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# taz.de -- Neue Gefechte in der Ostukraine: Lauter Brandstifter
> Der Konflikt zwischen Kiew und Moskau eskaliert mal wieder. Dabei gibt es
> nicht nur einen Schuldigen. Auch der Westen macht keine gute Figur.
Bild: Die Zeichen stehen auf Gewalt: ukrainischen Streitkräfte nahe Donezk am …
Ruhe an der Front? Von wegen. [1][In der Ostukraine stehen die Zeichen
wieder auf Krieg.] Nach Gefechten zwischen ukrainischen Soldaten und
prorussischen Kämpfern in den vergangenen Tagen sind wieder Tote zu
beklagen.
Wie immer beschuldigen sich beide Seiten gegenseitig, die Waffenruhe vom
Juli 2020 sowie das Minsker Abkommen von 2015 gebrochen zu haben. Russland
zieht Truppen an der Grenze zur Ukraine zusammen, die, so der Kreml,
niemanden bedrohten.
Gleichzeitig lässt Moskau in den Gebieten Donezk und Lugansk russische
Pässe verteilen. Der Informationskrieg läuft ebenfalls wieder auf
Hochtouren. So verbreiten russische Medien die Nachricht, ukrainische
Militärs hätten im Donezker Gebiet einen fünfjährigen Jungen getötet. Über
die tieferen Motive von Russlands Präsidenten Wladimir Putin kann man nur
spekulieren. Unstrittig ist, dass derlei Säbelrasseln ein taugliches Mittel
ist, um von innenpolitischen Problemen abzulenken.
Aber auch der ukrainische Präsident Wolodymir Selenski trägt eine Mitschuld
an den jüngsten Entwicklungen. Er lässt keine Gelegenheit aus, um der
russischen Seite Nadelstiche zu verpassen. So ließ er nicht nur drei
prorussische Fernsehsender schließen, sondern auch den Oligarchen Wiktor
Medwetschuk, einen Putin-Freund, mit Sanktionen belegen.
Dabei sollte Selenski sich lieber um Corona kümmern. Die Infektionszahlen
explodieren. Schon denkt der Kiewer Bürgermeister Witali Klitschko daran,
in der Hauptstadt eine Ausgangssperre zu verhängen.
Und der Westen? Die Nato zeigt sich besorgt. [2][Gleichzeitig gibt deren
Vertreter in Kiew zu Protokoll, die Ukraine solle sich auf eine
Mitgliedschaft vorbereiten, aber vorher Reformen durchführen.] Das ist ein
Witz. Das westliche Verteidigungsbündnis wird für Selenski keinen Finger
krumm machen.
Dem Irrglauben, das könne anders sein, hing auch Georgiens Ex-Staatschef
Michail Saakaschwili an, bevor er sich 2008 in den Krieg gegen Russland um
Südossetien stürzte. Genau deshalb müssen solche Einlassungen als das
bezeichnet werden, was sie sind: verantwortungslos und brandgefährlich.
6 Apr 2021
## LINKS
[1] ttps://www.spiegel.de/politik/ausland/ukraine-militaer-meldete-zwei-getoete…
[2] https://www.zeit.de/politik/ausland/2021-04/ukraine-wolodymyr-selenskyj-nat…
## AUTOREN
Barbara Oertel
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