| # taz.de -- Ergebnisse der Klausurtagung des Senats: Rasch ein Bündnis für Wo… | |
| > Zwei Tage war der Berliner Senat in Brandenburg in Klausur. Das diente | |
| > dem Kennenlernen. Und der Planung der Vorhaben in den ersten 100 | |
| > Amtstagen. | |
| Bild: Ein glückliches Berliner Kabinett in Brandenburg, die zweitägige Klausu… | |
| Nauen/Berlin dpa/bb | Der Berliner Senat will in den kommenden Wochen | |
| wichtige organisatorische Grundlagen für mehr Wohnungsbau legen. So soll | |
| das im Koalitionsvertrag vereinbarte Bündnis für Wohnungsbau und bezahlbare | |
| Mieten jetzt zügig geschmiedet werden und Ende Januar zu seiner | |
| Auftaktsitzung zusammenkommen, wie die [1][Regierende Bürgermeisterin | |
| Franziska Giffey] (SPD) am Sonntag nach einer Senatsklausur im | |
| brandenburgischen Nauen mitteilte. | |
| In dem Bündnis sollen sich Vertreter des Senats, der Bezirke, von privaten, | |
| kommunalen und genossenschaftlichen Wohnungsunternehmen sowie der | |
| Zivilgesellschaft zusammenfinden. Ziel ist eine verbindliche Vereinbarung, | |
| wie schneller neue Wohnungen gebaut und Mieter gleichzeitig vor übermäßigen | |
| Mieterhöhungen geschützt werden können. Nach den Worten Giffeys ist | |
| geplant, die Vereinbarung bis Ende Juni zu schließen. | |
| Das Bündnis werde bis dahin einmal pro Monat tagen. Außerdem würden im | |
| Rahmen des Bündnisses drei Arbeitsgruppen unter Leitung von | |
| Staatssekretären gebildet: eine für Neubau, eine für Mieterschutz und eine | |
| für städtebauliche Qualität und Gestaltung. | |
| Wie Giffey weiter mitteilte, nimmt außerdem in Kürze eine Senatskommission | |
| ihre Arbeit auf, um als Grundlage für das Bündnis eine [2][Bestandsaufnahme | |
| aller aktuell geplanten Wohnungsbauvorhaben] zu erarbeiten. Dabei gehe es | |
| auch um die Frage, welche Hürden es für bestimmte Projekte gebe und wie man | |
| diese beseitigen könne, um den Bau von Wohnungen zu beschleunigen. | |
| ## „Ich will wissen, woran das liegt“ | |
| Der Kommission gehören neben der Regierungschefin diverse Senatorinnen und | |
| Senatoren an. Ziel sei es, hier „Knoten zu lösen“, so Giffey. Schließlich | |
| lägen in Berlin aktuell 60.000 Baugenehmigungen vor, ohne dass diese in | |
| konkrete Bauprojekte mündeten. „Ich will wissen, woran das liegt“, sagte | |
| Giffey. | |
| „Wir haben uns verständigt, dass das Thema Wohnungsneubau eine der großen, | |
| wichtigen Fragen für diese Koalition sein wird“, unterstrich sie. Im | |
| Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und Linken ist das Ziel festgeschrieben, | |
| jedes Jahr 20.000 neue Wohnungen in Berlin zu bauen. | |
| Auf seiner zweitägigen Klausurtagung in Nauen beschloss der Senat, in den | |
| ersten 100 Tagen seiner Amtszeit insgesamt 40 konkrete Vorhaben anzustoßen | |
| oder umzusetzen. Dazu zählt auch die Einsetzung einer Expertenkommission, | |
| die klären soll, ob und wie der Volksentscheid zur Enteignung großer | |
| Wohnungsunternehmen verfassungsgemäß umgesetzt werden könnte. Nach einem | |
| Jahr, also 2023, soll das Gremium dem Senat eine Empfehlung zum weiteren | |
| Vorgehen vorlegen. | |
| Weitere zentrale Punkte im 100-Tage-Programm sind erste Schritte zur | |
| Verbeamtung von Lehrern und die Vorlage eines Haushaltsentwurfes bis zum | |
| 22. Februar. Geplant ist zudem, den Landesmindestlohn von 12,50 auf 13 Euro | |
| je Stunde zu erhöhen und organisatorische Grundlagen für den Radwegeausbau | |
| zu legen. Vorgesehen sind außerdem erste Spatenstiche für drei Brücken und | |
| die Eröffnung des ersten Berliner Stadtteilgesundheitszentrums in Neukölln. | |
| Die 100-Tage-Frist begann mit dem Amtsantritt des Senats am 21. Dezember | |
| und läuft also bis Ende März. | |
| 17 Jan 2022 | |
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