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# taz.de -- Kein Präsenzunterricht bis zum Sommer: Die Ferien sind die Ziellin…
> Die Berliner Schulen bleiben im Wechselunterricht, trotz sinkender
> Inzidenzwerte und Lockerungen in anderen Bereichen. Die Schulen begrüßen
> das.
Bild: Läuft alles noch lange nicht wieder normal: Corona-Schulalltag an einer …
Berlin taz | Auch wenn die 7-Tage-Inzidenz in Berlin kontinuierlich nach
unten weist, die Impfquote weiter steigt und nun [1][in zahlreichen
Bereichen des gesellschaftlichen Lebens die Corona-Maßnahmen gelockert]
werden: Berlins Schulen bleiben bis zu den Sommerferien im
Wechselunterricht. Das hat der Senat auf seiner Sitzung am Dienstag noch
mal bekräftigt und damit auch die Linie von Bildungssenatorin Sandra
Scheeres (SPD) gestützt. Die hatte am Freitag ebendies in einem Schreiben
an die Schulleitungen verkündet: keine weiteren Öffnungen vor
Schuljahresende.
Dieser Entschluss sei vor allem „getragen vom frühen Ferienbeginn in
Berlin“, sagte Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD), der als
Senatsvertreter nach der Sitzung vor die Presse getreten war. Dabei sei es
der Koalition durchaus bewusst, dass in anderen Bundesländern bereits
wieder früher Präsenzunterricht möglich gemacht werde. Aber in Berlin seien
jetzt nur noch wenige Wochen zu überbrücken: „Sonst wäre das anders.“
Scheeres, teilte er mit, hoffe auf [2][Präsenzunterricht nach den
Sommerferien].
Ganz einmütig dürfte die Diskussion zwischen den Koalitionspartnern hinter
den Kulissen allerdings nicht gelaufen sein: Grünen-Fraktionschefin Antje
Kapek hatte der Berliner Morgenpost gesagt, „im Sinne der
Verhältnismäßigkeit“ sollten „in der nächsten Lockerungsrunde“ die Sc…
wieder in den Präsenzunterricht zurückkehren dürfen. Nächste Lockerungen
wären Kollatz zufolge am 4. Juni möglich – was genau, darüber wolle der
Senat am 1. Juni beraten. Kapeks Co-Chefin Silke Gebel twitterte am
Dienstag vielsagend, dass in Österreich nun wieder „Regelbetrieb“ in den
Schulen herrsche, mit Maske und drei Tests pro Woche: „Sehr cool!“
## Inzidenz bei Jugendlichen höher
Schulleiterverbände und die Gewerkschaft GEW hingegen begrüßten die
Entscheidung, die Schulen nicht weiter zu öffnen: „Das bringt jetzt
Verlässlichkeit bis zum Sommer“, sagte der Berliner GEW-Vorsitzende Tom
Erdmann. Zwar habe man bisher immer einen „Normalbetrieb ab einer Inzidenz
von unter 50“ gefordert. Berlin lag aktuell am Dienstag bei einer Inzidenz
von 63,3. Allerdings sei der Wert gerade bei Kindern und Jugendlichen
deutlich höher. Tatsächlich liegt er laut Corona-Lagebericht der
Gesundheitsverwaltung bei den 10-14-Jährigen bei 117,2.
Ralf Treptow, Schulleiter am Rosa-Luxemburg-Gymnasium und Vorsitzender der
Vereinigung der Berliner Oberstudiendirektoren, sagte der taz: „Die
Entscheidung ist richtig.“ Bis zu den Sommerferien, die in Berlin Ende Juni
beginnen, müsse man nun nicht nochmal Konzepte ändern, die sich eingespielt
hätten. Zudem ließen sich Öffnungsschritte in anderen Bereichen nicht
einfach auf die Schulen übertragen: „Veranstaltungen und Gastronomie im
Freien mit tagesaktuellem Schnelltest sind etwas anderes, als wenn ich als
Lehrkraft vor einer Klasse mit 32 Jugendlichen stünde, die nur zweimal pro
Woche getestet werden.“
Zumal noch längst nicht alle Lehrkräfte geimpft seien, wie Treptow betont:
In seinem Kollegium habe nur ein kleiner Teil überhaupt die erste Impfung
erhalten. Die LehrerInnen an weiterführenden Schulen gehören zur
Prioritätsgruppe 3, die sich seit Anfang Mai um Impftermine bemühen kann.
Allerdings sind die Impfzentren langfristig ausgebucht, die meisten
Hausarztpraxen überlastet oder es mangelt an Impfstoff.
Die [3][Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin warnte am
Dienstag] indes mit Blick auf „Langzeitfolgen“ durch Schulschließungen die
Öffnung vom Impffortschritt abhängig zu machen. Astrid-Sabine Busse,
Grundschulleiterin in Neukölln, hatte der taz gesagt, an ihrer Schule
hätten in den letzten Wochen bis zu 50 von 300 Kindern nicht mehr
regelmäßig die Schule besucht. Die Präsenzpflicht ist in Berlin derzeit
ausgesetzt und soll es auch bleiben, wie ein Sprecher von Scheeres auf
taz-Anfrage bestätigt. Doch auch Busse, die außerdem Vorsitzende des
Interessenverbands der Berliner Schulleitungen ist, sagt: „Die Wochen bis
zu den Ferien halten wir noch durch, wenn wir dann mit mehr Sichrheit in
Präsenz ins neue Schuljahr starten können.“
18 May 2021
## LINKS
[1] /Berlin-setzt-Corona-Lockerungen-um/!5772633
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[3] /Aktuelle-Nachrichten-in-der-Coronakrise/!5772709
## AUTOREN
Anna Klöpper
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