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# taz.de -- Corona in Deutschland: Personalausfälle belasten Kliniken
> Die hohen Infektionszahlen machen sich in den Klinken bemerkbar. Aber
> nicht nur bei den Patient*innen – auch das Personal erkrankt.
Bild: Die Personalsituation in Kliniken ist durch die hohen Infektionszahlen an…
BERLIN taz | Die Coronazahlen erreichen erneut einen Höchststand: Das
Robert-Koch-Institut (RKI) hat am Donnerstag zum ersten Mal mehr als
[1][300.000 neue Corona-Infektionen] innerhalb eines Tages gemeldet. Die
Dunkelziffer könnte höher sein, denn wie der Laborverein ALM angibt, ist
jeder zweite PCR-Test positiv. Die Positivrate liegt damit ebenfalls auf
einem Höchststand, und viele Infektionen dürften unentdeckt bleiben. Zudem
starben laut RKI 300 weitere Personen in Deutschland im Zusammenhang mit
dem Virus.
Das sind weiterhin viele Tote. Aber das Verhältnis von Todesfällen zu
Infizierten ist deutlich niedriger als noch vor wenigen Monaten. Zum einen
wirken die Impfungen gegen schwere Verläufe, zum anderen liegt es an der
aktuell grassierenden Corona-Variante Omikron. Infektionen mit ihr
verlaufen leichter.
Obwohl die Omikron-Variante milder verläuft und auch die
Hospitalisierungsrate nicht steigt, melden Krankenhäuser bundesweit, dass
sie nur noch eingeschränkt arbeiten können. Die hohen Infektionszahlen
betreffen auch die Pfleger*innen, wodurch es teils zu hohen
Personalausfällen kommt.
Die Arbeitsbelastung in den Kliniken war während der gesamten Pandemie
hoch. Doch aktuell spitze sich die Lage auf neue Art zu, mahnte Gerald Gaß,
der Vorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, am Mittwoch. Nicht
nur die Intensivstationen seien betroffen und die infizierten
Patient*innen ein Problem, sondern auch das infizierte Personal.
## Pflegenotstand war schon vor der Pandemie ein Problem
Drei von vier Kliniken hätten ihr Versorgungsangebot eingeschränkt. „Wir
sind nach wie vor in einer Ausnahmesituation“, betonte Gaß. Laut der
Krankenhausgesellschaft in Niedersachsen verzeichnen bundesweit rund 90
Prozent der Kliniken höhere Personalausfälle wegen Erkrankten als sonst zu
dieser Jahreszeit üblich.
Die Hamburger Krankenhausgesellschaft sagte der dpa: „Die von uns
angestrebte Rückkehr zum ‚[2][Normalbetrieb]‘ kann daher zum aktuellen
Zeitpunkt leider noch nicht stattfinden.“ Auch viele Intensivstationen
arbeiten nach Angaben der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für
Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) nur noch eingeschränkt. Von 1.320
Intensivstationen [3][meldeten der Divi] lediglich 30 Prozent einen
„regulären Betrieb“.
Die Personalsituation in Krankenhäusern und bei anderen Pflegeberufen war
jedoch [4][schon vor der Pandemie ein Problem]. Laut Deutschem Pflegerat
fehlen insgesamt etwa 200.000 Stellen. Dieser Notstand war auch in der
Bundestagsdebatte über den Finanzhaushalt Thema.
Mehr als 50 Milliarden Euro sieht der Bundeshaushalt für die
Gesundheitspolitik vor. Eine Milliarde davon plant die Bundesregierung den
Pflegekräften in Kliniken und in der Altenpflege als Coronaprämie
auszuzahlen. Paula Piechotta (Grüne) warnte in der Debatte jedoch davor,
dass die Prämie den Pflegenotstand nicht lösen werde.
Die Ärztin Piechotta erklärte, es brauche stattdessen langfristig bessere
Arbeitsbedingungen, um das Problem anzugehen. „Wir haben in den letzten
Monaten kontinuierlich Kolleginnen und Kollegen im Gesundheitswesen
verloren“, sagte Piechotta. Und es sei klar, dass die Pandemie noch nicht
vorbei sei.
Das betonte auch Bundesminister Karl Lauterbach (SPD) in seiner Rede und
verwies auf zahlreiche Regionen, in denen überlastete Krankenhäuser
planbare Eingriffe absagen und Patienten verlegen müssten. Doch die
Verantwortung dafür, das einzudämmen, liege nach der [5][neuen
Gesetzeslage] bei den Ländern.
24 Mar 2022
## LINKS
[1] /Nachrichten-in-der-Coronapandemie/!5843917
[2] /Charite-Oberarzt-ueber-Lage-in-Kliniken/!5834697
[3] https://www.intensivregister.de/#/aktuelle-lage/zeitreihen
[4] /Personalbemessung-in-der-Langzeitpflege/!5666724
[5] /Kritik-an-Ende-der-Coronamassnahmen/!5840106
## AUTOREN
David Muschenich
## TAGS
Schwerpunkt Coronavirus
Infektionskrankheit
Robert Koch-Institut
Pandemie
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