# taz.de -- Caritas kritisiert Koalitionsvertrag: Klimaschutz soll sozial sein | |
> Die Caritas ist von der sozialen Umsetzung der Ampel-Klimaziele nicht | |
> überzeugt. Einkommensarme dürften nicht unter der Klimapolitik leiden. | |
Bild: Auch geförderte Elektroautos sind für einkommensärmere Schichten nicht… | |
Die Caritas lobt, dass der Koalitionsvertrag der Ampelregierung viele | |
Maßnahmen verspreche, die das Klima effektiv schützen könnten. Aber wie | |
diese umgesetzt würden, dass sei zu unkonkret formuliert, kritisierte der | |
Verband in einer Pressekonferenz am Montag. Es sei wichtig, dass der | |
Klimaschutz die Einkommensärmeren nicht besonders belaste. | |
Als Wohlfahrtsverband der katholischen Kirche gehöre Klimaschutz zu den | |
Aufgaben der Caritas, weil viele Gesetze zum Nachteil der Menschen mit | |
geringem Einkommen ausfallen könnten, erklärte Caritas-Präsidentin Eva | |
Welskop-Deffaa. Als Beispiel nannte Referentin Astrid Schaffert, dass die | |
[1][CO2-Steuer] das Budget ärmerer Haushalte anteilsmäßig stärker | |
beanspruche. Dabei sei deren Verhalten weniger belastend für das Klima, da | |
Menschen mit geringem Einkommen weniger Autos besitzen und entsprechend | |
auch weniger mit ihnen fahren würden. Öffentliche Verkehrsmittel spielten | |
für sie eine größere Rolle im Alltag. | |
Auch in dem Punkt lasse [2][der Koalitionsvertrag] jedoch viel Spielraum: | |
Zwar steht dort, Deutschland werde den ÖPNV ausbauen und das schnell. Aber | |
eine günstige Nutzung sei vom Regierungshaushalt abhängig und könne | |
letztlich auch den sozialen Aspekt einschränken. | |
Deutschland könne sich [3][nicht nur auf das eigene Land konzentrieren], so | |
die Caritas. Daher sei es gut, dass die Situation ärmerer Länder im | |
Koalitionsvertrag beachtet werde. Dabei komme es aber ebenso auf die | |
Umsetzung an. Wenn zum Beispiel ein Wald gerodet werde, um dann Eukalyptus | |
zu pflanzen, sei das kein adäquater Ersatz. | |
Es helfe dem Klimaschutz auch nicht, mahnte Claudio Moser von Caritas | |
International, wenn die energieintensive Produktion aus Europa in andere | |
Länder verlagert und Emissionen dort ausgestoßen würden. Die | |
Zivilgesellschaft müsse die Regierung kritisch begleiten und sich nicht auf | |
Versprechen verlassen. | |
6 Dec 2021 | |
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## AUTOREN | |
David Muschenich | |
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