# taz.de -- Konzertempfehlungen für Berlin: Autotüren zu Lautsprechern | |
> Viele Veranstalter*innen nutzen die Möglichkeit, Konzertkarten für | |
> die Unterstützung der Ukraine zu verkaufen. Es gibt alles außer | |
> Marschmusik. | |
Bild: David Tudor: „Rainforest IV“, Installationsansicht | |
Diese Woche wird Musik zur Unterstützung der Ukraine geboten. | |
Kulturübergreifenden Krach und Klanginstallation der besonderen Art gibt es | |
ebenfalls. | |
Seit der Krieg Russlands gegen die Ukraine, der in Russland nicht als | |
solcher benannt werden darf, begonnen hat, scheint die Pandemie zur | |
Nebensache geworden zu sein. Für Konzertveranstalter ist es dabei zunächst | |
eine gute Nachricht, dass es Lockerungen bei Veranstaltungen gibt. Ob das | |
in Kombination mit den steigenden Inzidenzen mittelfristig aufgeht, wird | |
man später wissen. | |
Gut jedenfalls, dass Veranstalter jetzt die Möglichkeit nutzen, | |
Konzertkarten für die Unterstützung der Ukraine zu verkaufen. So auch die | |
neue Reihe „Keine Zeit“, die nach eigener Auskunft „Alle Genres“ umfasst | |
(etwa auch Marschmusik?). | |
Zum Auftakt am Sonnabend gibt es daher im AL.Berlin [1][einen Abend mit | |
Live-Auftritten, DJ-Sets und Kunstinstallation auf drei Etagen]. Sämtliche | |
Erlöse sollen den Menschen in der Ukraine zukommen. Man kann sich, was das | |
Gebotene angeht, ja einfach überraschen lassen (12. 3., Skalitzer Straße | |
114, 20 Uhr, 2G+). | |
Am selben Abend präsentiert der Schokoladen [2][das Berliner Duo Witch ´n´ | |
Monk]. Mauricio Velasierra und Heidi Heidelberg mischen lateinamerikanische | |
Musik mit Punk und allerlei anderen freieren und schrilleren Zutaten, am | |
Schlagzeug unterstützt sie Nicolas Stocker. | |
Ihr Debütalbum veröffentlichten sie vor zwei Jahren gebührend auf dem Label | |
Tzadik des New Yorker Jazzkrawallisten John Zorn. Passend dazu tritt das | |
Duo Xenofox des Gitarristen Olaf Rupp und des Schlagzeugers Rudi | |
Fischerlehner auf. Das Energie- und Krachniveau dürfte den Abend über | |
konsequent hoch bleiben (Ackerstraße 169, 20 h, 2G+, 8,90 €, [3][Tickets | |
gibt es hier]). | |
Und am Donnerstag (17. 3.) eröffnet in der Elisabethkirche der | |
abschließende Teil der Reihe „Modular Music“ der Klangkunst-Plattform | |
Singuhr mit der Klanginstallation „Rainforest IV“ des US-amerikanischen | |
Pianisten und Live-Elektronik-Pioniers David Tudor, eines Wegbegleiters des | |
Über-Avantgardisten John Cage. | |
[4][Tudors Arbeit verwendet im Raum verteilte Objekte aller Art] wie | |
Autotüren, Tonnen oder andere Behälter und leitet Klang durch sie hindurch, | |
macht sie so zu Lautsprechern. Für die Eröffnung werden die am aktuellen | |
Projekt beteiligten Künstler, darunter so verschiedene Klangkomponisten wie | |
Hanna Hartman, Zsolt Sörés, Jessica Ekomane oder Robert Lippok, ehemals To | |
Rococo Rot, in vier unterschiedlichen Performances diese Objekte „spielen“. | |
Das dabei entstehende Material wird anschließend von Freitag an für die | |
Klanginstallation weiterverwendet. Wiederhören könnte so nicht bloß Freude, | |
sondern noch einmal ganz neue Eindrücke bereiten (17. 3., Invalidenstr. 3, | |
Performances 17. 3.: 18, 19, 20, 21 h, 10 €; Installation: 18.-27.3., 14-20 | |
Uhr, Tickets (5 €) [5][gibt es hier]). | |
11 Mar 2022 | |
## LINKS | |
[1] https://www.facebook.com/events/1105783490217419 | |
[2] https://www.witchnmonk.com/ | |
[3] https://vvk.link/21vlkwg | |
[4] https://www.digitalinberlin.de/david-tudor-rainforest-singuhr/ | |
[5] https://billetto.eu/users/kultur-buro-elisabeth | |
## AUTOREN | |
Tim Caspar Boehme | |
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