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# taz.de -- Sozialer Wohnungsbau in Hamburg: Ziel bei Sozialwohnungen verfehlt
> Die Neubauzahlen in Hamburg erreichen nur zwei Drittel der Vorgaben.
> Längere Preisbindungen von Wohnungen sollen das ausgleichen.
Bild: Hier auf setzt der Hamburger Senat: Baustelle des städtischen Unternehme…
Hamburg taz | Der rot-grüne Hamburger Senat hat im vergangenen Jahr sein
selbst gesetztes Ziel beim Neubau von Sozialwohnungen deutlich verfehlt.
Statt eines knappen Drittels wurde nur ein knappes Fünftel der neuen
Wohnungen mit staatlicher Förderung und damit mietpreisgebunden errichtet.
Um dies auszugleichen und die Gesamtzahl der Sozialwohnungen nicht sinken
zu lassen, hat der Senat zusätzlich die Bindungsfristen bestehender
Sozialwohnungen verlängert und Bindungen gekauft. Wegen der gestiegenen
Baukosten will er die Fördersumme für Neubauten in diesem Jahr um 12
Prozent erhöhen.
Hamburg ist mit seiner Politik, den [1][steigenden Mieten] mit massivem
Neubau zu begegnen, bundesweit zum Vorbild geworden. Über 980.000 Wohnungen
verfügte die Hansestadt 2020; rund [2][10.000 neue Wohnungen pro Jahr will
der Senat neu bauen], was er in den vergangenen Jahren im Großen und Ganzen
auch geschafft hat. Bisher 30, in Zukunft 35 Prozent davon sollen als
Sozialwohnungen im ersten und zweiten Förderweg, also für Mieten zwischen
6,90 und neun Euro, gebaut werden.
Ausweislich der Zahlen der Hamburger Investitions- und Förderbank wurden
2021 knapp 1.900 sozial gebundene Wohnungen fertiggestellt. Im Jahr davor
waren es knapp 3.500 und 2019 sogar 3.700. Die Stadtentwicklungsbehörde
erklärte den Rückgang damit, dass 2021 weniger große Projekte mit vielen
Wohnungen fertig geworden seien. Zudem seien die Bauvorhaben komplexer
geworden.
## Baumaterial ist teurer
Dazu kämen die „sprunghaften Preissteigerungen“ für Baumaterial. Die
notwendig gewordenen Nachverhandlungen der Wohnungsbauunternehmen mit ihren
Auftragnehmern hätten laufende Projekte verzögert.
Stadtentwicklungssenatorin Dorothee Stapelfeldt (SPD) betonte, dass kein
Bundesland soviel Geld zur Koförderung des Wohnungsbaus ausgebe wie
Hamburg.
Dagegen kritisierte Heike Sudmann, Bürgerschaftsabgeordnete der Linken,
unter Verweis auf Zahlen des Senats, dass mittlerweile fast 340.000
Haushalte [3][Anspruch auf eine Sozialwohnung] hätten, während die Zahl der
Sozialwohnungen bei 77.700 stagniere. „Selbst mit den 113.000 Wohnungen vom
freien Wohnungsmarkt, deren Quadratmetermiete maximal beim
Sozialwohnungspreis liegt, müssen 148.000 Haushalte in die Röhre schauen“,
sagte Sudmann.
Der Senat strebt bis 2030 rund 87.000 Sozialwohnungen an. Wegen der
laufenden Abgänge müssten jährlich etwa 5.300 neue Förderungen dazu kommen.
26 Jan 2022
## LINKS
[1] /Hamburger-Mieten-steigen-stark/!5819037
[2] /Wohnungsbau-versus-Klimaziele/!5819024
[3] /Bezahlbare-Mieten-in-Deutschland/!5783889
## AUTOREN
Gernot Knödler
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Wohnungspolitik
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