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# taz.de -- Merkel in Washington: Alles wie früher
> Beim Abschiedsbesuch der Bundeskanzlerin in den USA kamen auch strittige
> Themen auf den Tisch. Mit Joe Biden konnte Merkel darüber reden.
Bild: Merkels Freude ist unübersehbar, dass endlich kein Kleinkind mehr Chef i…
Angela Merkels voraussichtlich [1][letzter Besuch als Kanzlerin in
Washington] war nicht die Hauptnachricht des Tages. Schlagzeilen machten
dramatischere Ereignisse: in Deutschland die [2][Flutkatastrophe], in den
USA ein [3][Steuernachlass], der Millionen Kindern aus der Armut helfen
könnte; und neue Enthüllungen, wonach der Generalstabschef der USA in den
Tagen vor dem 6. Januar einen „Reichstagsmoment“ erkannt hat und
Vorbereitungen für den Putschversuch traf, den er befürchtete.
Der Besuch in Washington brachte auch keine wegweisenden neuen
Entscheidungen. Merkel bekam eine neue Ehrendoktorinwürde. Joe Biden und
sie tauschten Lob für die transatlantischen Beziehungen aus und
versicherten sich gegenseitig, dass sie sich vermissen werden. Dazu
lancierten sie eine „Klima-Energie-Partnerschaft“, die noch mit Sinn
gefüllt werden muss und unterschrieben eine „Washingtoner Erklärung“, die
Frieden und Wohlstand sichern soll.
Auf der Agenda standen auch die strittigen Themen, wie die Pipeline
[4][Nord Stream 2] und die Beziehungen zu [5][Russland] und China. Das
alles mag banal, fast langweilig und auch enttäuschend klingen. Aber es ist
sehr viel mehr als das. Die zurückliegenden vier Jahre haben gezeigt, wie
schnell jahrzehntelange PartnerInnen die Möglichkeit zum Gespräch
miteinander verlieren können und wie fragil die internationalen Beziehungen
sind.
Bei Trump, für den [6][Merkel weit oben auf der Hass-Skala] stand, fing es
mit der Verweigerung von Handschlägen an, mit Feixen und mit unflätigen
Worten. Es ging weiter mit dem Austritt aus internationalen Organisationen,
mit der Aufkündigung von Verträgen und mit der steten Drohung von
Alleingängen und Diktat. Und es kulminierte mit dem Anfachen von
politischer Gewalt. Ihre zugleich klare wie höfliche Haltung gegenüber
Trump machte Merkel zum politischen Star in den USA.
Sie war die Politikerin, die sich die GegnerInnen von Trump gewünscht
hätten. Doch als sie am Donnerstag als erste europäische SpitzenpolitikerIn
in Bidens Weißem Haus empfangen wurde, ging es nicht mehr um Trump. Wohl
aber um die Verteidigung der zahlreichen Institutionen, die er attackiert
und in Gefahr gebracht hat: vom Multilateralismus bis zur Demokratie.
Die Bundeskanzlerin, die es in den 16 Jahren ihrer Amtszeit mit vier
US-Präsidenten zu tun hatte, und der Demokrat im Weißen Haus haben nicht
nur ihren Abschied von der internationalen Bühne, sondern auch eine
Rückkehr zur diplomatischen Normalität zelebriert.
16 Jul 2021
## LINKS
[1] /Angela-Merkel-in-den-USA/!5787021
[2] /Flutkatastrophe-in-Westdeutschland/!5781480
[3] https://www.washingtonpost.com/politics/money-in-the-bank-child-tax-credit-…
[4] /Umstrittene-Pipeline-Nord-Stream-2/!5767918
[5] /Gipfeltreffen-Biden-und-Putin/!5779610
[6] /Die-Kanzlerin-bei-Donald-Trump/!5499067
## AUTOREN
Dorothea Hahn
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