Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Energie sparen: Kosten reduzieren
> Auch wer zu Hause schon auf LED umgestellt hat, kann Energiekosten noch
> weiter senken. Fünf Tipps für Mieter:innen und Eigentümer:innen.
Bild: Geht das Licht aus, wenn man Schadensersatz geltend macht?
Man muss sich die enorme Steigerung der Energiekosten nicht bieten lassen.
Individuelle Einflussmöglichkeiten sind vorhanden.
## 1. Was tun, wenn der Versorger den Vertrag kündigt?
Einige Billiganbieter wie beispielsweise Stromio haben die Lieferverträge
außerordentlich gekündigt. In diesen Fällen rät die Verbraucherzentrale
Nordrhein-Westfalen dazu, Schadensersatz geltend zu machen. Zwar ist nicht
zu befürchten, dass der Strom abgestellt wird: Der örtliche Grundversorger
muss die Lieferung aufrechterhalten. Aber vielleicht tut er das nur zu
einem teuren Spezialtarif. Dann kann man Widerspruch einlegen mit der
Chance, das Geld irgendwann zurückzubekommen. Über Einzelheiten berät die
Verbraucherzentrale NRW auf ihrer Internetseite. Dort gibt es auch
Musterbriefe. Ähnliche Angebote gibt es auch bei Verbraucherzentralen in
anderen Bundesländern.
## 2. Wie reagieren bei zulässiger Preiserhöhung?
Strom- und Gasfirmen dürfen die Preise im Rahmen der laufenden Verträge in
bestimmtem Rahmen anheben. Sind private Kunden damit nicht einverstanden,
können sie kündigen und sich unter anderem mithilfe von Vergleichsportalen
wie Verivox oder Check24 auf die Suche nach einer billigeren Alternative
machen. „70 Cent pro Kilowattstunde Strom muss man nicht akzeptieren, unter
40 Cent sollte es auch gehen“, sagt Udo Sieverding von der
Verbraucherzentrale NRW. Bisher lagen die gängigen Tarife etwa bei 30 oder
35 Cent. Glück haben die, deren Verträge vorläufig ohne Änderungen
weiterlaufen.
## 3. Was bringt individuelles Energiesparen?
Viele Haushalte haben bereits einen relativ energiesparenden Geschirrspüler
gekauft und alle Lampen mit verbrauchsarmen LEDs ausgerüstet. Weitere
Handlungsmöglichkeiten sind deshalb begrenzt, einige aber vielleicht noch
vorhanden. Eventuell kann man den alten Kühlschrank durch einen
stromsparenden ersetzen. Es helfen auch Wasserspar-Armaturen, die den
Durchfluss warmen Wassers und damit die Heizkosten verringern. Man kann
alte Durchlauferhitzer austauschen, Mieter:innen sollten versuchen,
darüber mit den Hausbesitzer:innen zu sprechen. Da Computer, Film- und
Musikstreaming zunehmend Strom benötigen, könnten Privathaushalte hier
ihren Konsum reduzieren.
## 4. Können Mieter:innen ihre Kosten durch erneuerbare Energien senken?
Grundsätzlich ja, aber augenblicklich sind die Regelungen für
„Mieterstrom“, also erneuerbare Energie vom Dach des Gebäudes, noch sehr
kompliziert. Die neue Regierung will sie vereinfachen. Spätestens diesen
Sommer dürfte erkennbar sein, was daraus wird. Dann sollte man mit den
Vermieter:innen oder Hausverwaltungen reden.
## 5. Sind erneuerbare Energien eine Chance für Eigentümer:innen?
Wer Ein-, Zwei-, Mehrfamilienhäuser und Eigentumswohnungen besitzt, kann
daran denken, sich unabhängig zu machen vom teuren Strom-, Gas- und
Öleinkauf. Photovoltaikanlagen (PV) auf den Dächern liefern selbst erzeugte
Elektrizität für Licht und Waschmaschinen, aber auch für Wärmepumpen, die
Wasser für Heizungen und Duschen erhitzen. Auch Solarkollektoren
produzieren Wärme. „Sowieso müssen in den kommenden zwei Jahrzehnten alle
Gebäude auf erneuerbare Energien umgestellt werden“, sagt Reinhard Loch von
der Verbraucherzentrale NRW.
Das Gute dabei: „Selbst produzierter Solarstrom lohnt sich schon heute,
wenn man einen großen Teil davon selbst verbraucht.“ Die Kosten für
Investitionen und Betrieb der PV-Anlagen bewegen sich in der Größenordnung
von 10 Cent pro Kilowattstunde Strom, während der Einkaufspreis über 30
Cent liegt. Die Verbraucherzentralen in den Bundesländern bieten
Erstberatungen für Immobilienbesitzer, die Deutsche Energieagentur (Dena)
veröffentlicht eine Liste mit regionalen Energieexperten, die sich mit den
staatlichen Förderprogrammen auskennen, und das Bundesamt für Wirtschaft
(Bafa) bezuschusst die Gutachten für die Gebäudesanierung.
29 Jan 2022
## AUTOREN
Hannes Koch
## TAGS
Solarenergie
Energieversorgung
Strompreis
Nordstream
Quecksilber
Heizkosten
Energiepreise
Energiepreise
Schwerpunkt Armut
CO2-Emissionen
CO2-Emissionen
## ARTIKEL ZUM THEMA
Tipps zum Energie sparen: Bei Umluft backen und kalt waschen
Die Strom- und Gaspreise steigen und steigen. Sparen ist angesagt – und
zwar nicht erst im Winter. Hier ein paar Tipps für den Sommer.
Giftige Lichtquellen: Streit um Quecksilber-Leuchten
Umweltschützer:innen beklagen einen „Doppelstandard“ bei der EU. Die
will europäische Verbraucher:innen schützen, aber kein internationales
Verbot.
BDEW-Präsidentin zu Energiepreisen: „Wir haben unsere Lektion gelernt“
Die Präsidentin des Energieversorgerverbands BDEW Marie-Luise Wolff
erklärt, wie der Ausbau von erneuerbaren Energien Preise senken könnte.
Ampel-Kabinett gegen hohe Energiepreise: Heizkostenzuschuss beschlossen
Haushalte mit niedrigem Einkommen sollen einmalig 135 bis 175 Euro
bekommen. Wem wird das helfen? Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Energiepreiskrise: Klagewelle gegen Energie-Discounter
Nach Massenkündigungen von Verträgen wollen sich ehemalige Kunden und ein
Grundversorger juristisch wehren. Sie kämpfen mit horrenden Kosten.
Höhere Kosten für Heizung und Strom: Wenig Hilfe für Ärmere
Die steigenden Energiepreise werden vor allem Haushalte mit geringem
Einkommen treffen. Wie lassen sich die Preissteigerungen abfedern?
Höherer C02-Ausstoß als vor 2020: Trend trotz Corona ungebrochen
Weltweit steigen die Treibhausgas-Emissionen weiter stark an.
Wissenschaftler fordern eine „blitzschnelle Energiewende“.
Klimaschutz und CO2-Preis: Die Ärmsten entlasten
Die Stiftung Klimaneutralität schlägt vor, wie ein steigender CO2-Preis
kompensiert werden kann. Zum Beispiel durch die Abschaffung der EEG-Umlage.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.