| # taz.de -- Volksbegehren Deutsche Wohnen Enteignen: Berlin stimmt über Enteig… | |
| > Der Volksentscheid kommt: Laut offiziellem Endergebnis ist das Quorum | |
| > erreicht. Der Senat hat nun 15 Tage Zeit, um den Abstimmungstermin | |
| > festzulegen. | |
| Bild: Bei der Übergabe der letzten Unterschriften gab es eine kleine Party vor… | |
| Berlin taz | Nun ist es offiziell: Das Volksbegehren [1][Deutsche Wohnen & | |
| Co enteignen] hat die für einen Volksentscheid erforderlichen rund 172.000 | |
| Unterschriften locker erreicht. Am Donnerstagmorgen gab die | |
| Landeswahlleitung das endgültige Ergebnis der Unterschriftensammlung | |
| bekannt: Insgesamt wurden 359.063 Unterschriften eingereicht. Auf | |
| Gültigkeit überprüft wurden 272.941. Bereits davon waren mehr als genug | |
| gültig, nämlich genau 183.711. Ungültig waren 89.230, ein Anteil von 32,7 | |
| Prozent. Damit dürfte am 26. September in Berlin darüber abgestimmt werden, | |
| ob private Wohnungskonzerne mit mehr als 3.000 Wohnungen per Gesetz | |
| vergesellschaftet werden sollen. | |
| Nach dem Landeswahlgesetz müssen die übrigen Stimmen nicht mehr überprüft | |
| werden, wenn ohnehin klar ist, dass ein Volksbegehren die Hürde bereits | |
| genommen hat. Die Landesabstimmungsleiterin Petra Michaelis sagte: „Das | |
| Volksbegehren der Trägerin Deutsche Wohnen & Co enteignen ist zustande | |
| gekommen.“ Alle Vorschriften seien eingehalten worden. Sie bedanke sich bei | |
| den Bezirkswahlämtern, welche die Unterschriften geprüft hätten. | |
| Michaelis lobte, dass es „trotz der erheblichen Einschränkungen durch die | |
| Coronapandemie“ und der enormen Arbeitsbelastung bei der Vorbereitung der | |
| Superwahl im September gelungen sei, das Ergebnis des Volksbegehrens in nur | |
| drei Arbeitstagen nach dem Ende des Volksbegehrens festzustellen. | |
| Nicht weniger erstaunlich dürfte dabei auch sein, dass die Hürde am Ende | |
| trotz Pandemie und Lockdown durch die Aktiven des Volksbegehrens so | |
| deutlich genommen wurde. Laut Deutsche Wohnen enteignen beteiligen sich | |
| insgesamt [2][mehr als 2.000 Personen] an Sammlungen, Treffen und | |
| Vorbereitungen für den Volksentscheid. | |
| ## Termin wird wohl der 26. September | |
| Mit dem offiziellen Endergebnis liegt der Ball nun beim Senat: Der muss nun | |
| innerhalb von 15 Tagen den Abstimmungstermin für den Volksentscheid | |
| festlegen. Der Wahltermin muss innerhalb von vier Monaten nach | |
| Veröffentlichung des Gesamtergebnisses stattfinden. Findet in diesem | |
| Zeitraum eine Wahl statt, wie es in diesem Jahr mit der Bundestagswahl und | |
| der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus der Fall ist, wird der | |
| Volksentscheid in der Regel auf diesen Termin gelegt. | |
| Das Volksbegehren hatte diesen Termin ohnehin angepeilt – knapp wurde es | |
| allerdings, weil die [3][Innenverwaltung von Andreas Geisel] (SPD) länger | |
| als ein Jahr brauchte, um das [4][verfassungsrechtlich eigentlich | |
| unstrittige Anliegen] zu überprüfen. | |
| Details veröffentlichte die Landeswahlleitung auch zu den ungültigen | |
| Stimmen: bei 73.444 von 89.230 ungültigen Unterschriften sei auch der Grund | |
| für die Ungültigkeit gespeichert worden. Einige Bezirke hätten keine | |
| Ungültigkeitsgründe angegeben, wenn die Eintragung unleserlich gewesen sei | |
| oder der Wohnort außerhalb Berlins lag. | |
| Der häufigste Grund für die Ungültigkeit ist demnach eine fehlende deutsche | |
| Staatsangehörigkeit: 56,6 Prozent. Gefolgt von der fehlenden | |
| Wohnsitzvoraussetzung (13,9 Prozent), falschen Angaben wie einem falschen | |
| Geburtsdatum (10,1 Prozent), Mehrfachunterschriften (7,5 Prozent), | |
| unleserlichen Angaben (5,8 Prozent), fehlenden Angaben (1,8 Prozent) und | |
| sonstiges (4,3 Prozent). | |
| Das Volksbegehren hatte immer wieder kritisiert, dass Berliner*innen | |
| ohne deutsche Staatsbürgerschaft von demokratischen Grundrechten | |
| ausgeschlossen seien und bewusst [5][alle hier lebenden Menschen dazu | |
| aufgefordert] für den Volksentscheid zu unterschreiben. In anderen | |
| EU-Ländern, unter anderem in Portugal, Spanien, Schweden, den Niederlanden | |
| und Ungarn, ist es durchaus üblich, dass sich dort lebende Personen auch | |
| ohne Einbürgerung oder EU-Bürgerschaft an bestimmten Abstimmungen und | |
| Wahlen beteiligen dürfen. | |
| 1 Jul 2021 | |
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| [1] /Deutsche-Wohnen--Co-enteignen/!t5764694 | |
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| ## AUTOREN | |
| Gareth Joswig | |
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