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# taz.de -- Neue Musik aus Berlin: Kaum erforschter Stil
> Die Kritik verkannte Telemann, doch sogar Bach schrieb bei ihm ab:
> Antoine Tamestit gibt mit „Viola Concertos“ Einblick in sein galantes
> Werk.
Bild: Georg Philipp Telemann, Valentin D. Preisler nach einem Gemälde von Ludw…
Telemann. Warum Telemann? War das nicht dieser langweilige Barockkomponist?
Mit dem Namen Georg Philipp Telemann verbinden sich, wenn überhaupt, eher
abwehrende Reaktionen.
Dabei war der Zeitgenosse Johann Sebastian Bachs einer der produktivsten
und erfolgreichsten Komponisten seiner Epoche. Was später zur Ablehnung
beitrug. Vielschreiber und so.
Besonders deutsche Musikwissenschaftler im 19. Jahrhundert, die das Genie
zum Wesen erhoben hatten, warfen Telemann angeblichen mangelnden Ernst vor.
Und schrieben ihn konsequent in Grund und Boden. „Abgeschmackt“, „flach�…
„ermüdend“ waren Adjektive, mit denen man ihn versah.
Dass sogar Bach ganze Kantaten bei ihm abgeschrieben hat, die von den
Kritikern Telemanns gelobt wurden, egal. Die Neigung, skeptisch auf alles
zu reagieren, das nicht den heavy Teutonenvibe Bachs hat, ist bei manchen
Musikfreunden heute noch zu beobachten.
Telemann pflegte einfach einen galanten „internationalen“ Stil. Er
verfolgte die Entwicklungen etwa in Frankreich und Italien und verarbeitete
sie in seinen Werken.
[1][Der Bratschist Antoine Tamestit] und die [2][Akademie für Alte Musik
Berlin], klare Fürsprecher Telemanns, geben mit Bratschenkonzerten,
Ouvertüren und Solofantasien einen kleinen Einblick in diesen kaum
erforschten Kontinent.
Dessen Rezeption lief erst nach dem Zweiten Weltkrieg an. Hier hört man,
diskret virtuos interpretiert, nichts Flaches, dafür elegante Leichtigkeit,
die Luft zum Atmen lässt.
27 Mar 2022
## LINKS
[1] https://www.antoinetamestit.com/
[2] https://akamus.de/de
## AUTOREN
Tim Caspar Boehme
## TAGS
taz Plan
Kolumne Berlinmusik
Barockmusik
Musikgeschichte
Französischer Film
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