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# taz.de -- Cyberangriffe auf Bundestagwahl 2021: Gut gerüstet gegen Hacker?
> Die Bundestagswahl könnte Ziel von Cyberangriffen und Desinformationen
> werden. Die Behörden sehen sich gegen Attacken aber gewappnet.
Bild: Damals war noch alles etwas einfacher: Bundestagswahl 2017 im bayrischen …
Berlin taz | Verbreitung von Fake News, Diffarmierung von
Kandidat:innen, gezielte Angriffe auf die Wahlinfrastruktur: Die
[1][Bundestagswahl am 26. September] ist Ziel von Cyberkriminellen aus dem
In- und Ausland, vermutlich deutlich stärker als noch 2017.
Arne Schönbohm, Präsident des Bundesamts für Sicherheit in der
Informationstechnik (BSI), formuliert die Lage vorsichtig, aber
eindringlich: „Die IT-Sicherheitslage im Wahljahr 2021 ist möglicherweise
bedrohlicher als sonst.“ Schuld daran ist auch die Coronapandemie. Da
direkte soziale Kontakte viele Monate deutlich eingeschränkt wurden,
verlagerte sich die Kommunikation ins Netz. Zudem schreitet die
Digitalisierung auf allen Ebenen voran.
Aufmerksam beobachteten die Behörden auch Wahlen im Ausland. Via Twitter
versuchten im Jahr 2020 Anhänger:innen des ehemaligen
[2][US-Präsidenten Donald Trump] und er selbst mit der Kampagne „Stop the
Steal“, das Wahlergebnis zu diskreditieren. In Frankreich wurden die
Präsidentschaftswahlen 2017 durch die Macron-Leaks beeinflusst. Zwei Tage
vor der Wahl wurden mehr als 20.000 E-Mails gehackt, die in Zusammenhang
mit Macrons Wahlkampagne standen, und über die sozialen Medien verbreitet.
Solche Angriffe seien auch in Deutschland „attraktiv“, die Bedrohungslage
sei komplex.
Wie, zeigt das Thema Briefwahl. Sie sei manipulierbar, Wahlurnen könnten
unbemerkt geöffnet werden und Erstwähler:innen hätten die Chance auf
ein Gewinnspiel, wenn sie ihren Namen auf den Stimmzettel schreiben.
Solche Aussagen wurden vor wenigen Monaten über soziale Medien verbreitet.
Auf der Webseite des Bundeswahlleiters hat die Behörde diese Beispiele
veröffentlicht und hält mit den Fakten dagegen. Zum Beispiel damit, dass
die Urnen der Briefwahl genauso gesichert seien wie die im Wahllokal.
## Für den Notfall gibt es das „rote Telefon“
Laut Bundeswahlleiter Georg Thiel gibt es keinen Zweifel am korrekten
Ablauf der Briefwahl. Seit 1957 gibt es die Möglichkeit, per Brief zu
wählen. Man habe seitdem keine Ansatzpunkte dafür, dass die Wahlen dadurch
manipulationsanfälliger geworden seien. IT-Alltagsprobleme gibt es ohnehin
zuhauf: Schwachstellen bei der Exchange Software von Microsoft, Datenklau
bei Facebook, Phishing-Mails oder fehlende VPN-Verschlüsselungen für den
Datenaustausch. Für die IT-Sicherheitsbehörden ist das „business as usual�…
Mehr Beispiele bleiben die Behörden der Öffentlichkeit schuldig,
verständlicherweise. Dasselbe gilt für Maßnahmen gegen Cyberangriffe
und Desinformationskampagnen. Aber die Botschaft lautet: In die
Wahlinfrastruktur wurde investiert oder es wurden zumindest
Sicherheitsempfehlungen ausgesprochen, überall wird informiert, es gibt
Schulungen für Parteikandidat:innen, das Personal beim Bundeswahlleiter
wurde aufgestockt, alle Sicherheitsbehörden arbeiten zusammen.
Und 700.000 Helfer:innen werden am Wahltag im Einsatz sein, um die
richtige Durchführung der Wahl abzusichern. Für den Notfall gibt es das
„rote Telefon“, die Hotline zu den IT-Sicherheitsverantwortlichen von
Google, Twitter, Facebook und Co. Schönbohm und Kolleg:innen schalten
sich im Ernstfall mit den Unternehmen zusammen.
Am Ende bleiben den beiden Behördenleitern doch nur ein paar schnöde
Ratschläge und ein vehementer Appell an die Bevölkerung: Alle Geräte auf
dem neuesten Sicherheitsstand halten, nicht alles glauben, was im Netz
steht, und dubiosen Quellen nicht folgen. Wir alle seien gefordert, diese
demokratische Wahl zu verteidigen, sagt BSI-Chef Schönbohm. Jeder könne
helfen, Angriffe zu erschweren oder zu verhindern.
25 May 2021
## LINKS
[1] /Schwerpunkt-Bundestagswahl-2025/!t5007549
[2] /Donald-Trump-auf-Facebook/!5770295
## AUTOREN
Tanja Tricarico
## TAGS
Schwerpunkt Bundestagswahl 2025
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