# taz.de -- Wegfall der Maskenpflicht: FFP2 in Bayern, OP-Maske in BaWü | |
> In Schulen entfällt die Maskenpflicht, im ÖPNV bleibt sie bestehen. | |
> Welche Maskenart wo getragen werden soll, entscheiden Bundesländer | |
> selbst. | |
Bild: Ob sie weiter Masken tragen wollen, entscheiden Schüler:innen nun selbst | |
Berlin taz | Das Ende der Maskenpflicht sorgt in Bundesländern und deren | |
Institutionen für Verwirrung. Die Ampel-Koalition hatte mit der Begründung, | |
dass keine bundesweite Überlastung des Gesundheitswesens mehr bestehe, fast | |
sämtliche Coronaregelungen aufgehoben. | |
Die nationale Vorgabe sieht das Tragen von Masken nur noch als Basisschutz | |
für vulnerable Gruppen vor. Demnach bleibt die Maskenpflicht in | |
medizinischen Institutionen und Einrichtungen des Gesundheitswesens | |
bestehen. Im Luft- und Personenfernverkehr sowie ÖPNV soll Mund- und | |
Nasenschutz ebenfalls weiter getragen werden. Ob darüber hinaus in | |
Einrichtungen für Obdachlose oder Geflüchtetenunterkünften Maskenpflicht | |
besteht, entscheiden die Bundesländer selbst. | |
Außerdem unterscheidet sich [1][je nach Bundesland] die Art der zu | |
tragenden Maske. Während in Bayern die FFP2-Maske verpflichtend bleibt, | |
genügt in Baden-Württemberg eine medizinische OP-Maske. Laut der | |
Pressemitteilung des Karlsruher Verkehrsverbundes ist eine FFP2 wie bisher | |
„nicht mehr zwingend erforderlich, kann natürlich aber auch weiterhin | |
getragen werden“. | |
Auch in Gebäuden der Bundesregierung sowie einzelnen Ministerien gelten | |
unterschiedliche Regelungen. OP-Masken sollen größtenteils weiterhin | |
getragen werden, insbesondere in Gemeinschaftsräumen oder auf Fluren. Im | |
Bundeskanzleramt fällt das verpflichtende Tragen von Mund-Nasen-Schutz weg. | |
## Schüler:innen schützen weiter sich selbst und Mitmenschen | |
Über die Vorschriften der Länder hinaus können Unternehmen, Schulen oder | |
Betriebe nach Hausrecht eigenständig entscheiden, ob sie die Maskenpflicht | |
weiter aufrechterhalten. So können Eltern mit mehreren Kindern, die | |
unterschiedliche Schulen besuchen, auch unterschiedliche Briefe mit | |
Vorgaben bekommen. | |
Laut Angaben des Reinoldus- und Schiller-Gymnasiums in Dortmund trugen am | |
Montag 90 Prozent der Schüler:innen nach wie vor freiwillig eine | |
Mund-Nasen-Bedeckung. Mit Blick auf die Prüfungsphase erklärte die | |
Landesschüler:innenvertretung, dass es falsch sei, aktuell Maßnahmen zu | |
lockern. | |
Auch Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und die Chefin der | |
Ärztegewerkschaft Marburger Bund, Susanne Johna, rieten zur Vorsicht. „Das | |
Risiko, sich zu infizieren, ist selten höher gewesen als jetzt“, erklärte | |
Lauterbach und verwies auf mehr als 200 Coronatote täglich. Dies sei „ein | |
Flugzeugabsturz jeden Tag“. | |
Johna rief dazu auf, [2][die Mund-Nasen-Bedeckung in Innenräumen | |
aufzubehalten.] „Gerade in Supermärkten und Restaurants sind Masken | |
weiterhin von großer Bedeutung, um Infektionen einzudämmen“, erklärte sie | |
am Samstag gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. | |
## Kubicki freut sich über deutsche „Normalität“ | |
Indes zeigte sich der stellvertretende FDP-Vorsitzende Wolfgang Kubicki | |
erfreut [3][über den Wegfall] fast aller Coronabeschränkungen und begrüßte | |
diesen als „wichtigen und erfreulichen Schritt in Richtung Normalität“. Zu | |
den bestehenden Regelungen in Bussen und Bahnen sagte er, dass die | |
Maskenpflicht selbstverständlich „auch dort irgendwann fallen“ müsse, dies | |
aber „gerade noch nicht zur Debatte“ stehe. Die Deutsche Bahn betonte, sie | |
kontrolliere die Maskenpflicht weiter. | |
Die Zahlen sinken zurzeit, liegen aber weiterhin hoch. Nach Angaben des | |
Robert-Koch-Instituts wurden zum Montag 41.129 weitere Infektionen | |
nachgewiesen. Die 7-Tage-Inzidenz lag bei 1.424,6 pro 100.000 | |
Einwohner:innen. | |
5 Apr 2022 | |
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## AUTOREN | |
Shoko Bethke | |
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