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# taz.de -- Wahlverhalten bei der Bundestagswahl: Frauen wählen anders
> SPD und Grüne bekommen mehr weibliche Stimmen, AfD und FDP mehr von
> Männern. Erstmals ziehen zwei offen trans lebende Frauen in den Bundestag
> ein.
Bild: Sie ist nicht mehr dabei: Die Handtasche von Angela Merkel im Plenum des …
Berlin taz | Erdrutschartig anders würde die Zusammensetzung des neuen
Bundestags nicht aussehen, wären nur Frauen wahlberechtigt. Sieger und
Verlierer wären dieselben Parteien – allerdings würden sie [1][andere
prozentuale Ergebnisse] holen. Während SPD und Grüne bei Frauen stärker
abschneiden als bei Männern, holen AfD und FDP bei den Männern mehr
Stimmen. Bei Union und Linkspartei gibt es hingegen kaum geschlechtliche
Differenzen.
Für die Geschlechterverteilung im Bundestag gibt es bisher noch keine
Auszählung, sondern nur übereinstimmende Prognosen. Der bisherige Bundestag
hatte mit knapp 31 Prozent einen so niedrigen Frauenanteil wie seit 20
Jahren nicht mehr. Laut der Wahlforschungsinstitute wird der Anteil nun auf
35 bis 36 Prozent steigen. Damit verfehlen die Männer allerdings noch immer
nur knapp die Zweidrittelmehrheit.
Das liegt auch daran, dass sich etwa die CSU zwar rühmte, ihre Liste
paritätisch besetzt zu haben. Doch über diese Liste zieht nun keine einzige
Person in den Bundestag ein. Die bayerischen CSUlerInnen holten
ausschließlich Direktmandate. Und von diesen 45 PolitikerInnen werden
gerade einmal neun Frauen in den neuen Bundestag kommen – das sind äußerst
magere 20 Prozent.
Eine historische Premiere hinsichtlich der Geschlechterverteilung gibt es
dennoch: Zum ersten Mal ziehen zwei offen trans lebende Frauen in den
Bundestag ein. Tessa Ganserer hat ihren Platz über die Landesliste der
bayerischen Grünen sicher, Nyke Slawik zieht über die grüne Landesliste in
NRW ein.
## Mehr trans Frauen wollten ins Parlament
„Mich haben mittlerweile Glückwünsche aus Polen, UK und den USA erreicht.
Unser Wahlerfolg geht um die Welt“, [2][twitterte die 27-jährige Slawyk],
die derzeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Landtag arbeitet. „Ich
hoffe, dass wir heute ein neues Kapitel der Selbstbestimmung in der Politik
aufschlagen und die jahrelange Bevormundung queerer Menschen beenden
können.“
Ganserer, 44, ist derzeit queerpolitische Sprecherin der grünen
Landtagsfraktion. Auf den Stimmzetteln wurde sie mit ihrem sogenannten
Deadname gelistet, also dem Vornamen, den sie abgelegt hat. Ihr Vorname
Tessa stand nur in Klammern. Auf Twitter hatte Ganserer geschrieben, dass
dieser Vorgang „das Maß an Demütigung“ überschreite. Sie fordert, das
„entwürdige Transsexuellengesetz“ durch ein Selbstbestimmungsgesetz zu
ersetzen.
Mit Christian Schenk von der Linkspartei hat es bislang zwar bereits einen
trans Abgeordneten im Bundestag gegeben. Schenk outete sich aber erst nach
seinem Ausscheiden 2002. Zwei weitere trans Frauen, die dieses Jahr für
Grüne und SPD auf den Wahllisten standen, schafften den Einzug ins
Parlament nicht.
27 Sep 2021
## LINKS
[1] https://wahltool.zdf.de/wahlergebnisse/2021-09-26-BT-DE.html?i=27
[2] https://twitter.com/nyke_slawik
## AUTOREN
Patricia Hecht
## TAGS
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