Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Protest gegen Flughafenausbau in Leipzig: DHL-Kritiker wehren sich
> Blockierer des Flughafens sagen, der Logistikkonzern habe die
> Schadenersatzforderung gegen sie nicht wiederholt. Sie habe Polizisten
> angestachelt.
Bild: Klimaaktivist*innen blockierten eine LKW-Zufahrt des DHL-Terminals am Flu…
Dresden taz | Klimaaktivist*innen haben neue Argumente gegen Vorwürfe
wegen ihrer Blockade des DHL-Luftdrehkreuzes Leipzig/Halle am vergangenen
Wochenende vorgebracht. Anwalt Jürgen Kasek, Ex-Sprecher der Grünen in
Sachsen, konnte keine Nötigung erkennen, wie er am Mittwoch auf einer
Pressekonferenz von Beteiligten sagte. Die Demonstration gegen den
geplanten Ausbau des maßgeblich von dem Logistikkonzern genutzten
Flughafens sei friedlich verlaufen, angemeldet und nicht aufgelöst worden
und damit vom Versammlungsrecht gedeckt gewesen.
Paula Vogel, Sprecherin der Initiative „Cancel LEJ“, stellte klar, dass
Lkws nur verzögert vom blockierten Haupttor auf drei weitere Zufahrten
umgeleitet worden seien. Die anfängliche DHL-Schadenersatzforderung in Höhe
von 1,5 Millionen Euro sei vom Konzern nicht wiederholt worden und auch
nicht nachweisbar, sagte die Sprecherin. Sie habe aber in der Nacht ebenso
wie der einsetzende „Shitstorm“ im Netz zu einer deutlichen Verschärfung
des anfangs toleranten Polizeiverhaltens geführt. Meldungen, die Lieferung
von Impfstoffen habe sich durch die Blockade verzögert, hat DHL inzwischen
selber dementiert.
„Durch den Rückstau wurde gefährlich in den Straßenverkehr eingegriffen und
der freie Handel am internationalen Airport blockiert“, hatte Sachsens
Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) getwittert. Ministerpräsident
Michael Kretschmer sah „eine Grenze überschritten“ und unterstellte Gewalt
gegen Sachen und Menschen. Peter Richter von der IG Nachtflugverbot am
Schkeuditzer Flughafen kündigte deshalb einen offenen Brief an Kretschmer
und die Landesregierung gegen solche „Verleumdung“ an, Anwohner
solidarisierten sich mit den Protestierern.
Die erklärten ihre teilweise Anonymität oder die Benutzung von Tarnnamen
mit der „berechtigten Befürchtung“, ihre Namen könnten von Polizisten an
rechtsradikale Netzwerke weitergegeben werden. Wegen der unter Druck
erfolgten DNA-Feststellung will Anwalt Kasek Akteneinsicht beantragen. Für
den bevorstehenden Freitag ist am Leipziger Richard-Wagner-Platz um 16 Uhr
eine Solidaritätskundgebung geplant.
14 Jul 2021
## AUTOREN
Michael Bartsch
## TAGS
Schwerpunkt Klimawandel
DHL
Leipzig
Flugverkehr
Sachsen
Hannover
Regionalflughäfen
Protest
Protest
Flughafen
## ARTIKEL ZUM THEMA
Nachtflüge in Hannover-Langenhagen: Kein Ende in Sicht
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) soll sich zu weiteren
Nachtflügen bekannt haben. Doch im Koalitionsvertrag steht etwas anderes.
Geplanter Ausbau von Halle/Leipzig: Flughafen kommt nicht zur Ruhe
Der Widerstand vor allem gegen den Ausbau des DHL-Luftfrachtterminals
wächst. Ein Aktionsbündnis macht Lärm- und Umweltbelastung geltend.
Protest gegen Flughafenausbau Leipzig: DHL-Blockierer wieder frei
Weil sie die DHL blockiert hatten, wurden rund 50 Menschen in
Polizeigewahrsam genommen. Manche kritisieren eine „entwürdigende
Behandlung“.
Protest gegen Flughafenausbau in Leipzig: 49 Aktivist:innen in Gewahrsam
Festnahmen beim Protest für Klimaschutz und gegen den Ausbau des Flughafens
Leipzig/Halle. Und die DHL will 1,5 Millionen Euro Schadensersatz.
Ausbau von Luftdrehkreuz Halle-Leipzig: Der Widerstand wächst
Lange galt DHL als Retter des sächsischen Flughafens. Große Pläne zur
Erweiterung provozieren nun den Unmut eines Aktionsbündnisses.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.