# taz.de -- Buchautorin Andrea Paluch im Gespräch: „Es war plötzlich einsam… | |
> Ziehen die Kinder aus, beginnt für Eltern eine neue Lebensphase: Autorin | |
> Andrea Paluch über Veränderungen, Rollenbilder und ihren Mann Robert | |
> Habeck. | |
Bild: „Eltern müssen sich nach dem Auszug er Kinder nicht neu erfinden, sie … | |
taz: Frau Paluch, Sie haben vier erwachsene Söhne. Sind die alle schon | |
ausgezogen? | |
Andrea Paluch: Der Jüngste ist achtzehn und macht Abitur. Er ist bald weg | |
und erwartet das mit großer Freude. | |
Wie finden Sie das? | |
Er erinnert mich an mich selbst früher. Auch ich wollte unbedingt weg, was | |
erleben, raus in die Welt. Es ist super, dass die Kinder Ziele haben, das | |
soll so sein. Für die Eltern hat das aber auch eine andere Seite. Man wird | |
verlassen, da fällt eine Lebensaufgabe weg. | |
War das Ihre Erfahrung, als die drei Größeren ausgezogen sind? | |
Ja. Nachdem vor rund zweieinhalb Jahren die Zwillinge, unsere mittleren | |
Kinder, gegangen waren, blieb nur der Jüngste übrig. Für ihn war das so | |
ähnlich wie für mich. Auch er wurde verlassen. Es war plötzlich einsam bei | |
uns. Und auch jetzt ist es, als würde der drohende Abschied über uns | |
schweben. Wenn ich ihn morgens wecke, dann denke ich, es könnte das letzte | |
Mal sein. Manchmal macht das die Hintergrundmusik ein bisschen dramatisch. | |
Merkt er das? | |
Ich sage ihm das. Er hat dann Mitleid mit mir. Die Situation hat natürlich | |
auch was Gutes. Wenn es keine alltägliche Betreuungsarbeit mehr gibt, dann | |
bleibt auf einmal ein Zeitüberschuss, das ist der Hammer. | |
Waren Sie erleichtert, die Verantwortung abzugeben? | |
Die ist ja nicht weg. Die Kinder sind zwar selbstständig, ich muss mich | |
nicht mehr um ihren Alltag kümmern, aber sie fordern schon noch Rat ein, | |
ich bin für sie weiter abrufbar. Das war für mich auch das Grundgefühl in | |
der Zeit mit ihnen: Es war besser, mich nicht zu sehr festzulegen mit | |
anderen Dingen, weil sie mich doch oft brauchten. Zum Beispiel, wenn einer | |
einen Platten hatte und ich ihn zum Training fahren musste. Ich war ein | |
Dauerermöglichungsmechanismus für die. Dieses Gefühl abzulegen, das dauert, | |
glaube ich, lange. | |
Sie haben ein Buch geschrieben über eine Frau, deren Kinder gerade | |
ausgezogen sind und die sich nun selbst neu finden muss. War Ihr eigenes | |
Erleben der Auslöser dafür? | |
Mein eigenes Erleben ist nicht krass genug, um wie bei der Frau eine fast | |
traumatische Reaktion hervorzurufen. Aber ich habe so etwas bei anderen | |
beobachtet, und ich finde, das sollte man erzählen. Es beschäftigt mehr | |
Leute, als man denkt. | |
Im Buch heißt es: „Allein zu sein hatte etwas in ihr ausgelöst, unerwartet | |
heftig und unkontrollierbar. Sie fühlte sich verlassen, blutete von innen.“ | |
Diesem Gefühl wollten Sie Ausdruck verleihen? | |
Die Stelle beschreibt pointiert, was viele Frauen erleben, wenn die Kinder | |
ausziehen, was aber nicht thematisiert wird. Es ist ja auch normal und soll | |
so sein, dass die Kinder gehen. Aber wie krass die Emotionen sein können, | |
darüber wird nicht gesprochen. | |
Es gibt Bücher zum sogenannten Empty-Nest-Syndrom, zuletzt eines von | |
Barbara Becker, sie ist damit durch Talkshows getourt. | |
Dass das ein Thema in den Medien ist, kann gut sein. In meinem | |
Bekanntenkreis, wo das gerade Phase ist, stelle ich fest: Die Frauen reden | |
über viele Sachen, sie sind sehr gesprächig, aber das wird nicht auf den | |
Punkt gebracht. | |
Ist das Thema schambesetzt, gerade weil es als richtig und normal gilt, | |
wenn die Kinder sich abnabeln? | |
Das kann gut sein. In diese Zeit fallen auch andere Themen. Man muss sich | |
mit dem Altern auseinandersetzen. Viele Paare trennen sich in diesem | |
Lebensabschnitt, das überdeckt dann den Abschied von den Kindern. | |
Die Protagonistin Ihres Buches macht eine Wanderung in den Alpen und führt | |
dabei eine Art Selbstgespräch. „Was war sie, wenn sie nichts mehr war als | |
ihre eigene Person?“, fragt sie sich. Müssen sich Eltern nach dem Auszug | |
der Kinder neu erfinden? | |
Sie müssen es nicht, sie dürfen es. Wenn die Kinder weggehen, ist das ein | |
guter Ausgangspunkt, sein Leben zu überdenken. Ich glaube, viele empfinden | |
das nur als Bedrohung und sehen die Chance nicht. Man muss sich aktiv um | |
sich selbst kümmern. Das haben vor allem Mütter, die sich viel um die | |
Kinder gekümmert haben, verlernt. Wenn die Kinder weggehen, ist das umso | |
schmerzhafter, je mehr Zeit die Eltern mit ihnen verbracht haben. | |
Sie sind in Hannover aufgewachsen. Wie war es, als Sie selbst auszogen? | |
Ich war super genervt von zu Hause und wollte erstens weg und zweitens weit | |
weg. Ich wollte für mich selbst entscheiden und alleine sein. | |
Warum waren Sie so genervt? | |
Tja. Das ist total ungerecht zu sagen, aber meine Mutter hat mich genervt. | |
Sie war fürsorglich, hat es mir schön gemacht, das wollte ich nicht. | |
Sie kommen aus einem konservativen Elternhaus. | |
Meine Eltern waren sehr katholisch, Arbeiter, sie haben CDU gewählt. Allein | |
deshalb, weil da ein C im Wort ist. Dann musste das ja richtig sein. | |
Haben Sie mit ihnen gestritten? | |
Es war eindeutig, dass sich meine Eltern nicht ändern würden. Warum sollte | |
ich sie von meiner Meinung überzeugen? Dieses Missionieren kann ich nicht | |
haben. Ich weiß natürlich, dass das zur Demokratie gehört, man muss | |
Mehrheiten schaffen. Aber gerade im privaten Bereich finde ich das | |
anmaßend. Damit sagt man ja, man hat recht und der andere hat unrecht. | |
Sie könnten schlecht Politikerin sein. | |
Das ginge gar nicht. Vor allem, weil ich immer recht habe. | |
Was haben Sie nach dem Auszug gemacht? | |
Ich wollte ins Ausland, mal fremd sein, und bin als Au-pair nach Dublin | |
gegangen. Danach habe ich in Freiburg Anglistik und Germanistik studiert. | |
Sie sind als Straßenmusikerin aufgetreten. | |
Ich habe früh angefangen, Querflöte zu spielen, und wollte das lange | |
studieren. Das habe ich dann nicht gemacht, aber ich hatte die Flöte immer | |
im Gepäck. Wenn man sich im Urlaub den Tagesbedarf erspielen kann, das ist | |
schon cool. | |
Seit 2000 sind Sie Schriftstellerin. Mit Ihrem Mann Robert Habeck, den Sie | |
im Studium kennengelernt haben, sind Sie in ein Dorf an die dänische Grenze | |
gezogen. Sie haben nicht nur zusammengelebt, sondern auch | |
zusammengearbeitet. | |
Wir haben gemeinsam englische Lyrik ins Deutsche übertragen, daraus hat | |
sich das entwickelt. Wir haben die Zusammenarbeit so perfektioniert, dass | |
wir dachten, wir könnten auch mal was Eigenes schreiben. Wir haben das | |
Manuskript an Verlage geschickt, es wurde tatsächlich genommen. Das war wie | |
im Märchen. Es wurde dann zu unserem Lebensmodell. | |
Sie teilten sich die Arbeit an den Büchern, die Kindererziehung, die | |
Hausarbeit. Das muss sehr symbiotisch gewesen sein. | |
Total. Aber wir sind da reingewachsen, für uns war das normal. Erst als | |
Robert in die Politik ging, habe ich verstanden, wie ungewöhnlich das | |
vorher war. Wir waren wirklich ununterbrochen zusammen. | |
Ihr Mann wurde 2004 Landeschef der Grünen in Schleswig-Holstein, ab 2012 | |
Minister. Sie haben damals gesagt: „Mach mal.“ Haben Sie das bereut? | |
Nein, wir haben es gemeinsam mit den Kindern überlegt. Wir fanden alle, | |
dass er das machen muss, weil er das gut kann und weil es ihm Spaß macht. | |
Wenn nicht ein Mensch wie er in die Politik geht, wer soll es dann tun? Die | |
Entscheidung war auf jeden Fall richtig. Wir haben aber nur aus seiner | |
Sicht argumentiert und erst hinterher gemerkt, was das für uns bedeutet. | |
Mein Lebensrhythmus wurde viel schneller, weil ich viel mehr schaffen | |
musste. | |
Einige Jahre später sind Sie dann in die Stadt gezogen … | |
… nach Downtown Flensburg. | |
Seit 2018 ist Ihr Mann Grünen-Chef in Berlin. Wie leben Sie heute? | |
Als Robert nach Berlin gegangen ist, dachte ich, ich bin da, wo Bedarf ist. | |
Ich kann ja überall arbeiten. Es stellte sich aber heraus, dass es | |
schwierig war, Robert in Berlin zu treffen. Er ist gereist wie ein Irrer, | |
irgendwo ist immer Wahlkampf. Jetzt während Corona ist er viel in Berlin, | |
dann bin ich auch hier, das ist schön. Wir haben noch unseren | |
Familienwohnsitz in Flensburg, aber mir scheint, das ist ein Auslaufmodell. | |
Wie hat Ihr Mann den Auszug der größeren Kinder erlebt? | |
Bei ihm gab es den Abschied schon früher. Im Grunde fing die Trauerarbeit | |
an, als er mehr gearbeitet hat. Er hat unheimlich gelitten, wenn er nicht | |
bei den Kindern war. | |
Die Kinder ziehen aus, Ihr Mann ist viel in Berlin, für Sie muss das ein | |
starker Kontrast sein zum symbiotischen Alltag früher. | |
Wenn wir uns sehen, ist es jetzt so wie zu unserer Zeit vor den Kindern, | |
jetzt haben wir wieder uns. | |
In Ihrem Buch kommen Männer nur am Rande vor, auch jetzt sprechen Sie vor | |
allem von Frauen, denen der Auszug der Kinder zu schaffen macht. Dabei | |
betrifft das schon auch die Männer. | |
Ich kenne Väter, die genauso leiden wie die Mütter. Das sind die, die sich | |
vorher genauso um die Kinder gekümmert haben wie die Frauen. Und dann gibt | |
es die Männer, die immer arbeiten waren, die die Kinder nur finanziell | |
begleitet haben und sich dann nach Jüngeren umgucken. In meinem Umfeld sind | |
Letztere in der Mehrheit. Das ist jetzt vielleicht eine steile These, aber | |
mein Eindruck ist, dass Frauen, die weniger gearbeitet und weniger verdient | |
haben als ihr Mann, am Ende nicht nur ohne Kinder dastehen, sondern auch | |
ohne Mann. | |
In Ihrem Umfeld trennen sich so viele? | |
Alle trennen sich. Ich bin die letzte Nichtgetrennte in meinem | |
Bekanntenkreis. | |
Ups. | |
Ja, total schockierend. Das ist sicherlich Zufall. Aber wenn ich das so | |
sehe, fange ich an, mir Zusammenhänge zu überlegen. | |
Wissenschaftler der Universität Flensburg haben Daten von vor und nach dem | |
Auszug des jüngsten Kindes untersucht. Bei den Vätern verringerte sich die | |
Lebenszufriedenheit demnach sogar stärker als bei den Müttern. | |
Das glaube ich sofort. Deshalb trennen sie sich dann. Frauen schmerzt der | |
Abschied von den Kindern, aber sie merken irgendwann, dass sie sich um sich | |
selbst kümmern können und blühen auf. Sie werden stärker. Ich glaube, | |
Männer ängstigt das. Mit älteren Frauen muss man sich viel mehr rumstreiten | |
als mit jüngeren. Was auch kaum thematisiert wird, sind die Wechseljahre | |
der Männer. Auch sie erleben ja Hormonschübe und sind wesensverändert. Das | |
ist relativ unbekannt, die Männer wissen es vor allem oft selbst nicht. Es | |
gipfelt in falscher Selbstwahrnehmung. Sie glauben, das Älterwerden | |
betreffe nur die Frauen. Sie denken: Meine Frau wird oll, aber ich bin | |
unsterblich, der Geilste unter der Sonne, so ungefähr. | |
Die Entwertung von Frauen ab 50, begegnet die Ihnen auch? | |
Ich bin mein Leben lang im Homeoffice, mein Weltkontakt ist begrenzt. Ich | |
habe private Kontakte oder bin bei Lesungen. Da kommen aber nur Leute, die | |
mich mögen, deshalb erfahre ich das nicht. Und auf der Straße bin ich | |
ehrlich gesagt immer froh, wenn mich keiner sieht. In Schleswig-Holstein | |
bin ich schon eine öffentliche Person. Es ist freundlich gemeint, wenn mich | |
Leute ansprechen, aber auch schön, wenn das nicht passiert. Aber klar, mit | |
dem Auszug der Kinder tritt man über in die ältere Generation. In unserer | |
Gesellschaft ist das negativ besetzt. Alte gelten nicht als weise, eher | |
schon als dement. Auch das muss man annehmen, obwohl man sich gleichzeitig | |
wieder jünger fühlt. | |
Ist das so bei Ihnen? | |
Ja. Das Leben, das ich jetzt führen kann, ähnelt dem vor den Kindern. Es | |
fühlt sich ein bisschen an wie zurück auf Los. | |
Was macht man denn nun, wenn die Kinder weg sind? Die Protagonistin Ihres | |
Buches will sich eine neue Aufgabe suchen und nimmt sich vor zu schreiben. | |
Die Frau überlegt, was sie eigentlich schon immer tun wollte. Sie will | |
besser werden in etwas, was sie schon kann. Dieser Entwicklungsaspekt, | |
etwas Hochwertiges zu machen, der ist ihr wichtig. | |
Ist da ein Stück von Ihnen mit drin? | |
Latent habe ich das auch. Bei meiner Flöte, da gäbe es noch | |
Herausforderungen. Ich könnte ganz viel üben und lernen. Das Problem ist: | |
Es wäre nur für mich, ich würde nicht Konzerte spielen, sondern zu Hause im | |
Kämmerlein, das ist es dann auch nicht. | |
Straßenmusik kommt nicht mehr infrage, oder? | |
Ich bin irgendwie zu alt für so was. Ich habe eine Zeit lang in einer | |
Rockband gesungen. Irgendwann dachte ich, ich fühle mich nicht mehr als | |
Frontfrau einer Band, das ist albern. Manche Sachen sind dann auch mal | |
fertig. | |
Wie halten Sie es mit den Kinderzimmern? Umnutzen oder behalten? | |
Das ist ja Leerstand und damit ein Politikum. Ich finde, das gehört sich | |
nicht. Trotzdem verkleinern sich die wenigsten Leute, wenn die Kinder | |
ausziehen. Das ist wie dem Ende entgegenleben, deshalb vermeiden das, | |
glaube ich, viele. Bei uns ist noch nicht so ganz Schluss, weil der Jüngste | |
noch zu Hause wohnt, aber wenn er auszieht, werde ich Entscheidungen | |
treffen. | |
Dank Handy kann man mit den erwachsenen Kindern heute leicht Kontakt | |
halten. Vorteil oder Nachteil? | |
Da fragen Sie die Falsche. Ich gehöre nicht dazu. Ich bin schlecht | |
erreichbar. | |
Ah, Sie sind eine von den überzeugten Nicht-Handy-Nutzern? | |
Ich bin ein freier Mensch, nach wie vor. Zu den Kindern habe ich Kontakt, | |
wenn es Informationen auszutauschen gibt, und nicht, wenn uns langweilig | |
ist. Ich besuche die auch sehr gerne. Dann sehe ich sie einzeln, das hatten | |
wir früher nie. Das macht so Spaß, ich verliebe mich jedes Mal in die, das | |
ist fast ein bisschen peinlich. Gleichzeitig ist klar, dass ich da keinen | |
Platz habe. Als Besuch schon, aber dann muss ich wieder weg, damit sie | |
weiter so toll sein können. | |
Wir haben darüber gesprochen, dass man sich ohne Kinder eine neue Rolle | |
suchen muss. Sie könnten eventuell bald noch eine andere Rolle haben, die | |
der Kanzlergattin. Wie finden Sie das? | |
Damit identifiziere ich mich nicht so wirklich. Ich mache dann einen auf | |
Herrn Sauer. | |
Sie meinen, Sie treten selten in Erscheinung? | |
Ja. Interviews gibt er nur, wenn sie mit seinem Beruf zu tun haben. | |
Sie sitzen nicht gerne in der ersten Reihe und jubeln Ihrem Mann zu? | |
Doch, ich juble ihm sehr gerne zu. Aber obwohl ich jetzt mehr Zeit habe, | |
ist sie mir immer noch wichtig. Ich bin nicht gerne auf langen | |
Veranstaltungen, die mir keinen Spaß machen. | |
Sie haben mal gesagt, dass Ihnen das Aufgeblasene von manchen Leute in | |
höheren Positionen fremd sei. | |
Ich würde das heute anders formulieren. Aber es gibt halt sendungsbewusste | |
Menschen, und unter Politikern sind sie sehr verbreitet, das muss ich mir | |
nicht antun. | |
Ihr Mann ist auch sendungsbewusst. | |
Ja, das ist wahrscheinlich Teil des Deals. Ohne kann man es in der Politik | |
wahrscheinlich lassen. Aber wenn man es nicht mehr abstellen kann, wird es | |
schwierig. | |
Kann er das abstellen? | |
Ja. Und wenn nicht, wird er darauf hingewiesen. Es ist wichtig, dass man | |
korrigiert. | |
Sie und die Kinder erden ihn? | |
Ja. | |
Sie haben mal zusammen rumgesponnen, dass Sie auch ein veganes Restaurant | |
auf Santorin eröffnen könnten. Ist das ein Lebenstraum, vielleicht für | |
später? | |
Das sagt Robert, wenn er sich andere Lebensentwürfe vorstellt. Meine Idee | |
ist das überhaupt nicht. Es ist eher eine Metapher für: Es geht auch | |
anders. | |
Ist es wichtig, eine Alternative im Kopf zu haben? | |
Na klar. | |
Während des Lockdowns sind viele Studierende zu ihren Eltern gefahren, die | |
Vorlesungen waren eh digital und sie dann nicht so alleine. Kamen Ihre | |
Kinder auch? | |
Ja, das war toll. Alle mussten arbeiten oder studieren, es war kein Urlaub, | |
aber wir waren wieder zusammen, das hatten wir lange nicht. | |
Geschenkte Familienzeit? | |
Ja. Für ein paar Tage war es paradiesisch schön. Ich dachte, ich verwöhne | |
sie richtig. Dann habe ich gemerkt: Okay, mein Tag besteht eigentlich nur | |
aus Einkaufen, Schnippeln, Kochen, Wäschewaschen. Ich habe mich erinnert: | |
Boah, so war das früher immer. | |
Konnten die anderen nicht helfen? | |
Sie hatten ja ab acht Uhr Uni oder Schule, ich habe nicht gewartet, bis sie | |
fertig waren. Das Typische eben: Mutter übernimmt das dann schon. Das ist | |
sofort eingerissen. Jetzt sind alle wieder da, wo sie hingehören. Und das | |
ist auch gut. | |
26 Mar 2021 | |
## AUTOREN | |
Antje Lang-Lendorff | |
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Robert Habeck | |
Andrea Paluch | |
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