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# taz.de -- Konzertempfehlungen für Berlin: Verborgene Fundamente
> Das Maerzmusik Festival für Neue Musik nimmt das Wurzelwerk der Pilze ins
> Visier. Beim Pop im Ausland sucht man nach Schnittstellen zum Experiment.
Bild: Das Wurzelwerk der Pilze dient als Metapher beim Filmprogramm von MaerzMu…
Nachdem die Maerzmusik, das [1][Festival für Neue Musik der Berliner
Festspiele], in den vergangenen zwei Jahren ausschließlich online
stattfinden konnte, darf man sich in diesem Jahr ab Freitag mit den
Zeitfragen, denen sich die Veranstaltungsreihe laut Selbstbeschreibung
widmet, wieder ganz analog beschäftigen – an insgesamt zehn Spielstätten
(ab 18. 3., [2][das gesamte Programm findet sich hier]).
Nun sind viele Fragen unserer Zeit ja so unerquicklich wie komplex.
Vielleicht treten deshalb auch die Festivalkuratoren ein paar Schritte
zurück und nehmen das verborgene Fundament ins Visier, die die Dinge
zusammenhält. Mycelium, das Wurzelwerk der Pilze, dient ihnen als Metapher
für diese Betrachtung; zusammen mit der [3][transmediale] präsentiert man
deshalb zum Beispiel ein Filmprogramm, das Einblicke die Welt der Pilze
gibt.
Und gibt da etwas zu erlernen. Das „Mycelial Media Archive“ hat einen Mix
aus Vorträgen, Interviews, Forschungsberichten, aber auch künstlerischen
Videos zusammentragen (19. – 27.3., 14-18 Uhr, transmediale Studio@
[4][Silent Green], Eintritt frei).
Für die beiden Eröffnungsveranstaltungen „A Garden of Forking Paths“ am
Freitag im Gropius-Bau sind zwar keine Tickets mehr erhältlich, aber man
kann der weitläufigen Veranstaltung mit Konzerten und Installationen von
Satch Hoyt, Georges Aperghis, Rebecca Saunders und anderen trotzdem folgen,
ausnahmsweise noch mal im Stream (21 Uhr, [5][den Stream gibt es hier]) –
Um sich dann die Live-Atmo an den Folgetagen bei Konzerten, Performances
und Installationen abzuholen.
Für gewöhnlich widmet man sich ja auch im ausland avantgardistischeren
Klängen. Doch am Samstag ist mal wieder der Pop in dem Club im Prenzlauer
Berg zu Gast – im Rahmen der schöne Reihe „PIA – Pop im Ausland“ Ganz …
poppig, wie hier augenzwinkernd behauptet, wird ist das natürlich nicht;
wie immer im ausland gibt es eine Schnittstelle zum Experiment.
Diesmal ist die Düsseldorfer Künstlerin Viktoria Wehrmeister mit ihrem eher
darken musikalischen Soloprojekt DECHA zu Gast, neben Teresa Riemann. Die
ist gemeinhin zwischen Chanson, Rock n' Roll und atonaler Musik unterwegs,
will heute aber ihre Stimme allein mit dem Schlagzeug kombinieren. Mary C
aus Prag liefert das DJ-Set (19. 3., Programm unter
[6][ausland-berlin.de]).
Ebenfalls am Samstag spielt dann auch noch die tolle Jazz-Combo Koma Saxo,
bei der neben dem Bandleader und Kontrabassisten Petter Eldh unter anderem
der phänomenale Schlagzeuger Christian Lillinger und Saxofonist Otis
Sandsjö mitspielen.
Auftreten werden sie mit der schwedischen Sängerin Sofia Jernberg, die
nicht nur eine ganze eigene Herangehensweise an den Creative Jazz
mitbringt, sondern an Improvisationsmusik allgemein. Ihre Stimme setzte sie
wie ein Instrument ein (19. 3., 20.30 Uhr, House of Music, RAW-Gelände,
Eintritt VVK 10,65 Euro, AK 15 Euro, [7][Tickets git es hier]).
Am Mittwoch startet dann eine neue Veranstaltungsreihe im Silent Green, dem
ehemaligen Krematorium Wedding. Von dem gruftigen Chillfaktor, der in ihrem
Titel „Sonic Morgue“ mitschwingt, sollte man sich nicht irritieren lassen,
der ist wohl ausschließlich der Spielstätte geschuldet.
Kuratiert wird die neue Reihe, bei der sich auch ein Blick ins
mittelfristige Programm lohnt, von Christian Morin. Der gestaltet seit
Jahren das Programm des Berliner [8][Pop-Kultur-Festivals] mit, und war bis
letztes Jahr zudem verantwortlich die Konzerte in der Volksbühne, für
Vielschichtigkeit sollte also gesorgt sein.
Ergänzt wird das musikalische Programm, das in der atmosphärischen
Betonhalle des ehemaligen Krematoriums stattfinden soll – manchmal aber
auch in der etwas traditionelleren Kuppelhalle – von Sound- und
Videoinstallationen und Kunstaktionen. [9][Zum Eröffnungsabend] gibt es ein
buntes Programm: Sometimes with others, Roller Derby, Plaisir, Apex Anima &
Frznte (23. 3., 20 Uhr, Silent Green, Tickets 21 Euro, Tickets gibt es bei
[10][reservix.de]).
Und gleich am nächsten Abend, dem Donnerstag, präsentieren dann die
soghaften Bohren & der Club of Gore aus Mühlheim ihren [11][Mix aus
entschleunigtem Metal, Ambient und Jazz] (24. 3, 20 Uhr, Silent Green,
[12][Tickets 28,50 Euro]).
18 Mar 2022
## LINKS
[1] /Festival-fuer-Neue-Musik/!5754972
[2] http://www.berlinerfestspiele.de/de/maerzmusik/programm/2022/gesamt/termine…
[3] https://transmediale.de/de
[4] https://www.silent-green.net/
[5] https://mediathek.berlinerfestspiele.de/de/maerzmusik/2022/opening-maerzmus…
[6] https://ausland-berlin.de
[7] http://www.eventbrite.de/e/koma-saxo-feat-sofia-jernberg-tickets-2725116587…
[8] /Siebtes-Pop-Kultur-Festival-in-Berlin/!5792620
[9] http://www.facebook.com/events/596566381423370
[10] https://www.reservix.de/tickets-the-opening-sonic-morgue-01-in-berlin-sile…
[11] http://www.facebook.com/events/596566381423370
[12] https://www.reservix.de/tickets-bohren-club-of-gore-sonic-morgue-02-in-ber…
## AUTOREN
Stephanie Grimm
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