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# taz.de -- Prozess gegen zwei Antifa-Aktivisten: Sprache des Hasses
> Wegen des Angriffs auf „Querdenker“ verurteilte ein Stuttgarter Gericht
> zwei Männer. Das Urteil sollte der Antifa-Szene zu denken geben.
Bild: Für die organisierte Antifa ist der Prozess gegen die beiden Täter ein …
Eine Gruppe von mindestens 20 jungen Männern stürzt sich am Rande einer
Demonstration auf einen 64-jährigen Mann, tritt und prügelt ihn so brutal,
dass er einen Schädelbruch erleidet und danach wochenlang im Koma liegt.
Sein restliches Leben wird er unter Folgeschäden leiden. Einer seiner
Begleiter bekommt Schläge ab, die sein Auge so verletzen, dass er darauf
heute fast nichts mehr sieht.
Ein Fall von empörender Brutalität, nah an einem Tötungsdelikt, [1][wie das
Gericht im Urteil formuliert]. Jeder normal fühlende Mensch wird sagen,
dass die Täter streng bestraft werden müssen. Was ändert sich an dieser
Einschätzung, wenn wir wissen, dass die Opfer rechte Gewerkschafter sind,
mit zumindest teilweise neonazistischer Vergangenheit? Für ein unabhängiges
Gericht darf die politische Gesinnung der Opfer keinen Unterschied machen.
Doch die organisierte Antifa fühlt sich mit der Gewalttat im Reinen und
fabuliert von einem „politischen Prozess“. Sie verharmlost sie als
„handfeste antifaschistische Aktionen“. Man wolle den „gesundheitlichen
Preis der Faschisten“ in die Höhe treiben, heißt es in einem zynischen
Statement, das zu Beginn des Prozesses veröffentlicht wurde. Das ist die
Sprache des Hasses.
## Das Gericht hat Kurs gehalten
Es ist wahr, dass [2][deutsche Behörden] lange zu [3][wenig gegen
Rechtsextreme] getan haben. Es ist auch richtig, dass einige der am
Cannstatter Wasen Angegriffenen selbst zur Gewalt gegen Minderheiten
aufgerufen oder darüber gesungen haben. Gewalttaten oder Selbstjustiz
rechtfertigt das jedoch nicht.
Der Stuttgarter Prozess hat auch gezeigt, wie ähnlich sich links und rechts
in der Ablehnung des Rechtsstaats werden können. Die Antifa hielt das ganze
Verfahren bloß für „Repression der kapitalistischen Klasse“. Aber auch der
Anwalt des Hauptgeschädigten, der verkrachte AfD-Politiker Dubravko Mandic,
lehnte umgekehrt das Gericht und die Staatsanwaltschaft als links befangen
ab und verschleppte das Verfahren.
Das Stuttgarter Landgericht hat in diesem emotionalen Prozess Kurs gehalten
und die beiden Angeklagten zu einer Strafe mit Augenmaß verurteilt. Es
sollte der Antifa-Szene zu denken geben.
13 Oct 2021
## LINKS
[1] /Urteil-zu-Angriff-vor-Querdenkerdemo/!5807923
[2] /Schwerpunkte-der-naechsten-Koalition/!5803901
[3] /Rechtsextremismus-bei-Polizei-NRW/!5807939
## AUTOREN
Benno Stieber
## TAGS
Antifaschismus
Stuttgart
Rechtsextremismus
Gerichtsprozess
Urteil
"Querdenken"-Bewegung
GNS
Schwerpunkt Antifa
Verschwörungsmythen und Corona
Schwerpunkt Neonazis
Prozess
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