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# taz.de -- Protest gegen Flughafenausbau Leipzig: DHL-Blockierer wieder frei
> Weil sie die DHL blockiert hatten, wurden rund 50 Menschen in
> Polizeigewahrsam genommen. Manche kritisieren eine „entwürdigende
> Behandlung“.
Bild: Protest in der Nacht zum Samstag vor dem DHL-Logistikzentrum am Flughafen…
Dresden taz | Alle 54 Aktivist*innen, die in der Nacht zum Samstag eine
Zufahrt zum DHL-Logistikzentrum am Flughafen Leipzig/Halle [1][blockiert
hatten], sind im Lauf des Sonntags aus der Leipziger Gefangenensammelstelle
freigekommen. Der letzte allerdings erst nach 41 Stunden Haft, obschon zur
Identitätsfeststellung nur 12 Stunden erlaubt sind. Paula Vogel, Sprecherin
der Gruppe „Cancel LEJ“, berichtet von einer „entwürdigenden Behandlung�…
Weibliche Teilnehmer hätten sich auch in Gegenwart von Männern entkleiden
müssen, sexistische Bemerkungen seien gefallen. Einige hätten durchnässt in
Unterwäsche ohne Decken teils in Einzelzellen ausharren und lange auf
Verpflegung warten müssen.
„Ein solches Vorgehen ist bei Sitzblockaden überhaupt nicht normal“, stuft
die Sprecherin das Vorgehen der Polizei ein. Über mögliche strafrechtliche
Folgen konnte Vogel noch nichts sagen. Für unglaubwürdig hält die
Sprecherin die Schadensersatzforderungen von DHL in Höhe von 1,5 Millionen
Euro für die nur eine Stunde dauernde Blockade. Es habe auch keinen
gefährlichen Eingriff oder eine Nötigung gegeben, weil eine zweite Zufahrt
passierbar blieb. Lastwagen-Fahrer wurden den Aktivist*innen zufolge
mit Warndreiecken eingestimmt, ein Deeskalationsteam redete mit ihnen,
verschenkte Schokolade.
Die Klimaschützer wollten mit der Blockade gegen den geplanten Ausbau des
DHL-Luftdrehkreuzes in Schkeuditz und gegen die damit verbundenen
Belastungen für Anwohner und die Erdatmosphäre protestieren. Es handelte
sich aber nicht um eine konzertierte Aktion mit der parallel veranstalteten
ersten Klimamesse in Leipzig, der 1.500 Interessenten folgten. Man kennt
sich lediglich über das Bündnis gegen Flughafenausbau. Es kam jedoch zu
spontanen Solidaritätsbekundungen. Ab 27. August ist am Flughafen ein
einwöchiges „Klimacamp Leipziger Land“ geplant.
Ob ein Zusammenhang mit Brandanschlägen auf mehrere Postfahrzeuge in
Leipzig besteht, blieb auch am Montag noch offen. Die SoKo LinX des
Landeskriminalamts Sachsen ermittelt. Sprecherin Vogel wies jeden Verdacht
zurück. „In der Klimabewegung gibt es so etwas nicht!“
12 Jul 2021
## LINKS
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## AUTOREN
Michael Bartsch
## TAGS
Protest
Schwerpunkt Klimawandel
klimataz
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Flughafen
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