Eigentümers am Kurfürstendamm 43.
25 Oct 2022
## LINKS
[1] /Protest-gegen-Zwangsraeumungen-in-Berlin/!5810361
## AUTOREN
Peter Nowak
## TAGS
Zwangsräumung
Amtsgericht
Prozess
Zwangsräumung
Zwangsräumung
Wohnen
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Kolumne Bewegung
Mietenbewegung
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