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# taz.de -- Aktuelle Nachrichten in der Coronakrise: Tausende Fans sollen ins E…
> Bayern lockert: Bis zu 14.000 Menschen sollen in München die Fußball-EM
> im Stadion sehen können. Ein Fünftel der Deutschen ist vollständig
> geimpft.
Bild: Bald sind die Ränge wieder gefüllter – 14.000 Fans sind im Stadion f�…
## Sicherheitslücke: Datenleck bei Schnelltestanbieter
Durch eine Sicherheitslücke in der Software eines
Corona-Schnelltestanbieters mit Stationen in München und Berlin konnten
Unbefugte auf Testergebnisse und andere sensible Daten zugreifen. Entdeckt
wurde die Schwachstelle durch das Hackerkollektiv „Zerforschung“. Der
betroffene Anbieter, die MyDerma GmbH mit Sitz in Berlin, teilte am Freitag
mit, die „mögliche Schwachstelle“ habe einige Tage lang bestanden, sei
aber, „wie wir sehen können, von niemandem genutzt“ worden.
Nach Angaben des Hackerkollektivs waren rund 17.500 Testergebnisse des
Berliner Anbieters von der Sicherheitslücke betroffen. Wie viele davon aus
der Münchner Station kamen, wisse man nicht, hieß es von der Gruppe auf
Nachfrage. Unter anderem seien aber Namen, Adressen und Telefonnummern „mit
vertretbarem Aufwand“ zugänglich gewesen. Eine solche Sicherheitslücke habe
man auch bei drei weiteren Anbietern in Berlin und im Großraum Ravensburg
gefunden. Der Umgang der Firmen mit Gesundheitsdaten sei „extrem
verantwortungslos“.
Die MyDerma GmbH betonte dagegen, bis auf die Hackergruppe habe niemand
Zugang zu den Daten gehabt: „Entsprechend sind auch keine Daten in die
Hände unbefugter Dritter gelangt.“ Das verwendete System weise nun aber
„eine nochmals deutlich höhere Sicherheitsstufe“ auf, teilte die Firma mit.
Details nannte sie dazu nicht. (dpa)
## Bayern lockert – Fans dürfen ins EM-Stadion
Bayern lockert die Coronarestriktionen ab kommender Woche spürbar. So
dürften sich künftig wieder mehr Menschen treffen, bei privaten
Veranstaltungen wie Hochzeiten seien deutlich mehr Gäste erlaubt, sagt
Ministerpräsident Markus Söder. Bei Sport- oder Kulturveranstaltungen
dürften im Freien bis zu 500 Menschen teilnehmen. „Es ist an der Zeit, bei
den sinkenden Inzidenzen und steigenden Impfungen mehr Möglichkeiten zu
schaffen.“
Die Lockerungen haben auch Einfluss auf die Spiele der
Fußball-Europameisterschaft der Männer in München. Dort dürfen bis zu
14.000 Fans ins Stadion in München, wie Söder mitteilte. Das entspreche 20
Prozent der Kapazität der Allianz-Arena, einer der Spielstätten. „Die
Fußball-EM ist eine Sondersituation, die wir haben.“ Voraussetzung sei,
dass alle Zuschauer*innen negativ getestet seien und eine Maske trügen.
(rtr)
## Ein Fünftel der deutschen Bevölkerung vollständig geimpft
In Deutschland ist inzwischen ein Fünftel der Bevölkerung geimpft. Über
16,7 Millionen Personen haben beide Impfdosen erhalten, wie aus Daten der
Bundesregierung und des Robert-Koch-Instituts hervorgeht.
Über 37,4 Millionen Menschen hätten eine Impfdosis erhalten, das entspreche
45 Prozent der Bevölkerung. Am 3. Juni seien landesweit 614.111 Impfdosen
verabreicht worden. (rtr)
## Russland: Ab Juli soll Impftourismus möglich sein
Ausländer sollen sich künftig in Russland gegen Bezahlung mit dem Impfstoff
Sputnik V gegen Corona impfen lassen können. Das teilt Präsident Wladimir
Putin während einer Wirtschaftskonferenz in St. Petersburg mit. Er habe die
Behörden bereits angewiesen, mit den entsprechenden Vorbereitungen zu
beginnen. Ab Juli soll das Angebot bereitstehen. (rtr/dpa)
## Berlin: Wahlhelfer wandern nach Impfbescheinigung ab
Wahlhelfer in Berlin haben Anspruch auf eine Corona-Impfung. Einige der
Freiwilligen sagten nun ab, unmittelbar nach Erhalt der Bescheinigung für
die Spritze. Das ruft das Wahlamt auf den Plan.
60 Menschen haben im Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg nach Angaben des
Bezirksamtes kurz nach oder im unmittelbaren Zusammenhang mit dem Erhalt
einer Impfbescheinigung ihre Bereitschaft als Wahlhelfer zurückgezogen. Das
Wahlamt prüfe die Einleitung eines Ordnungswidrigkeitsverfahren, sagte die
zuständige Stadträtin Christiane Heiß (Grüne) der Deutschen Presse-Agentur.
Zunächst hatte der Tagesspiegel darüber berichtet. Wahlhelfer haben
Anspruch auf eine Schutzimpfung gegen das Coronavirus, sie gehören zur
Prioritätsgruppe drei.
Stadträtin Heiß kritisierte das Verhalten: „Eine Absage führt nicht nur zu
Mehraufwand, sondern gefährdet gegebenenfalls auch die ordnungsgemäße
Durchführung der Wahl.“ Absagen dürften nur unter bestimmten Gründen
erfolgen, wie familiäre oder berufliche Verpflichtungen. Reicht die
Begründung für die Absage nicht aus, ist dies eine Ordnungswidrigkeit, die
mit einer Geldbuße von bis 500 Euro geahndet werden kann, sagte Heiß.
Auch in anderen Bezirken der Hauptstadt haben sich Wahlhelfer abgemeldet.
Aus Steglitz-Zehlendorf hieß es, dass bei den bislang 20 Abmeldungen kein
erkennbarer Zusammenhang mit der Impfbescheinigung bestehe. Nach Angaben
der Landeswahlleitung handele es sich um ein „Randphänomen“. „Leute, die
einen Impftermin haben wollen, kann es in Einzelfällen geben“, sagte der
Leiter der Geschäftsstelle, Geert Baasen. Weil für die anstehenden Wahlen
sehr viele Wahlhelfer benötigt werden, sei die Suche früh gestartet worden.
„Deshalb kommt es vor, dass Leute absagen“, sagte Baasen. (dpa)
## Stiko: Wohl keine generelle Impfempfehlung für Kinder
Die Ständige Impfkommission (Stiko) wird voraussichtlich keine generelle
Empfehlung für die Impfung von Kindern aussprechen. Eltern, die unbedingt
wollten, dass ihre Kinder geimpft werden, könnten das erreichen, sagte
Stiko-Chef Thomas Mertens im ZDF.
Für eine generelle Empfehlung, alle gesunden Kinder zu impfen, lieferten
die untersuchten Daten allerdings nicht die nötigen Argumente. Eine
offizielle Entscheidung stellte Mertens in ein bis zwei Tagen in Aussicht.
Die Stiko hatte schon nach der EU-Zulassung eines Impfstoffs für Kinder und
Jugendliche vor rund einer Woche erklärt, allenfalls bei Vorerkrankungen
die Impfung zu empfehlen. (rtr)
## Bundesweit: Sieben-Tage-Inzidenz bei 29,7
In Deutschland ist die Sieben-Tage-Inzidenz erstmals seit Mitte Oktober
wieder unter den Wert von 30 gesunken. Sie liegt nun bei 29,7, wie das
Robert Koch-Institut (RKI) am Freitag mitteilte. Am Vortag belief sie sich
noch auf 34,1. Einen Wert unter 30 gab es den Statistiken des RKI zufolge
bundesweit das letzte Mal am 13. Oktober mit 29,6.
Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner
sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben.
Der Wert gilt als Maßstab für Auflagen im Kampf gegen die Pandemie. Am
Donnerstag war in mehreren Bundesländern anlässlich Fronleichnam ein
Feiertag, an dem möglicherweise weniger getestet und weniger Fälle gemeldet
wurden.
Baden-Württemberg verzeichnet laut RKI mit 37,0 die höchste
Sieben-Tage-Inzidenz, Mecklenburg-Vorpommern mit 11,1 die niedrigste. Neben
Baden-Württemberg liegen auch noch das Saarland (36,6), Hessen (35,7),
Nordrhein-Westfalen (34,3), Thüringen (33,2) und Bremen (31,1) über der
Marke von 30. Auf Landkreis-Ebene reicht das Spektrum von 115,5 im
thüringischen Hildburghausen über Salzgitter in Niedersachsen, das auf den
Bundesdurchschnitt von 29,7 kommt, bis hin zu Vorpommern-Rügen mit einer
Inzidenz von 1,3.
Bundesweit meldete das RKI am Freitag [1][3.165 Neuinfektionen] binnen 24
Stunden. Das sind 4.215 Fälle weniger als eine Woche zuvor. 86 weitere
Menschen starben. Damit erhöhte sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle
binnen 24 Stunden auf 89.026. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr
als 3,69 Millionen Coronatests positiv aus. Stand Donnerstag waren knapp
ein Fünftel der Bevölkerung (19,6 Prozent) [2][vollständig geimpft], 44,6
Prozent erhielten mindestens eine Impfdosis. (rtr)
## Impfung bei Kindern ohne Einwilligung der Eltern möglich
Kinder und Jugendliche können sich auch gegen den Willen ihrer Eltern gegen
das Coronavirus impfen lassen. „Wenn mir ein 14-Jähriger klar erklären
kann, warum er geimpft werden will und das Thema auch versteht, dann ist
eine Impfung ohne Einwilligung der Eltern möglich“, sagte Jakob Maske,
Bundespressesprecher vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte, den
Zeitungen der Funke Mediengruppe einem Vorabbericht zufolge.
Eine Empfehlung an Ärzte, Kinder und Jugendliche ohne Einwilligung der
Eltern zu impfen, wollte Maske aber nicht aussprechen. Der goldene Weg sei,
die [3][Eltern mit ins Boot zu holen]. (rtr)
## Japan will Taiwan mit Impfstoff beschenken
Japan will Taiwan 1,24 Millionen Impfdosen von AstraZeneca kostenlos zur
Verfügung stellen. Wie der japanische Außenminister Toshimitsu Motegi
bestätigte, soll die Lieferung noch heute erfolgen. „Die Beziehung zwischen
Taiwan und Japan war schon immer sehr eng, und unsere Freundschaft ist fest
und tief“, sagte Taiwans Außenministerium in einer Erklärung. Taiwan kämpft
mit einem Anstieg der Infektionen und hat weniger als drei Prozent seiner
Bevölkerung geimpft. (rtr)
## Antibiotika-Verschreibungen gingen 2020 zurück
Laut einer Auswertung der Arzneimittelverordnungen der Techniker
Krankenkasse (TK) sind im vergangenen Jahr offenbar wesentlich weniger
Antibiotika verschrieben worden als in den Jahren davor.
Die Auswertung, die dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) laut einem
Vorabbericht vorliegt, zeigt, dass im Vergleich zu 2019
Antibiotika-Verschreibungen um fast 24 Prozent zurückgegangen sind.
Besonders stark waren die Rückgänge zu Beginn der Pandemie im April 2020
mit einem Minus von knapp 44 Prozent.
„Hier spielt neben der Einhaltung der Hygieneregeln, die für deutlich
weniger Infektionen insgesamt gesorgt haben, sicher auch eine Rolle, dass
weniger Versicherte überhaupt zur Ärztin oder zum Arzt gegangen sind und
zum Beispiel die Möglichkeit der telefonischen Krankschreibung genutzt
haben“, sagte TK-Arzneimittelexperte Tim Steimle dem RND. Dadurch seien
auch weniger Arzneimittel verordnet worden. (rtr)
## USA: Ungenutzter Impfstoff soll an Covax-Programm gehen
Die Vereinigten Staaten werden einen Großteil ihrer nicht genutzten
Impfstoffe gegen das Coronavirus mit Hilfe des internationalen
Covax-Programms [4][an arme Länder weitergeben]. Das Weiße Haus teilte am
Donnerstag mit, drei Viertel der ersten 25 Millionen überzähligen Dosen
werde Covax verteilen. Ein Viertel werde für Notfälle zurückgehalten oder
direkt Verbündeten und Partnern zur Verfügung gestellt.
„Solange die Pandemie irgendwo in der Welt noch wütet, werden die
Amerikaner noch verwundbar sein“, erklärte US-Präsident Joe Biden in einer
Stellungnahme. „Und die USA verpflichten sich, die gleiche Dringlichkeit in
die internationalen Impfbemühungen einzubringen, die wir zu Hause gezeigt
haben.“ Die Vereinigten Staaten haben angekündigt, bis Ende Juni 80
Millionen Impfdosen abzugeben.
Von der ersten Tranche von 25 Millionen Dosen sollen dem Weißen Haus
zufolge 19 Millionen an Covax gehen. Sechs Millionen davon werden nach Süd-
und Mittelamerika geliefert, sieben Millionen nach Asien und fünf Millionen
nach Afrika. Die Herausgabe stellt einen deutlichen Fortschritt für Covax
dar, das bisher insgesamt nur 76 Millionen Dosen verteilen konnte. Covax
ist eine Initiative für die Verteilung von Impfstoffen und wird von den
Vereinten Nationen unterstützt.
Der Nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, erklärte, die USA
behielten die Kontrolle darüber, wo Covax die Impfdosen verteile. Die USA
verlangten dafür keine Zugeständnisse und stellten auch keine Bedingungen
auf, wie andere Länder das täten, betonte er. Es handelte sich um Spenden
mit dem einzigen Zweck, die öffentliche Gesundheit zu verbessern und dabei
zu helfen, die Pandemie zu beenden.
Die restlichen sechs Millionen Dosen werden vom Weißen Haus an Verbündete
und Partner weitergegeben, darunter Mexiko, Kanada, Südkorea und Indien,
aber auch das Westjordanland und der Gazastreifen, Jemen und Irak. Biden
hat zugesagt, auch alle 60 Millionen in den USA hergestellten Dosen des
Impfstoffs von AstraZeneca ans Ausland zu liefern. Der Impfstoff ist in den
USA noch nicht zugelassen.
In den USA haben mehr als 63 Prozent der Erwachsenen bereits mindestens
eine Dosis erhalten, und die dortige Nachfrage nach Impfungen hat
nachgelassen. Zahlreiche Länder haben die Vereinigten Staaten um Hilfe bei
ihrer Impfkampagne gebeten, bisher haben aber nur Mexiko und Kanada
zusammen 4,5 Millionen Dosen erhalten. (ap)
4 Jun 2021
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