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# taz.de -- Folgen der Erderhitzung: Hitzetod durch Klimawandel
> Mehr als ein Drittel der Hitzetoten aus den letzten drei Jahrzehnten ist
> durch den Klimawandel gestorben. Das sagt eine aktuelle Studie.
Bild: Hohe Temperaturen fördern Krankheiten und Verletzungen, von denen manche…
Berlin taz | Thrombose, Überhitzung, Herzschwäche, Nierenversagen,
Sonnenstich, Sonnenbrand, Kreislaufprobleme: Hohe Temperaturen fördern
Krankheiten und Verletzungen, von denen manche tödlich enden können. Der
Klimawandel verstärkt dieses Problem massiv, und zwar nicht erst in der
Zukunft, sondern schon jetzt.
37 Prozent der hitzebedingten Todesfälle aus den vergangenen Jahrzehnten,
genauer gesagt in der Spanne von 1991 bis 2018, sind auf die globale
Erwärmung zurückzuführen. Das haben Forscher:innen der Uni Bern und der
London School of Hygiene & Tropical Medicine [1][herausgefunden].
Sie haben mit Daten aus 732 Städten in 43 Ländern eine sogenannte
Attributionsstudie durchgeführt. Mit komplexen Computermodellen wird dabei
die reale Welt mit einer ohne die Treibhausgasemissionen der menschlichen
Wirtschaft verglichen. So kitzelt man heraus, was am Wetter menschengemacht
ist und was natürlich. Denn Hitzewellen gäbe es auch so, [2][aber seltener
und schwächer].
„Wir gehen davon aus, dass der Anteil der hitzebedingten Todesfälle
weiterwächst, wenn wir nichts gegen den Klimawandel unternehmen oder uns
anpassen“, warnt Leitautorin Ana Vicedo-Cabrera von der Uni Bern. „Bis
jetzt hat die globale Durchschnittstemperatur lediglich um rund ein Grad
zugenommen, das ist ein Bruchteil dessen, was auf uns zukommen könnte, wenn
die Emissionen weiter unkontrolliert wachsen.“
Die Ergebnisse sind nicht weltweit repräsentativ, denn nicht überall werden
die nötigen Daten erhoben. Südafrika ist beispielsweise das einzige
afrikanische Land, das in der Studie berücksichtigt ist.
In Deutschland sind Hitzewellen schon längst ein ernsthaftes
Gesundheitsproblem, wie auch die groß angelegte Studie „Lancet Countdown on
Health and Climate Change 2020“ [3][im vergangenen Dezember ergeben] hatte.
Die Autor:innen ermittelten mit Modellrechnungen, dass es 2018
hierzulande 20.200 hitzebedingte Todesfälle bei Menschen ab 65 gab. Nur in
China und Indien lag die Zahl mit 62.000 beziehungsweise 31.000 noch höher
– also in Ländern mit deutlich mehr Einwohner:innen. Dass Deutschland so
stark betroffen ist, liegt unter anderem an der Altersstruktur. Hitze ist
für ältere Menschen besonders gefährlich.
7 Jun 2021
## LINKS
[1] https://www.nature.com/articles/s41558-021-01058-x/
[2] /Studie-zu-Ausloeser-der-Hitzewelle/!5603973
[3] /Auswirkungen-der-Klimakrise/!5734762
## AUTOREN
Susanne Schwarz
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