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# taz.de -- Sommer-Berlinale soll stattfinden: Signal an die ganze Kulturbranche
> Das Filmfestival hält an den Planungen für Mitte Juni fest. Damit dürfen
> sich auch andere Kulturschaffende Hoffnungen auf den Sommer machen.
Bild: Die Berlinale-Bären sollen im Juni live vor Publikum vergeben werden
Wer hätte das noch gedacht?! Die Sommer-Berlinale findet statt, oder besser
gesagt: Sie soll weiterhin stattfinden. Der für 9. bis 20. Juni angesetzte
[1][zweite Teil der Filmfestspiele] stand auf der Kippe wegen der weiterhin
hohen Coronazahlen; die vom Bundestag verabschiedete Notbremse hat die
Situation verschärft, weil sie neben vielem anderen auch Modellprojekte im
kulturellen Bereich bei 7-Tage-Inzidenzen von 100 und mehr explizit verbot
– und zwar langfristig.
Am Montag nun haben die Macher*innen des Festivals bekannt gegeben,
weiter an dem Termin im Juni festhalten zu wollen; Alternativen dafür gab
es auch gar nicht mehr. Die Einschränkung, auf die sich das Festival seit
Ende April eingestellt hatte, bleibt jedoch bestehen: Es wird ein reines
Freiluftevent. Bespielt werden sollen 16 Open-Air-Kinos.
Da der Bund der Hauptfinanzier ist und der Senat in die jüngsten
Verhandlungen eingebunden war, ist die Entscheidung für die Berlinale
zugleich ein Signal, das weit über das Filmfestival hinausgeht und sich an
alle Kulturschaffenden richtet: Seht her, wir wollen auch Kultur wieder
wagen. Das macht Hoffnung auch für die Planungen etwa des Deutschen
Theaters, das [2][für den Sommer gleich zwei Freiluftbühnen] rund ums
Mutterhaus entworfen hat. Die Berlinale Mitte Juni könnte so etwas werden
wie der Startschuss für einen tollen Berliner Post-Corona-Sommer.
## Es bleibt ein Wagnis
Die Hygienekonzepte für Freiluftkultur liegen schon lange in den Schubladen
der Kinos und Theater, viele davon wurden zudem im vergangenen Sommer und
Herbst erfolgreich live getestet. Sie mit den seitdem neu geschaffenen
Möglichkeiten wie schnelle Tests anzupassen, dürfte nicht schwierig sein.
Trotzdem ist die Entscheidung mutig, allein wegen des Berlinale-Zeitpunkts
in weniger als einem Monat: Denn ob die Zahlen bis dahin so konstant sinken
wie zuletzt, kann niemand mit Sicherheit sagen. Als am vergangenen Freitag
die 7-Tagesinzidenz in Berlin erstmals seit langem unter 100 fiel, zählten
viele schon die Tage, bis wann die Biergärten wieder öffnen könnten (es
wäre diesen Freitag gewesen). Nachdem am Montag Berlin aber wieder über 100
lag, beginnt eine neue Zeitrechnung.
Und selbst wenn jetzt die Coronazahlen die Biege machen, gibt es einen
weiteren großen Unsicherheitsfaktor: das Wetter. Die Berlinale im Februar
ist berüchtigt für Kälteeinbrüche und Schnee auf dem Roten Teppich. Und was
dieser Sommer bisher so gezeigt hat, ist nicht gerade verheißungsvoll für
elf Tage Kino unter freiem Himmel (oder eben unter dicken Regenwolken).
Doch die Hoffnung, das haben wir in den letzten 14 Monaten gelernt, sollte
nie sterben. Film ab!
10 May 2021
## LINKS
[1] /Ende-der-ersten-digitalen-Berlinale/!5752446
[2] /Berlins-Kultur-in-der-Coronakrise/!5770680
## AUTOREN
Bert Schulz
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