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# taz.de -- Scholz telefoniert mit Selenski: Danke für „defensive Unterstüt…
> Deutschland soll zuletzt Panzerfäuste und Minen an die Ukraine geliefert
> haben. Auf den Kanzler selbst muss Kiew aber noch warten.
Bild: Olaf Scholz reist nicht einfach so, sondern nur wenn es um ganz konkrete …
Berlin taz | Der Kanzler reist nicht. Mehrere deutsche
Spitzenpolitiker:innen haben mittlerweile die Ukraine besucht,
n[1][ach CDU-Chef Friedrich Merz] und Bundestagspräsidentin Bärbel Bas
[2][in der vergangenen Woche auch Außenministerin Annalena Baerbock.] Olaf
Scholz lässt sich aber weiterhin Zeit. „Ich werde nicht mich einreihen in
eine Gruppe von Leuten, die für ein kurzes Rein-und-Raus mit einem
Fototermin was machen“, sagte er am Montagabend auf RTL. „Sondern wenn,
dann geht es immer um ganz konkrete Dinge.“
Statt vor Ort in Kiew besprach Scholz dann am Dienstag am Telefon Dinge mit
dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski. Die deutsche Seite sprach
im Anschluss in einer knappen Pressemitteilung von einem Austausch über die
aktuelle militärische und humanitäre Lage“.
Man sei sich einig gewesen, „dass eine diplomatische Verhandlungslösung
zwischen der Ukraine und Russland ein umgehendes Ende der Kampfhandlungen
seitens Russlands und ein Abzug der russischen Truppen aus der Ukraine
erfordere“. Laut einem Tweet von Selenski ging es auch um „weiteren Druck
auf Russland“ und eine „Verschärfung der Sanktionen“ sowie um „deutsche
Unterstützung auf dem Weg zur EU-Vollmitgliedschaft. Deutschlands Hilfe
wisse man zu schätzen, inklusive der „defensiven Unterstützung“ – gemei…
waren wohl Waffenlieferungen.
Dem Spiegel zufolge sind in den vergangenen beiden Wochen weitere deutsche
Waffen in der Ukraine angekommen: 2.450 Stück der Panzerfaust RGW 90 sowie
4.600 Panzerabwehrminen. Der Bericht beruft sich auf Quellen in der
ukrainischen Regierung; die Bundesregierung hält Informationen über
Lieferungen oft unter Verschluss. Öffentlich kommuniziert sie nur
punktuell, zuletzt über die Lieferung der viel diskutierten schweren
Waffen.
In Idar-Oberstein (Rheinland-Pfalz) bildet die Bundeswehr aktuell knapp 100
ukrainische Soldat:innen an der Panzerhaubitze 2000 aus. Sieben dieser
Haubitzen wird die Ukraine aus Bundeswehrbeständen erhalten, weitere fünf
von den Niederlanden. Sie sind selbstfahrend, gepanzert und können
feindliche Ziele aus einer Entfernung von bis zu 40 Kilometern sehr präzise
beschießen. Die Ausbildung erfolgt als Crash-Kurs, angesetzt sind 40 Tage.
In wenigen Wochen könnten die Panzerhaubitzen also schon zum Einsatz
kommen.
## Das Tauschangebot muss wohl aufgebessert werden
Ungewiss ist dagegen, wann Flugabwehrpanzer vom Typ Gepard in der Ukraine
eintreffen werden. Ende April hatte die Bundesregierung angekündigt, die
Lieferung der gebrauchten Panzer aus Industriebeständen zu ermöglichen.
Verzögerungen gibt es aber unter anderem wegen fehlender Munition.
Auch zum angekündigten Ringtausch mit Slowenien gibt es keine Neuigkeiten.
Ebenfalls schon im April hatte die Bundesregierung ihren Plan verkündet,
wonach die Slowenen Kampfpanzer osteuropäischer Bauart an die Ukraine
abgeben und dafür alte Marder-Schützenpanzer aus Bundeswehrbeständen
erhalten. Der Vorteil des Modells wäre, dass ukrainische Soldat:innen
mit den Panzern bereits vertraut wären und die Ausbildung nicht lange
dauert. Für die Regierung in Ljubljana ist das Tauschangebot aber
offensichtlich nicht attraktiv genug. Gespräche mit Slowenien und anderen
östlichen Nato-Staaten waren bisher erfolglos.
17 May 2022
## LINKS
[1] /Merz-in-der-Ukraine/!5852774
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## AUTOREN
Tobias Schulze
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Waffenlieferung
Wolodymyr Selenskij
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