# taz.de -- Umgang mit Omikron in anderen Ländern: Was hilft gegen die Wand? | |
> Wegen Omikron steigen weltweit die Coronafälle rasant an. | |
> taz-Korrespondent*innen berichten, wie schlimm die Lage vor Ort | |
> tatsächlich ist. | |
Bild: Sommerferien in Argentinien: Mitte Januar ist das halbe Land am Strand �… | |
Berlin/Buenos Aires/Kapstadt/London/Peking/Tel Aviv taz | Omikron | |
beherrscht die Welt. Auf allen Kontinenten schießen die Infektionszahlen in | |
die Höhe. Inzidenzen von 3.000, 4.000, gar 10.000 sind in einigen Ländern | |
zur Normalität geworden. Allein in der vergangenen Woche ist die Zahl der | |
neuen Coronavirusfälle nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) | |
um 20 Prozent auf mehr als 18 Millionen gestiegen. Und das sind nur die | |
offiziellen Zahlen. In New York ist inzwischen fast jede*r vierte | |
Einwohner*in mit Omikron infiziert. | |
Die Dunkelziffer dürfte noch sehr viel höher liegen. Die Omikron-Variante | |
ist sehr viel ansteckender als die vorherigen Varianten, nicht zuletzt | |
aufgrund der Impfungen bei den meisten [1][aber milder im Verlauf]. Viele | |
erfahren gar nicht, dass sie sich mit Omikron infiziert haben, tragen das | |
Virus aber dennoch weiter. Den stärksten Anstieg verzeichnete die WHO in | |
Südostasien, wo sich die Zahl der Neuinfektionen um 145 Prozent im | |
Vergleich zur Vorwoche steigerte. Im Nahen Osten lag der Anstieg bei 68 | |
Prozent. In Nord- und Südamerika hat sich der Anstieg mit einem Plus von 17 | |
Prozent verlangsamt, ebenso in Europa mit 10 Prozent. | |
In Afrika sind die Fälle gar um fast ein Drittel zurückgegangen – trotz | |
vergleichsweise niedriger Impfquoten. Während in den meisten reichen | |
Ländern eine Quote doppelt und dreifach Geimpfter bei 70 Prozent und | |
aufwärts erreicht ist, liegt die Impfrate in einigen Ländern Afrikas weiter | |
unter 15 Prozent. Die Zahl der weltweiten Todesfälle blieb mit rund 45.000 | |
ähnlich hoch wie in der Vorwoche. | |
Wissenschaftler*innen erklärten vergangene Woche, dass es auch in den | |
USA und in Großbritannien erste Anzeichen dafür gebe, dass die durch die | |
Omikron-Variante ausgelösten Ausbrüche dort ihren Höhepunkt erreicht haben | |
könnten und die Fälle bald stark zurückgehen könnten. Inzwischen äußern | |
auch immer mehr Expert*innen die Hoffnung, Omikron könnte das Ende der | |
Pandemie einleiten. | |
Wenn innerhalb kurzer Zeit sich so viele infizieren, der Verlauf aber | |
angesichts der Impfungen vergleichsweise mild verläuft, wird es in weiten | |
Teilen der Bevölkerung zumindest eine Grundimmunisierung geben. Die | |
Pandemie könnte auf eine Endemie zurückgestuft werden. Das Virus wäre dann | |
zwar nicht verschwunden, die Gesundheitssysteme aber nicht mehr überlastet. | |
Die Länder gehen sehr unterschiedlich mit Omikron um. Während die | |
Regierungen in den USA, Großbritannien, aber auch in Dänemark und den | |
Niederlanden abgesehen von Maskenpflicht und Abstandsregeln auf allzu harte | |
Maßnahmen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens verzichten und Spanien | |
trotz hoher Infektionszahlen die meisten Maßnahmen gar aufgehoben hat, | |
halten einige Länder in Ostasien weiter an strengen Ein- und | |
Quarantänebestimmungen fest. Vor allem China hält mit brachialen Methoden | |
an der Zero-Covid-Strategie fest. Lieferketten weltweit sind von diesen | |
Schließungen getroffen. | |
Auch wenn in einigen Regionen ein Abflauen des Infektionsgeschehens zu | |
beobachten ist – WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus warnt | |
davor, Omikron als milde Krankheit zu verharmlosen. Auch Omikron könne zu | |
schwereren Erkrankungen oder Krankenhausaufenthalten führen und die | |
Gesundheitssysteme überlasten: „Wir sind besorgt über die Auswirkungen, die | |
Omikron auf das bereits erschöpfte Gesundheitspersonal und die überlasteten | |
Gesundheitssysteme hat.“ | |
## China | |
China konnte mit seiner „Null Covid“-Politik bislang einen epidemiologisch | |
beachtlichen Erfolg einfahren, auch wenn dieser für eine Minderheit | |
innerhalb der Bevölkerung mit teils erheblichen Opfern verbunden war. Die | |
Lockdowns, Grenzschließungen und Massentestungen haben jedoch dazu geführt, | |
dass die täglichen Infektionszahlen über lange Strecken praktisch | |
eingedämmt werden konnten. Das Virus spielte im Alltag der Menschen kaum | |
eine Rolle mehr. | |
Doch mit jeder ansteckenderen Virusmutation mussten die Behörden schneller | |
und härter reagieren, um die Strategie aufrechterhalten zu können. Das ist | |
ganz augenscheinlich auch bei Omikron der Fall. Doch ob die neue Variante | |
für die Volksrepublik nur eine weitere Verschärfung der Lage darstellt oder | |
diese gar zum Kippen bringt, lässt sich noch nicht seriös beantworten. | |
Während Christian Drosten – und weitere internationale Virologen – in | |
Interviews behauptet haben, dass es nur eine Frage der Zeit ist, [2][bis | |
Omikron auch China überrollt], bezeichnet die Regierung in Peking das Reich | |
der Mitte nach wie vor als „uneinnehmbare Festung“. | |
Fakt ist: Derzeit gibt es in so vielen Städten und Landesteilen lokale | |
Infektionsstränge wie seit dem Abebben der ersten Welle im Frühjahr 2020 | |
nicht mehr. Rund ein halbes Dutzend Provinzen haben Omikron-Fälle bereits | |
registriert. Gleichzeitig jedoch sind die Infektionszahlen noch sehr | |
gering. Am Donnerstag meldete die nationale Gesundheitskommission lediglich | |
43 lokale Ansteckungen, was einen deutlichen Abwärtstrend zu den Zahlen der | |
letzten Tage und Wochen darstellt. Das Stadium des exponentiellen Wachstums | |
des Virus konnte also bislang verhindert werden. | |
Dafür werden jedoch neben den schmerzhaften Lockdowns immer absurdere, | |
wissenschaftlich kaum begründbare Maßnahmen getroffen: In Peking haben die | |
Behörden etwa dazu aufgerufen, aufgrund potenziell kontaminierter | |
Oberflächen keine Pakete mehr aus dem Ausland zu bestellen. Und in Hongkong | |
wurden tausende Hamster gekeult, nachdem einige der Nagetiere positiv auf | |
das Virus getestet wurden. Mehr noch: Die einst internationale | |
Finanzmetropole ist mittlerweile derart abgeschottet wie kaum ein anderer | |
Ort auf der Welt. Die international Einreisenden pro Tag würden | |
mittlerweile in einen einzigen Flughafen-Shuttlebus passen. | |
## Israel | |
Kaum ein Land hat so konsequent darauf gesetzt, sich [3][aus der Krise zu | |
impfen] wie Israel. Doch auch hier verändert die extrem ansteckende | |
Omikronvariante die Regeln. Zumindest vorübergehend. Schließlich helfen die | |
Impfungen zwar gegen einen schweren Verlauf, aber kaum gegen eine | |
Infektion. Und Schnelltests im Hausgebrauch haben in Israel bis vor kurzem | |
so gut wie keine Rolle gespielt. Anders als in Deutschland haben sich | |
Israelis bisher nicht noch einmal schnell getestet, bevor sie eine Freundin | |
auf einen Kaffee treffen. Das dürfte auch daran liegen, dass ein einzelner | |
Test in der Drogerie umgerechnet zwischen 7 und 18 Euro kostet. | |
In Sachen Tests zeichnet sich nun aber ein Strategiewandel ab: | |
Gesundheitsminister Nitzan Horowitz und Ministerpräsident Naftali Bennett | |
haben angekündigt, in der nächsten Woche 25 Millionen Schnelltests umsonst | |
an Haushalte zu verteilen. Das Motto der neuen israelischen Regierung, die | |
seit Juni das Land anführt, verändert sich allerdings nicht: möglichst | |
keine Einschränkungen des Alltags, trotz Omikron. | |
Dieser Alltag kann angesichts der riesigen Zahl von Erkrankten und | |
Menschen, die sich in Quarantäne befinden, allerdings nur mit Mühe aufrecht | |
erhalten werden. Also werden Infektionsschutzmaßnahmen, die bis vor Kurzem | |
noch streng überwacht wurden – mitunter mit Hilfe des Inlandsgeheimdienstes | |
und Handyüberwachung – nun eingedampft: Die Quarantänezeit für Infizierte | |
hat die Regierung in dieser Woche auf 5 Tage reduziert. Bei Kontakt zu | |
Infizierten kann man sich seit zwei Wochen zu Hause selbst mit einem | |
Schnelltest testen, weil die PCR-Testkapazitäten nicht mehr ausreichen. Bis | |
Omikron war das undenkbar. | |
Omikron fegt buchstäblich durch Israel. 71.000 Neuinfektionen hat das | |
israelische Gesundheitsministerium zuletzt gemeldet. Umgerechnet auf die | |
Bevölkerungszahl in Deutschland wären das 640.000. Tatsächlich aber dürften | |
die Zahlen laut dem Leiter des Gesundheitsministeriums Nachman Ash zwei | |
oder dreimal so hoch sein. Denn das Land ist mit PCR-Tests an seine Grenzen | |
gestoßen, so dass seit zwei Wochen nur noch Über-60-Jährige die | |
verlässlichen Tests erhalten. Der Rest der Bevölkerung wird nur noch per | |
Antigentest getestet. | |
Die Krankenhäuser sind bis zum Bersten gefüllt. Gleichzeitig meldet das | |
Jerusalemer Hadassah Medical Center, dass fast jeder zehnte Mitarbeiter in | |
den zwei Jerusalemer Krankenhäusern an dem Coronavirus erkrankt ist und | |
damit ausfällt. Hinzu kommen noch diejenigen in Quarantäne. Wirklich | |
schwere Fälle gibt es allerdings bisher verhältnismäßig wenige. Laut Ash | |
befänden sich derzeit 526 Patient*innen in ernstem Zustand im | |
Krankenhaus. Im letzten Januar, kurz bevor Israel seine Impfkampagne | |
startete, waren es 1.200. Um zu sehen, ob Israel mit seiner Strategie | |
scheitert oder nicht, wird man bis zum Ende der nächsten Woche abwarten | |
müssen. Schätzungen zufolge wird die Omikron-Welle in der nächsten Woche | |
ihren Höhepunkt erreichen. | |
## Argentinien | |
Das Land ist mitten in den Sommerferien. Hunderttausende drängeln sich an | |
den Stränden der Badeorte entlang der Atlantikküste. Auf den abendlichen | |
After-Beach-Partys rücken die Jugendlichen eng zusammen, wissend um das | |
Virus, aber doch meist ohne Schutzmasken. Auch in den Tourismuszentren im | |
Landesinneren herrscht Hochbetrieb. Fiestastimmung für die zirkulierenden | |
Coronavirus-Varianten. Aktuell gibt es 900.000 aktive Fälle. | |
Nach den Meinungen der hiesigen Infektiologen*innen befindet sich | |
Argentinien gegenwärtig in einer Übergangsphase, in der die Delta-Variante | |
von der Omikron-Variante abgelöst wird. Bisher werden Omikronfälle vor | |
allem aus der zentralargentinischen Provinz Córdoba gemeldet. Mit | |
Urlaubsreisenden dürfte sie früher oder später in die letzten Winkel | |
vordringen. Dominiert Omikron einmal landesweit, werden die Zahlen der | |
täglich gemeldeten Neuinfizierten noch kräftiger ansteigen. Bereits am 9. | |
Januar wurde Argentinien von Deutschland als Hochrisikogebiet eingestuft. | |
Am 17. Januar betrug die Sieben-Tage-Inzidenz in Argentinien schon 1.720 – | |
der mit Abstand höchste Wert in ganz Südamerika. Am 17. Dezember hatte die | |
Sieben-Tage-Inzidenz noch bei gerade mal 57 gelegen. Der Durchschnitt der | |
Neuinfektionen der letzten 7 Tage beläuft sich auf 112.000 pro Tag. Und | |
auch die Todeszahlen sind horrend: In den vergangenen zwei Wochen sind über | |
1.000 Personen im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Am Mittwoch wurde | |
mit 208 Todesfällen die höchste Zahl seit dem 13. September 2021 gemeldet. | |
Seit Pandemiebeginn sind es damit 118.628 Personen. Die Intensivbetten sind | |
aktuell zu knapp über 40 Prozent belegt. Rund 75 Prozent der gut 45 | |
Millionen Argentinier*innen haben zwei Impfdosen erhalten, 21 Prozent | |
sind geboostert. | |
Aber nicht nur, weil die Todeszahlen bisher relativ niedrig geblieben sind | |
und die Auslastung der Intensivstationen im grünen Bereich ist, halten | |
sich die politisch Verantwortlichen mit Einschränkungen zurück. | |
Argentinien durchlebte im Jahr 2020 eine der weltweit längsten Lockdowns | |
[4][mit immensen sozialen und wirtschaftlichen Folgen]. Hatte Präsident | |
Alberto Fernández zu Beginn sämtliche Präventionsmaßnehmen noch persönlich | |
verkündet, vermeidet der Präsident seit Wochen das Thema Corona und | |
überlässt alles weitere seiner Gesundheitsministerin und den | |
Provinzregierungen. Noch will niemand mit Verboten oder Einschränkungen die | |
Feriensaison ruinieren, zumal sie von den Urlaubenden ohnehin nicht befolgt | |
werden würden. | |
## Südafrika | |
Als am 25. November südafrikanische Forscher*innen weltweit zuerst die | |
neue Virusvariante Omikron entdeckten und ihre Erkenntnisse umgehend | |
öffentlich machten, gab es nicht zuerst Anerkennung und Zusammenarbeit, | |
[5][sondern panikgetriebene Flugverbote und Sanktionen]. Nach einer | |
anfänglichen Verdoppelung der Infektionszahlen auch in Südafrika auf knapp | |
40.000 Fälle täglich, gingen diese Zahlen bereits Mitte Dezember zurück auf | |
gegenwärtig unter 5.000 Neuinfektionen pro Tag. | |
Wie Fachleute vermuten, vor allem aus drei Gründen: Omikron ist zwar | |
ansteckender als frühere Varianten (98 Prozent der jetzigen Infektionen in | |
Südafrika basieren auf Omikron), jedoch mit weniger schweren | |
Krankheitsverläufen (32 Prozent statt 63 Prozent in der Delta-Welle). Dann | |
ist der Anteil von Menschen, die durch bereits überstandene | |
Corona-Infektionen geschützt sind, die aber nicht immer erkannt wurden, | |
höher als bisher vermutet. Schließlich ist hierzulande gegenwärtig Sommer, | |
und Menschen können mehr draußen sein. | |
Dies ist gut, obwohl die Impfquote in Südafrika mit fast 28 Prozent noch | |
lange nicht das Ziel von zwei Dritteln der Bevölkerung erreicht hat. Auch | |
deshalb werden Pläne für eine eigene Impfstoffproduktion weiter ernsthaft | |
verfolgt. Wichtig bleibt auch die Impf-Aufklärung, gerade in armen | |
Gebieten. Immerhin können seit dem 8. Januar 2022 Menschen, deren zweite | |
Impfung ein halbes Jahr zurückliegt, in Südafrika kostenlose | |
Booster-Impfungen erhalten. | |
Omikron hatte vor allem schlimme wirtschaftliche Folgen, selbst wenn die | |
meisten Flugverbote inzwischen wieder aufgehoben sind. So gingen im für das | |
Land wichtigen Tourismus die Buchungen für diese Saison um 80 Prozent | |
zurück, was zu erneuten Schließungen von Hotels und Restaurants sowie | |
existentiellen Verlusten in Tierparks und anderen Attraktionen führte, die | |
erstmals seit März 2020 wieder auf Gewinne hofften. | |
Noch vor Ende 2021 hob Präsident Cyril Ramaphosa fast alle Lockdown-Regeln, | |
einschließlich nächtlicher Ausgangssperren, auf, um vielen Geschäften ein | |
Überleben zu ermöglichen. Dies führte bislang zu keinem neuen Anstieg | |
täglicher Infektionen, wenngleich Expert*innen die Entwicklung | |
aufmerksam verfolgen. Falls die Zahlen in den Wintermonaten ab April wieder | |
steigen, werden sie bestimmt Alarm schlagen. | |
## Großbritannien | |
Erleichterung auf der Insel. Endlich gehen die Coronafälle zurück. Am | |
Mittwoch, 19.01.22, lag die Sieben-Tage-Inzidenz um 37 Prozent niedriger | |
als in der Vorwoche. Die Grafiken zeigen eine klare Abwärtsbewegung. Die | |
täglichen Neuinfektionen stehen mit 94.432 Fällen nun erstmals wieder auf | |
einem ähnlich „niedrigen“ Niveau wie Mitte Dezember. Allerdings ist die | |
Zahl der täglichen Todesfälle von Personen, die innerhalb der letzten 28 | |
Tage positiv getestet worden sind, noch relativ hoch. Am Dienstag waren | |
das beispielsweise 438 Menschen. | |
Über die Interpretation der Sterbefälle gibt es Diskussionen, da in manchen | |
Fällen nicht klar ist, ob sie an Covid-19 gestorben sind oder an anderen | |
Krankheiten. Auffällig ist, dass die Zahl der Covid-Infizierten auf den | |
Intensivstationen seit Mitte Dezember nicht weiter angestiegen ist und mit | |
aktuell rund 700 Personen sogar gesunken ist. Mehr als die Hälfte davon | |
stammt aus den zehn Prozent der ungeimpften Bevölkerung. Die hohen Zahlen | |
des Vorjahres – am 24.1.2021 waren 40.977 Menschen wegen Covid-19 auf | |
Intensivstation – wurden nie erreicht. | |
Ein Grund dafür dürfte sein, dass die Immunisierungsrate in Großbritannien | |
ziemlich hoch ist: Fast zwei Drittel der Bevölkerung sind schon geboostert. | |
In England hatte zudem schon jede fünfzehnte Person mindestens einmal das | |
Virus. Vor allem im ehemaligen Epizentrum der Omikronverbreitung, der | |
britischen Hauptstadt London, gehen gerade die Zahlen zurück. Am Mittwoch | |
kündigte Premierminister Boris Johnson an, dass sowohl die Maskenpflicht im | |
Unterricht als auch das Homeoffice für Angestellte nicht mehr nötig sei. Ab | |
dem 27.01.22 dann müssen Menschen beim Museums- oder Konzertbesuch auch | |
keinen Impfnachweis mehr vorzeigen. Das Maskentragen ist ab dann für | |
Veranstaltungen mit vielen Personen nur mehr empfohlen. | |
Bei der Einreise ist die Quarantänepflicht im gesamten Vereinigten | |
Königreich bereits gefallen, und die vorgeschriebene Selbstisolation bei | |
Infizierten wurde auf 5 Tage reduziert, solange diese Personen sich am 5. | |
und am 6. Tag freitesten. Geimpfte Reisende müssen nach der Ankunft am 2. | |
Tag auch keinen PCR-Test mehr machen, ein Schnelltest genügt. Boris Johnson | |
gab an, dass er die Verpflichtung zur Isolation beziehungsweise Quarantäne | |
ganz aufheben wolle, wie bei einer Grippe solle dies eine Frage der | |
persönlichen Verantwortung und Rücksicht sein. Das entsprechende Gesetz, | |
das Quarantäne vorschreibt, gilt bis 24. März, könnte aber mit Zustimmung | |
des Parlaments vorzeitig aufgehoben werden. | |
David Nabarro, der Covid-19-Sondergesandte der Weltgesundheitsorganisation | |
(WHO), bestätigte, dass für Großbritannien Licht am Ende des Tunnels | |
sichtbar sei. Dennoch mahnte er zur Vorsicht und vor der Möglichkeit neuer | |
Virusvarianten. Boris Johnson hingegen prahlte am Mittwoch, dass | |
Großbritannien das freieste Land in Europa sei, und führte das auf das | |
schnell aufgebaute Impfprogramm zurück. Und darauf, dass seine Regierung im | |
Dezember nicht eingeknickt sei und auf einen Lockdown verzichtete. | |
20 Jan 2022 | |
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