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# taz.de -- Zum Tod von Christian Ströbele: Ohne Christian keine taz
> Für viele tazzlerinnen und tazzler war Christian Ströbele als Mitgründer
> der Zeitung Vorbild, für einige Übervater. Wir trauern um ihn.
Bild: 2010 im Bundestag: Grünen-Politiker Christian Ströbele beim Studieren d…
Berlin taz | Christian Ströbele ist tot. Dieser kurze Satz umfasst eine
ganze Welt. Für uns. Für die taz. Wir trauern heute um ihn.
Mit Christian geht eine stolze Geschichte von Idealismus, Widerstandsgeist
und Integrität, [1][er verkörperte die Geschichte von der Gründung der
Grünen und der Gründung dieser Zeitung]. Ohne Christian keine taz. So
einfach ist das. So schien es. Von 1978 bis heute.
Auf dem Tunix-Kongress diskutierte er die Gründung einer undogmatischen,
radikalen und linken Tageszeitung. Täglich eine solche Zeitung, das war
seine Hoffnung in der bleiernen Zeit. Er war so etwas wie der Urvater der
taz. Zuletzt war sie ihm oft nicht mehr radikal genug, seine taz. Wir
messen uns an diesem Urteil, auch wenn Christian uns das oft nicht so recht
geglaubt hat. Aber so ging es ja auch Generationen vor uns. Noch zur
Grundsteinlegung für das neue Haus gab er der taz auf seine Art wieder
seinen Segen: „Ich wünsche mir ganz vermessen, dass die taz eine linke –
und, ja, auch radikale – Zeitung bleibt.“ Viele tazzler:innen von heute
kennen Christian Ströbele nur aus der Ferne. Doch die taz war immer, von
Generation zu Generation, stolz auf diesen Paten, für viele Vorbild, für
manche Kompass, für einige Übervater.
Jede taz-Generation hat ihn interviewt, er hatte ja auch immer etwas zu
sagen. In seinen Themen waren sein Gedächtnis unschlagbar, sein
Detailwissen beängstigend, seine juristische Einordnung präzise. Ein
tazzler hat die bisher einzige Biografie über ihn geschrieben. Nach dem
Erscheinen von Stefan Reineckes Buch nahm Christian sich vor, selbst eine
Biografie zu schreiben – er wolle schreiben, „wie es wirklich war“. Es
ist nicht dazu gekommen.
## Wir führen die Debatte weiter
Im ersten Stock im neuen taz-Haus an der Friedrichstraße hängt ein fast
lebensgroßes Porträt von Christian. Auf dem Weg zu den Tischen der
Genossenschaft und der Panter Stiftung kommt man an diesem Gemälde vorbei.
Das ist der richtige Ort. Ohne ihn hätte es vielleicht gar keine
Genossenschaft gegeben. Heute ist sie die Basis der taz. In der Stiftung
hat Christian [2][seine politischen Debatten und seinen Einsatz für
kritischen, für linken – gerne radikalen – Journalismus] fortgeführt.
In den kommenden Tagen und Wochen werden wohl viele von uns immer wieder
zu diesem Christian im ersten Stock pilgern und innere Zwiesprache halten.
Christians Vermächtnis ist uns Ansporn, dass es die taz und diesen
Journalismus, für den er stritt, auch in Zukunft gibt.
Lieber Christian, verlass dich drauf: Wir führen die Debatte weiter.
Katrin Gottschalk, Barbara Junge und Ulrike Winkelmann (Chefredaktion)
sowie Aline Lüllmann und Andreas Marggraf (Geschäfsführung)
1 Sep 2022
## LINKS
[1] /Christian-Stroebele-ist-gestorben/!5878473
[2] /Christian-Stroebele-zum-Ukrainekrieg/!5846913
## AUTOREN
Barbara Junge
Ulrike Winkelmann
Katrin Gottschalk
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Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
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