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# taz.de -- Mietpreise in Hamburg: Nach oben offen
> Laut dem Online-Portal Immowelt sind die Angebotsmieten jüngst um weitere
> drei Prozent gestiegen. Im Umland sieht es ähnlich aus.
Bild: Teures Pflaster: Nicht nur in Hamburgs HafenCity steigen die Mieten
Hamburg taz | Während sich [1][jüngst die Anzeichen mehrten], dass Hamburgs
Mietpreise nicht weiter steigen, bringt eine neue Studie zur Entwicklung
eine Ernüchterung: Nach den Berechnungen des Online-Immobilienportals
Immowelt zur Preisentwicklung in Norddeutschland stiegen Hamburgs Mieten im
ersten Halbjahr dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um weitere
drei Prozent.
„Am teuersten im Norden ist und bleibt der Mietmarkt in Hamburg“,
konstatiert die Studie. Einziges Trostpflaster: Anderswo stiegen die Mieten
noch deutlicher.
12,50 Euro statt 12,10 Euro: Das ist der binnen einen Jahres gestiegene
Medianwert, den die Auswertung des Portals ergibt. Datenbasis für die
Berechnung der Mietpreise waren Angebote, die auf der Website von Immowelt
inseriert waren. Berücksichtigt wurden dabei die Nettokaltmieten bei
nachgefragten Wohnungen mit einer Größe von 40 bis 120 Quadratmetern.
Immowelt untersucht die Mietpreisentwicklung schon seit 2008 – und
konstatiert einen kontinuierlichen Preisanstieg: Zwischen 2008 und 2013
waren die Hamburger Mieten um 23 Prozent gestiegen. 2018 waren es dann
schon 40 Prozent mehr als bei der ersten Erhebung. Nun sind es gegenüber
dem 2008 ermittelten durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 8,40 Euro 49
Prozent mehr.
## Andere Studien, andere Ergebnisse
Damit präsentiert die aktuelle Studie ein gegenteiliges Ergebnis zur
kürzlich veröffentlichten Untersuchung des Gymnasiums Ohmoor. Das hatte
neben Datensätzen von Immowelt noch Angebotspreise weiterer Plattformen in
ihre Mitpreisstudie eingerechnet – und erstmals seit langer Zeit ein
kleinen Rückgang – um fünf Cent – bei den Preisen ausgemacht.
Hinzu veröffentlichte auch die Forschungs- und Beratungsgesellschaft F+B
kürzlich ihre Zahlen zur regionalen Mietpreisentwicklung in Deutschland.
Auch dort wurden – umfassender als bei Immowelt – Wiedervermietungspreise
untersucht. Demnach waren die Hamburger Mietpreise im zweiten Quartal 2021
ein halbes Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum.
Standardisiert auf eine 75 Quadratmeter große und 10 Jahre alte Wohnung in
einem normalem Zustand würden in Hamburg derzeit durchschnittlich 10,66
Euro pro Quadratmeter gefordert. Indes: „Die gezahlten Mieten von kleineren
oder standardhöheren Wohnungen liegen vielfach deutlich darüber“, betont
die F+B-Studie.
„Die aktuelle Atempause für Hamburgs Mieterhaushalte dürfte überwiegend auf
die Coronapandemie und das schwindende Zahlungsvermögen der
Wohnungsinteressenten zurückzuführen sein“, analysierte Siegmund Chychla,
Vorsitzender des Mietervereins zu Hamburg, anlässlich der Ohmooor-Studie zu
den leicht fallenden Mietpreisen.
Die jüngste Immowelt-Studie sieht Chychla als Bestätigung, dass der
Preisrückgang nur kurzfristig und pandemiebedingt zu erklären ist. „Wir
kommen langsam wieder zurück in die alte Kontinuität des Preisanstiegs.“ Es
sei nun wichtig, dass Hamburg [2][den Bau von Wohnungen] – mit hohem Anteil
von sozial gefördertem Wohnraum – weiterführt.
Alle drei Untersuchungen kommen hingegen zum gleichen Ergebnis bei der
Preisentwicklung für das Hamburger Umland: Dort steigen sie in nahezu allen
Städten und Kreisen. Die Kreise Storman und Harburg folgen laut Immowelt
direkt auf Hamburg als teuerste Kreise in Norddeutschland. Laut der
F+B-Studie sind die Mieten in nur wenigen Städten im Hamburger Umland nicht
gestiegen. „Dahin ziehen nun vor allem Familien aus Hamburg, die sich
selbst in den Stadtrandbezirken die Miete nicht mehr leisten können“, sagt
Chychla.
2 Sep 2021
## LINKS
[1] /Gesunkene-Mietpreise-in-Hamburg/!5772808
[2] /Stadtentwicklung-in-Hamburg/!5789300
## AUTOREN
André Zuschlag
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